Aries
Soviel wollte ich nicht ausgeben. Und du? Hast du was gefunden? << Ich schüttelte den Kopf.
>> Ich hatte keine Zeit. Als ich auf dem Weg zur Bücherabteilung war, bin ich auf die Beiden getroffen. <<
>> Ob sie dich noch suchen? <<
>> Keine Ahnung … ich hoffe nicht. <<
>> Fränni, was willst du tun? Dich verstecken oder die ganze Zeit wegrennen? Ich weiß ja, das ich versprochen habe … <<
>> Ich brauche nur Zeit. <<, unterbrach ich Loni barsch. >> Und du hast es versprochen. << Loni nickte mit traurigen Augen.
>> Ich hoffe, du weißt, was du tust. << Stumm sah ich sie an und versuchte mich zu sammeln. Es half niemanden, wenn ich ständig in Tränen ausbrach. Mitleidig sah sie mich an, wendete sich ab und schluckte.
>> Deine Eltern, ob sie schon angekommen sind? <<, wechselte sie das Thema erneut.
>> Keine Ahnung. << Wir grinsten und ich schlürfte leise meinen Kakao. Loni machte sich über den Kuchen her. Danach zahlten wir und verließen das Café.
Eingehakt schlenderten wir gemächlich unserem Auto entgegen. Wir hatten es nicht eilig und blieben an jedem Schaufenster stehen. Die Stimmung weihnachtlich und alle Fenster prächtig geschmückt. Loni verfiel in diese Stimmung. Bei mir kam nichts auf. Ich verspürte keine Vorfreude auf Weihnachten. Es war mir egal. Wir spazierten durch die Gassen, und als wir im Auto saßen, fuhren wir still nach Hause.
Im Hof erwartete uns das Auto meiner Eltern. Sie waren angekommen. Wir holten Lonis Geschenke aus dem Kofferraum, und als wir vor der Tür standen, sahen wir uns lächelnd an. Oma, Karl und meine Eltern saßen am Küchentisch und meine Mutter sprang auf, als wir eintraten und lief mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
>> Hallo mein Schatz. <<, rief sie glücklich und küsste mich auf die Wange. Ich küsste und drückte sie. Danach meinen Vater.
Sie sahen entspannt aus und es freute mich. Wir luden Lonis Geschenke auf dem Sofa ab und setzten uns zu ihnen.
>> Wir haben Neuigkeiten für euch. <<, begann mein Vater sofort und schaute meine Mutter liebevoll an. Verwirrt sah ich es und meine Mutter zwinkerte mir zu. >> Wir wollen von vorn anfangen. << und grinsend fügte mein Vater hinzu. >> Wir gehen für ein paar Jahre ins Ausland. <<
>> Ins Ausland? Wohin denn? <<, fragte ich überrascht.
>> Fränni, du willst doch hierbleiben und zu Hause … das große Haus … wir fühlen uns da nicht mehr wohl und Papa hat eine Stelle angeboten bekommen. Wir haben nach kurzer Überlegung zugesagt. Es wird spannend, was Neues auszuprobieren … ein neues Lebensgefühl. << Meine Mutter nahm meines Vaters Hand und setzte fort. >> Wir gehen nach Lanzarote. Spanien. Dort soll dein Vater, eine neue Ferienanlage projektieren und den Bau begleiten. Das kann ein paar Jährchen dauern und wir bekommen ein Haus. Im Januar geht es los. Ich freue mich so darauf … wir freuen uns darauf. <<
Schmunzelnd sah ich sie an.
>> Toll … das ist großartig. <<
>> Gott sei Dank. Du warst die Einzige, die uns hier gehalten hätte. <<, antwortete meine Mutter aufatmend.
>> Wir wollten zuerst mit dir darüber sprechen, und wenn es dir missfallen hätte, wären wir geblieben. <<, fügte mein Vater hinzu.
>> Nein, ich finde das Klasse. Es wird euch gut tun. <<, sagte ich freudig und Oma rief aus:
>> Das ist was zum Feiern. Wir sollten ein Likörchen darauf trinken. << Sie holte die angefangene Flasche Kirschlikör und füllte jedem ein Glas. Wir stießen auf meine Eltern an und ich war verwundert. Ich hatte sie lange nicht so glücklich gesehen und es freute mich sehr. Ich war richtig ergriffen von ihrem Glück. Still beobachtete ich sie. Mein Vater erklärte den Ablauf ihres Auslandsaufenthaltes und meine Mutter war wie ausgewechselt. Sie berührte ihn und streichelte oder hielt seine Hand ... das hatte ich seit Jahren nicht gesehen. Es machte mich glücklich und Oma schmunzelte. Ihr Gesicht strahlte Freude aus. Meine Mutter sah mich lächelnd an:
>> Fränni, jetzt erzähle, wie geht es dir? Was macht Aries? <<
>> Ich bin nicht mehr mit ihm zusammen und mir geht es gut. <<, antwortete ich erschrocken. Darauf war ich nicht gefasst … ich war in ihnen versunken. Meine Mutter musterte mich.
>> Willst du darüber reden? << Verwundert schüttelte ich den Kopf ... das hätte sie früher nie gemacht, sondern so lange gebohrt, bis sie es aus mir herausgebracht hätte. >> Gut, wenn du reden willst, komm zu mir. Ich höre dir zu und bin für dich da. << Verblüfft sah ich sie an. Loni und Oma lächelten und sie
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