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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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sah ich aus den Augenwinkeln, wie Gabriel ruckartig seinen Kopf hob. Seine Augen bohrten sich in meinen Rücken. Ich sah nach oben und starrte meinem Ziel entgegen.
>> Fränni. <<, kreischte Marie in dem Augenblick auf.
„Nein!“, schrie es in mir und sofort setzte ich mich in Bewegung. Mich durch die Menschen schiebend, hastete ich die Treppe hoch. Oben blickte ich zurück und sah, wie Gabriel seine Treppe nach unten sprang. Ich orientierte mich fieberhaft, wo sich der Notausgang befand und hoffte, dass Gabriel durch die vielen Menschen meinen Geruch verlor. Endlich erblickte ich das Notausgangsschild, und eile darauf zu. Zwei Treppen auf einmal nehmend, sprang ich das Treppenhaus hinunter. Im ersten Stockwerk schlug ich die Tür auf, und versuchte aufgeregt Loni zu finden. Sie stand in einer langen Schlange an der Kasse.
Ich stürzte auf sie zu und rief atemlos: >> Loni wir treffen uns im Café. Du weißt schon wo. << Sie nickte verwundert und ich raste zurück ins Treppenhaus. Vor der Tür des Einkaufscenters hielt ich kurz inne. Um atemringend, sah ich im Schein der Straßenlaternen, die Kirche auf dem Marktplatz. Zu weit, - schoss es durch meinen Kopf und ich flitzte zum Haus gegenüber und stellte mich in eine dunkle Nische hinein. Fiebernd beobachtete ich den Ausgang des Centers. Es roch stark nach Essen und ich drehte mich dem Schild über mir zu und las: “Don Camillo - spanisches Restaurant“ Aus den Fenstern über mir quoll stinkender Küchendunst.
Gabriel stürzte aus der Eingangstür. Ich drückte mich tiefer in das Dunkel, genau unter die Küchenfenster und hoffte, dass Gabriel mich nicht riechen konnte. Marie hastete heraus. Sie sahen sich um und liefen in verschiedene Richtungen. Ihre Nasen in der Luft ... versuchten sie, meinen Geruch einzufangen. Gabriel lief langsam auf meine Nische zu. Ich hielt die Luft an. Ein Fenster hinter mir wurde geöffnet und dicker Schwall Küche hüllte mich ein. Gabriel blieb stehen.
Er sah zu mir. Für Sekunden hatte ich den Verdacht, er wusste, dass ich hier stand. Dann konnte ich ihn nicht mehr sehen. Immer mehr stinkender Dunst quoll aus dem Fenster und vernebelte mir die Sicht. Ich roch wie ein Betrunkener, der in sein eigenes Bier gestürzt war, denn was aus dem Fenster herausströmte, stank nicht nur nach Küche sondern war mit abgestandenen Bier, gammligen Resten und Toilette vermischt. Als es lichter wurde, stand ich wie erstarrt und sah schon Gabriel mich erwarten ... doch der Platz war leer. Auch Marie war verschwunden.
Vorsichtig ausspähend schlich ich aus der Nische hervor. Die Luft schien rein und ich sprintete eilig zum Marktplatz. Das Café mit den Elefantenköpfen leuchtete hell in der Dunkelheit. Ich schnupperte an meiner Kleidung, bevor ich die Klinke nach unten drückte und grauste meine Nase. Ich stank wie ein Wiedehopf.
Loni saß in einer Nische am Fenster und wartete. Sie winkte, als ich eintrat. Stöhnend sank ich auf den Stuhl neben ihr und sie rümpfte die Nase. >> Puh, Fränni, du stinkst. << Loni hielt sich die Nase zu.
Nickend zog ich meine Jacke aus und stülpte sie nach links um.
>> Wie bist du so schnell hergekommen? <<, fragte ich nach Atem ringend.
>> In dem Moment, wo du fortgerannt bist, haben sie eine neue Kasse aufgemacht und da war ich die Erste. Aber weshalb stinkst du so penetrant? Warst du in einer Kneipe? << Ich lachte auf und erzählte ihr von Gabriel und Marie.
>> Ich habe mich versteckt und stand vor einem Restaurant und als die, das Fenster aufmachten, bekam ich den ganzen Schwall Küche ab. <<
>> Na hoffentlich schmeißen sie uns hier nicht raus. <<, antwortete Loni sarkastisch. >> Warum bist du überhaupt weggerannt? <<
>> Ich kann ihnen jetzt nicht begegnen. Noch nicht. <<, antwortete ich ernst und Loni nickte wissend.
>> Was willst du haben? <<, wechselte sie das Thema.
>> Ich nehme einen Kakao … wenn sie uns bedienen sollten. <<, schmunzelte ich und Loni winkte einen Kellner heran. Der Kellner rümpfte die Nase und sah mich angewidert an. Loni gab unbeteiligt unsere Bestellung auf und er nickte und eilte davon. Er kam mit einem Tablett zurück und stellte es auf den Tisch. Der Kellner machte sich nicht mal die Mühe, unsere Tassen aufzuteilen. Gott sei Dank, sah ich nicht noch unordentlich aus ... er hätte mich des Cafés verwiesen. Schmunzelnd nahm ich die Tassen vom Tablett und teilte sie auf. Wir kosteten unseren Kakao und er war gut.
>> Hast du alles bekommen? <<, fragte ich Loni.
>> Mehr. Viel zu viel.

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