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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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mich mit Unschuldsmine an, als er vorschlug, ich könnte doch schon nachmittags zu ihm kommen und beim Ausschmücken helfen. Aries würde mich mit dem Schlitten abholen ... mir blieb vor Entsetzen der Mund offen. Erregt sprang ich auf und rief zornig:
>> Für mich gibt`s in diesem Jahr kein Silvester. <<
Wütig weinend rannte ich in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Was dachten sie sich? Verdammt noch eins.
Mir war ja klar, dass sie mich für bescheuert hielten … wie konnte sie sich von Aries trennen … wo er doch alles für sie tat? Wenn meine Mutter wüsste, was er für ein Mann war und vor allem, was er zu bieten hatte ... obwohl, nach dem heutigen Tag ... vielleicht würde sie mich sogar verstehen. Schniefend starrte ich aus dem Fenster. Eins war mir schlagartig klar geworden, meine Trennung war nicht nur für Aries sondern auch für mich.
Gefahr hin oder her. Und die Angst ihm nichts zurückgeben zu können, wo er wirklich so viel für mich tun wollte, waren Gründe, aber nicht der Wichtigste. Ich brauchte einen Freund, auf den ich mich verlassen konnte und es war egal, wie viel er hatte. Aries würde ich auch ohne was lieben, aber ich kam mit seiner Unzuverlässigkeit nicht klar. Für ihn war es normal, wenn er nicht zum vereinbarten Termin erschien oder sich nicht meldete. Ich drehte fast durch vor Angst, ihm könnte was zugestoßen sein. Und jetzt … wegen mir? Wenn das Eine kaum zu ertragen war, ist nicht zu wissen wo er steckt und wie es ihm geht, genauso schlimm. Wenn es mich nicht gab, gab es auch keine Gefahr. Keinen Tod. Kein Leid. Es wird allen besser gehen … und mir?
Traurig fuhr ich meinen Laptop hoch und öffnete mein Emailfach. Hundertdreiunddreißig E-Mails, wobei weit über die Hälfte Spam waren. Freunde aus meiner alten Schule hatten geschrieben, und obwohl die älter waren, beschloss ich, alle zu beantworten. Das verschaffte mir Zeit und lenkte mich ab. Zwei Stunden später klappte ich den Computer zu und legte mich aufs Bett. Das Fernsehprogramm versprach nichts Aufregendes und so schlief ich ein.
Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Konzentriert lauschte ich in das Dunkel. Mir war, als ob ich vor meinem Fenster, fauchen gehört hätte. Mitten in der Stadt? Angestrengt lauschte ich. Stille. Ich glitt zurück und starrte in die Dunkelheit. Kein Lichtschein drang durch die Vorhänge. Um mich herum war es rabenschwarz. Sind die Straßenlaternen aus?
> Du siehst jetzt nicht nach. <, raunte ich leise und zog die Decke über meinen Kopf und als ich mich vergewissert hatte, das nichts mehr zu hören war, machte ich die Augen wieder zu.
Heftiges Klopfen weckte mich. Schlaftrunken schälte ich mich aus meiner Decke und schlich zur Tür. Durch einen Spalt sah ich hinaus und mit einem Ruck schob meine Mutter die Tür auf und ging an mir vorbei. Müde drehte ich mich nach ihr um.
>> Morgen Fränni. <<, sagte sie gutgelaunt. >> Obwohl Morgen ist untertrieben, wohl eher mittags. <<, lachte sie.
>> Morgen. <<, murmelte ich und schlürfte an ihr vorbei. Sie schaute sich neugierig um.
>> Was ist nun mit Aries? <<, fragte sie beiläufig, und als ich nicht antwortete, setzte sie sich auf mein Bett.
>> Mama, bitte nicht. Ich erzähle es dir ein anderes Mal. <<
>> Okay. <<, sagte sie widerspruchslos, was mich aus der Fassung brachte. >> Dann können wir jetzt vielleicht zusammen frühstücken. << Erstaunt sah ich sie an und sie ging zur Tür und hielt sie mir auf. Was für ein Wandel, dachte ich, im Innersten hatte ich mich schon, auf ein Kreuzverhör eingestellt. Dass sie mich einfach gehen ließ, verwunderte mich.
Ich zog meine Gymnastikhose über und gemeinsam betraten wir die Küche. Die Familie erwartete mich und ein Platz war noch frei. Dort stand ein kleines Frühstück und erfreut setzte ich mich. Oma goss Kaffee ein. Während ich frühstückte, hörte ich ihren Gesprächen zu. Es ging um die Geschenke, die es in diesem Jahr nicht geben soll. Sondern wenn, dann nur wirkliche Kleinigkeiten. Ich dachte an Lonis großen Einkauf und schlürfte grinsend meinen heißen Kaffee. Oma wandte sich an mich, ob ich irgendwelche Wünsche hätte … ich schüttelte den Kopf. Sie sah mich unzufrieden an.
>> Fränni, du musst doch Wünsche haben? <<
>> Nein. <<, versicherte ich ihr und überlegte, ob ich welche hatte. Ein paar ...aber die konnte sie mir nicht erfüllen. Dazu war sie einfach die falsche Person. Oma ließ nicht locker und begann Vorschläge aufzuzählen, die ihr gerade in den Sinn

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