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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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ob die Wege frei sind ... vielleicht gehe ich zum Friedhof oder laufe einfach ziellos umher. <<
>> Hast du dein Handy dabei? << Karl ließ nicht locker und seine Besorgnis, ließ nun auch meinen Vater nervös aufblicken. Um Karl zu beruhigen, nickte ich lächelnd.
>> Okay. <<, sagte Karl entspannter. >> Wenn irgendwas ist, rufst du sofort an. << Ich versprach es lachend und ging los. Die Straßen waren vom Schnee geräumt und die Wege halbwegs frei. Ich orientierte mich Richtung Schloss. In den Wald wollte ich eigentlich wirklich nicht, obwohl es mir jetzt, verlockend vorkam. Aber die Tatsache, dass Aries mich sofort riechen würde, machte es mir sowieso unmöglich.
Langsam schlenderte ich auf die Innenstadt zu. Die Luft war eisig und glasklar. Keine Wolken am Himmel und die Sonne schien grell auf den Schnee herab. Ich war froh, dass ich meine Sonnenbrille mitgenommen hatte. Das Licht reflektierte und tat meinen Augen weh. Die Vorgärten an denen ich entlang lief, waren mit beleuchteten Tannenbäumen geschmückt und Weihnachtsmänner hingen von den Regenrinnen. Auf dem Parkplatz vor der Bushaltestelle hatte man eine grobgeschnitzte Weihnachtspyramide aus Holz aufgestellt und den Marktplatz, zierte eine große, mit weihnachtlichem Schmuck behangene Tanne. Anheimelnd. Eine schöne Stimmung. Vorweihnachtsfreude kam in mir auf. Das hatte ich nicht erwartet.
Ich fühlte mich Zuhause.
Das Tor vom Schlossgarten war verschlossen, wegen herabstürzender Schneemassen - stand auf einem Schild, das an die Tür genagelt war. Schade, dachte ich. Na dann laufe ich eben zum Friedhof. Auf dem Schlossturm war ein großer Stern angebracht und das Geländer der Brücke, die über den Fluss führte, war mit bunten Lichtergirlanden behängt. Ein schönes Motiv, wenn man es von der gegenüberliegenden Seite fotografierte. Die erleuchtete Brücke und der Stern auf dem Turm, eine Postkartenaufnahme für die Weihnachtszeit. Etwas kitschig vielleicht, aber mir gefiel es.
Auf den Fluss trieben Eisschollen an den Uferrändern und auf dem Friedhof leuchteten Grabkerzen. Auf unserem Grab standen auch zwei und ich suchte, unter einer der Zedern, ein Feuerzeug hervor und zündete sie an. Da die Bank vom Schnee verschüttet war, hielt ich mich nicht lange auf und ging weiter.
Ich wollte den Berg hinauf. Von dort hatte man eine tolle Aussicht über das langgezogene Tal. Doch desto höher ich stieg, umso beschwerlicher wurde es. Keuchend setzte ich meine Schritte und es ging stetig bergauf. Bei guter Sicht müsste ich die Reste von Aries Burg sehen können. Sie sollten auf einem, der gegenüberliegenden Berge stehen. Angestrengt suchten meine Augen, die Bergkette ab. Aus der Ferne sahen die Felsen alle gleich aus. Weiße Perlen und dazwischen weite Täler.
Und der Berg, auf dem Aries Burgruine stand, war von einer Ebene umgeben. Es war wunderschön dort. Er hätte sie uns geschenkt ... Hastig konzentrierte ich mich auf meine Schritte und schob die Erinnerungen aus meinem Kopf. Die Straße schlug einen Bogen und führte rechts um den Berg herum. Wenn ich zur Spitze gelangen wollte, musste ich gerade weiter. Vor mir breitete sich der Wald aus und ein Weg führte hinein. Kurz entschlossen folgte ich dem Pfad und überlegte, gehört der Wald auch Aries oder endet sein Reich am Fluss ... war der Fluss die Grenze und wem gehörte es dann? Solche Gedanken wären mir nie vor Aries gekommen ... wem gehört was und war ich in Gefahr, wenn ich diesen Wald betrat ...
    Unverhofftes Wiedersehen?
Unschlüssig blieb ich stehen und musterte den Weg. Der Wald schien nicht dicht zu stehen und der Pfad führte steil hinauf. Ich werde
    das Schicksal entscheiden lassen, dachte ich und werfe eine Münze. Kopf für weiter und Zahl für zurück. Ich suchte in meiner Jackentasche, fand eine Ein-Cent Münze und warf sie in die Luft. Mit einer Hand fing ich sie auf und legte sie auf den Handrücken der Anderen.
    > Kopf! Also weiter. <, grinste ich und sah mich um. Die Äste der Nadelbäume bogen sich unter der Last des Schnees. Ich versuchte, mich in der Mitte des Weges zu halten.
    Ein märchenhafter Anblick und ich bereute, keinen Fotoapparat mitgenommen zu haben. An einigen Stellen wurde der Wald lichter, und ich konnte die Berge gegenüber sehen. An einer kleinen Felsmulde, die mit einem Eisengitter geschützt war, machte ich halt und genoss die Aussicht. Fantastisch.
    Unter mir stürzte der Fluss in die Tiefe und vor mir die Bergkette. Mit meinem Handschuh räumte ich den

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