Aries
meine Uhr. Zeit zur Schule zu gehen. Viele Schüler befestigten bereits ihre Fahrräder am Zaun oder befanden sich auf dem Weg zu den Klassenräumen, als ich dort ankam. Marie stand wartend am Eingang und als sie mich gewahrte, winkte sie. Ich winkte zurück. Freudig hakte sie mich unter und wie alte Freunde, liefen wir den Weg entlang.
>> Na, wie war dein Tag gestern noch, Fränni? <<
>> Gut. Mein Großvater hat sich gefreut, mich zu sehen. Du solltest mal mitkommen ... es ist toll dort. <<
>> Klar, gern. Wann immer du willst. <<, strahlte sie und schob mich weiter. Im Klassenzimmer suchte ich meinen Platz auf und packte die Bücher aus. Auf dem Weg zur Schule hatte ich mir überlegt, um meinem Wahn zuvor zu kommen, wollte ich meine Fantasien, wie Flüstern obwohl keine Menschenseele anwesend war, aufschreiben. Vielleicht ergab sich ein Muster. Orte, die sich ähnelten oder Begebenheiten, die sich wiederholten.
Entschlossen zog ich ein leeres Schreibbuch aus meiner Tasche und notierte:
1. Friedhof, Tag meiner Ankunft, am Grab von meinen Verwandten. nachmittags, gegen fünf Dämmerung Wort: Hallo
2. Schlossgarten, Dienstag, auf der Plattform der Krüppelkiefer Früh, gegen sieben Sonne ging gerade auf Wort: ………
Ich hielt inne. Was hatten sie gesagt? Und sie? Waren es mehrere? Nein. Es war eine Stimme und es war ….
Ich zuckte zusammen - F R Ä N N I.
Oh Gott. Aber ich hatte es genau gehört. Es war eindeutig mein Name. Ich muss mich irren, das konnte nicht sein ...
> Du hast jetzt damit angefangen, schreib es hin. <, ermahnte ich mich stumm. Widerwillig schrieb ich weiter.
Wort: Fränni
Ich starrte auf die Seite. Verrückt. Schnell klappte ich das Buch zu. Sophie betrat die Klasse. Unter dem Arm trug sie einen Stapel Papier geklemmt.
>> Nicole, würdest du bitte jedem einen Zettel geben. <<, wendete sie sich an das Mädchen, von der ersten Bank.
>> Gern. <<, kam ihre Antwort und Nicole stand auf. Während sie durch die Reihen ging und jedem einen Zettel auf den Tisch legte, sah ich sie mir genauer an. Sie war eindeutig eine „Elster”. Schreiben wir einen Test? - ging mir durch den Kopf. Ich hatte mich nicht vorbereitet. Das würde mir heute noch fehlen. Mürrisch nahm ich das Blatt und las. Eine Einverständniserklärung der Eltern zur bevorstehenden Klassenfahrt, in ein Naturschutzgebiet oben in den Bergen. Davon habe ich nichts gewusst.
Sophie begann zu erläutern, dass die Fahrt im kommenden Monat stattfindet. Wir sollten die Erklärung von den Eltern unterschreiben lassen. Das war ein Problem für mich - vielleicht ging ja auch Oma.
Ich werde nach der Stunde mit ihr darüber sprechen. Sophie stellte den Ablauf der Ausfahrt vor und forderte uns auf, einzelne Projekte vorzuschlagen. Wir würden in einer Art Jagdhütte, bei Vollverpflegung, übernachten und uns überlegen, mit wem wir das Zimmer teilen möchten. Nicole würde eine Liste anfertigen und nach Schulschluss bei ihr abgeben.
Meine Wahl war klar - Marie. Marie drehte sich im gleichen Augenblick lächelnd um und nickte mir zu. Ich war auch ihr Wunschkandidat. Gut. Nun kam Sophie zum Unkostenbeitrag. Der würde meine ganzen Ersparnisse aufbrauchen. Egal. Versäumen wollte ich diese Ausfahrt auf keinen Fall. Sie berichtete weiter über die An und Abfahrt, und die Dauer der Reise. Eine ganze Woche. Toll!
In dieser Stunde und für den Rest des Schultages, gab es nur noch ein Thema - unsere Klassenfahrt. Die Mädchen packten in Gedanken bereits die Koffer, während die Jungen sich Bären, Wölfe und Trapperleben vorstellten. Auch Marie war aus dem Häuschen und plapperte ununterbrochen. Den ersten Teil ihres Monologes bekam ich gerade noch mit, dann schaltete mein Gehirn ab. Im Gegensatz zu ihr, sah ich keine Baumriesen und Lagerfeuer, sondern Kälte und Dunkelheit. Ich werde mir warme Sachen einpacken müssen.
Ob mich dort Stimmen verfolgen? Angst hatte ich keine. Ich verspürte eher eine Art Unwohlsein. Ich schob es aus meinem Kopf und konzentrierte mich wieder auf Marie. Sie war gerade dabei, sich romantische Abende unterm Sternenhimmel, Lagerfeuer und Gitarre inklusive, auszumalen. Ich freute mich mit ihr und als die Schule endete, verabredeten wir uns, heute gemeinsam Großvater zu besuchen.
Auf dem Heimweg dachte ich an Ari. Ob er da war? Ob ich ihn sehe? Aufgeregt lief ich nach Hause. Zuhause traf ich niemanden an. Schnell zog ich bequemere Sachen über, und wartete ungeduldig auf Marie. Als sie endlich kam, machten wir uns sogleich auf den
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