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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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Weg.
Durch die Straßen der Stadt bis zum Wald, war es nicht weit. Mühelos erreichten wir den Pfad. Aus der gleißenden Herbstsonne traten wir in ein schattiges Dickicht. Es war angenehm und die Luft feucht - wie am gestrigen Tag. Marie begann sogleich die Bäume zu bestimmen und erklärte, warum sich Moos nur an einer Seite der Stämme ansiedelte. Ich war beeindruckt. Sie wusste viel über den Wald und bewegte sich hindurch, als wenn sie hier Zuhause wäre. Wenn es dunkel wurde und die Baumkronen kaum Licht durchließen, trat in ihre Augen ein seltsames Leuchten. Wie bei einer Katze. Misstrauisch sah ich sie an. Marie entging mein Blick nicht. Sie stutzte.
>> Warum siehst du mich so komisch an? << Ertappt senkte ich den Blick und sah auf den Waldboden.
>> Es sah aus, als ob deine Augen glühen. <<, antwortete ich wahrheitsgemäß und kam mir vollkommen dämlich vor.
Marie brach in Gelächter aus und fragte amüsiert: >> Glühen? <<
>> Ja. Wie bei einer Katze. <<, antwortete ich nickend.
>> Fränni, was ist denn das Bescheuertes … <<
>> Hmm, ich habe wohl zu viele Gruselfilme gesehen ... <<, murmelte ich und sah sie noch einmal intensiv an. Ihre Augen waren klar. Keine Spur von Glühen. Ich lächelte einfältig und winkte ab.
>> So ein Quatsch. << Verständnislos schüttelte ich den Kopf und fühlte ich mich nun vollends gestört. Erst die Stimmen und jetzt das … Zur Erklärung setzte ich an, Marie die Geschichte von den Stimmen zu erzählen, und hielt erschrocken inne. Sie würde mich für vollkommen verrückt erklären. Ich kannte sie doch nicht richtig. Wir hatten uns ja eben erst kennengelernt. Und dann solche Sachen? Nein. Verwirrt schaute ich in ihre Richtung. Sie beobachtete mich grinsend.
>> Okay. Können wir weiter? <<, rief ich entnervt und stapfte los. Schnell holte sie mich ein und hakte sich bei mir unter.
>> Du kannst Sachen erzählen ... Hoffentlich ist der Rest deiner Familie nicht auch so verrückt. <<, feixte Marie.
>> Och, mein Großvater kann auch verrückte Sachen erzählen. Er hat viel erlebt in seinem Leben. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand von uns, ein so hohes Alter erreicht hat, wie er. Erstaunlich für meine Familie ... <<
>> Meine Familie wird nicht so alt. Jedenfalls bis jetzt nicht. Vielleicht liegt es daran, dass er hier lebt ... im Wald. Gute Luft und eine gesunde Natur ringsherum - das macht viel aus. <<
>> Da kannst du recht haben. <<, nickte ich und öffnete, wie zur Einladung, Opas Tor. Marie schlüpfte hindurch und ich zeigte zum Haus. Sie war entzückt und drehte sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis.
>> Wunderschön hier. <<
>> Das ist es. <<, stimmte ich ihr lächelnd zu. >> Ich war immer gern hier. Einfach wunderbar und hat sich nicht wesentlich verändert. <<
Das Haus wirkte verlassen. Es schien keiner da zu sein. Ich drückte die Türklinke herunter. Verschlossen. Gerade als ich Marie die Terrasse zeigen wollte, ertönte eine männliche Stimme aus dem seitlichen Pferdestall. Verdutzt hielten wir inne. Wir lauschten. Ein Mann sang ein Lied. Neugierig lugten wir in den Stall hinein.
Auf dem Gang stand ein großer Hengst mit schwarzer Mähne, angeleint an einer Box. Ein junger Mann nur mit einer weiten, hellbraunen Hose und schwarzen Reiterstiefeln bekleidet, zog gleichmäßig Bürsten über das Fell des Pferdes. Zu diesem Takt sang Aries sein Lied.
Mein Mund stand offen und Marie wie angewurzelt. Ich muss mich bemerkbar machen, dachte ich und weil mir nichts Besseres einfiel, hüstelte ich geräuschvoll. Das Singen erstarb und wie in Zeitlupe drehte Aries sich um. Ärgerlich schauten uns seine Augen an. So als hätten wir ihn bei etwas sehr Wichtigem gestört.
Meine Stimme kratzte, als ich nervös mit der Hand wedelnd, die Beiden vorstellte.
>> Marie - Ari, Ari - Marie. <<
>> Hallo. <<, kam von ihm - mehr nicht.
>> Ari, nett dich kennenzulernen. <<, antwortete Marie und fixierte ihn. Ihre Augen bohrten sich geradezu in seine. Feindselig. Sie kannte ihn.
Ich trat einen Schritt zurück. Passierte das hier gerade oder bildete ich mir das wieder nur ein. Die Iris beider Augenpaare, begannen zu glühen.
Doch was ich sah - war wirklich. Sie funkelten sich nun wütend an. Erschrocken trat ich einen weiteren Schritt zurück. Das Geräusch meiner Schuhe unterbrach den Bann und beide sahen nun zu mir. Ich kuckte überrascht von Einem zum Anderen. Aries Augen erloschen und bekamen einen warmen Ausdruck. Marie musterte ihn weiterhin kalt.
>> Hallo Fränni, schön dich zu

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