Aries
und ich glücklich einschlief.
Am Morgen, als ich wach im Bett lag, zogen die Erlebnisse des gestrigen Abends in meinem Kopf vorüber. Im März werde ich achtzehn, dachte ich, dann bin ich offiziell erwachsen. Mir machte es schon ein wenig Angst, dass ich Aries so, auf diese Weise begehre ... war mir noch nicht passiert. Ich vertraue ihm und Aries ist so schön. Was war schlecht daran, dass ich so ein Begehren verspürte. Nichts. Es war natürlich. Ich bin eine Frau und ich wünsche mir niemanden anders, mit dem ich diese Erfahrung teilen wollte.
Ob er schon Erfahrung in solchen Dingen hat? Ob er schon mal ...? Ich muss auf jeden Fall verhüten. Ich will ja nicht gleich schwanger werden. Und Marie? Hatte sie schon mal? Heute nach der Schule werde ich mich nach einem Frauenarzt umsehen. Oder sollte ich warten, bis ich achtzehn bin? Ich wusste, dass Mädchen aus meiner alten Klasse, lange mit Jungs geschlafen hatten. Und sie waren wesentlich jünger als ich. Sie hatten in den Pausen damit angegeben. Ich konnte mir das nicht vorstellen ... irgendein Junge und dann mal schnell hinterm Schulhof? Ich fand das eher abstoßend. Mit Aries war es ganz anders. Es fühlte sich rein und gut an. Wie sehr hätte ich es mir gestern Abend gewünscht.
Oh Gott, ich liebe ihn so sehr. Wenn mir das jemand vor ein paar Wochen gesagt hätte, dass ich einen Jungen auf diese Weise begehre und so verliebt bin ... ich hätte geantwortet, du spinnst! Doch bei Ari war es ein schönes Gefühl und ich wusste, dass es ihm ebenso ging. Ich sah es in seinen Augen, und wie er mich küsste ... mich berührte.
Mein Wecker klingelte und riss mich aus meinen schönen Gedanken. Unwirsch knallte ich meine Hand auf den Ausschaltknopf. Schade. Müde rieb ich mir die Augen und knipste meine Nachttischlampe an. In zwei Wochen war November und dann fand dieser unglücksselige Winterball statt. Wie Aries sich gefreut hatte. Er freute sich darauf, mit uns dahin zu gehen. Wenn ich diese Freude nur auch empfinden könnte ... Ich tanze gern, aber Kleider mit Reifrock und Korsage? Mir war klar, dass Aries umwerfend aussehen wird und ich werde verblassen wie ein nichtssagendes Entlein.
> Nööö. <, raunte ich. > Wenn ich schon dahin gehen muss, werde auch ich umwerfend aussehen. Das werden wir ja sehen. <
Im Bad sah mich genau an. Meine Augen finde ich schön … voller Mund und reine Haut. Mein Profil war auch ganz gut.
> Das wird schon. <, grinste ich grimmig. Und Marie, sie war so hübsch ... wir werden Klasse aussehen und die Anderen sollen vor Neid erblassen. Zufrieden hüpfte ich unter die Dusche und später in der Küche, wartete Frühstück auf mich. Mit vollem Bauch und einem besseren Gefühl, schlenderte ich zur Schule.
Marie erwartete mich, wie die Tage zuvor.
>> Hast du mit Ari gesprochen? <<
>> Er freut sich. <<, antwortete ich und zog die Nase kraus.
>> Dachte ich mir. <<, sagte sie und nickte. >> Er ist für sowas zu haben. <<
>> Er hat gesagt, dass wir umwerfend aussehen werden. <<, lachte ich. >> Und Kleider hat er eine ganze Menge. Wir werden sie alle schocken Marie und werden uns so schön machen, dass die „Elstern“ vor Neid erblassen. <<
>> Hmm. <<, machte Marie missmutig.
>> Och komm schon, wenn wir dahin müssen, soll es auch ein einschneidendes Erlebnis für die Damen werden. <<
Marie grinste und wir gingen in unsere Klassen.
Bevor Sophie mit dem Unterricht begann, lief sie schnurstracks zu Marie und übergab ihr die Einladung für Aries. Marie drehte sich grinsend zu mir und wedelte mit dem Papier. Ich nickte ihr zu.
Der Unterricht begann. Wir beschäftigten uns ab heute, mit einem neuen Roman. Sophie hielt das Buch: - “Das Parfüm“ von Patrick Süskind, nach oben.
>> Ich empfehle, euch dieses Buch zuzulegen und zum Unterricht mitzubringen. Hat es jemand gelesen? <<, fragte sie in die Runde. Ich, dachte ich und meldete mich aber nicht. Ein paar Hände schossen in die Höhe und sie forderte einen Jungen auf, den Inhalt kurz wiederzugeben. Das hatte ich befürchtet und freute mich, dass meine Hand unten geblieben war.
Als wir dann später zum Mittagessen in der Mensa, einen Tisch für uns ergattert hatten, erinnerte ich mich an den Morgen, und überlegte ob ich Marie fragen sollte, ob sie schon mal …
Ich fasste mir ein Herz und fragte: >> Sag mal. Hattest du … <<, stotterte ich los. Marie sah mich erstaunt an und stöhnte auf:
>> Fränni, wenn du mich was fragen willst, frage und stottere nicht so rum. << Ich holte tief Luft.
>> Also
Weitere Kostenlose Bücher