Aries
ich nach Hause kam, war Loni nicht da. Mist, dachte ich und fragte Oma. Aber sie wusste auch nicht, wo Loni steckte. Ich erklärte ihr, dass Marie zur Generalprobe kommen wollte, und als es an der Tür klingelte, stand sie bereits davor. Marie war neugierig und ich holte mein Kleid aus dem Schrank.
>> Wow. Toll. Kein Kleid wie eine Aristokratin … sieht eher nach Kurtisane aus. <<, meinte Marie und ich grinste.
>> Richtig geraten. Wenn du es erkennst, war unsere Wahl richtig. << Im Flur wurden Stimmen laut und Loni steckte ihren Kopf zur Tür herein.
>> Na ihr Beiden … Ich komme gleich. Ich will nur kurz was mit Oma besprechen, dann bin ich für euch da. << Okay, dachte ich und schlug Marie vor:
>> Wir könnten die Kleider überziehen, damit wir wissen, was noch fehlt und uns schminken … zur Probe, wenn du Lust hast. <<
>> Klar. Mann bin ich aufgeregt … <<, zappelte Marie. >> Ich habe nicht gedacht, dass es mir Spaß machen könnte. <<, lachte sie. >> Das liegt an dir Fränni … wenn wir zu zweit sind, ist es auch nicht so peinlich. <<
>> Zu dritt. <<, verbesserte ich grinsend. >> Ari kann ja vorgeben, du wärst seine Frau und ich seine Mätresse. <<
>> Aries wird umwerfend aussehen. Da wirst du nicht die einzige Nebenbuhlerin für mich sein. <<, lachte Marie auf.
>> Da werden viele buhlen … <<
>> Es ist so spannend … aber es wird Keine eine Chance haben. Nicht gegen uns. <<, freute sich Marie.
>> Och, sie werden sich alle ins Zeug legen. Das wird ein Riesenspaß. <<, schmunzelte ich und sah Marie zu, wie sie ihr Kleid überstreifte. Ich half ihr und zupfte den Stoff zurecht. >> Du siehst toll aus. Das soll erst mal Eine toppen. << Maries Augen leuchteten stolz und übermütig drehte sie sich im Kreis. >> Die Farben stehen dir perfekt … wie für dich gemacht. << Sie ist so schön, dachte ich bewundernd und drehte mich zur Tür, als Loni das Zimmer betrat. >> Na, was sagst du? <<, fragte ich sie und zeigte auf Marie.
>> Wow. <<, antwortete Loni. >> Du bist wunderschön. << Sie ging auf Marie zu, hielt ihre langen Haare wie einen Dutt nach oben und ließ ein paar Strähnchen über die Schulter fallen. >> Einen Hauch Farbe ins Gesicht, deine Haare schön frisiert und das Kleid … was soll ich sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand schöner ist. Fränni, unsere Idee war gut … du als Kurtisane und Marie als Aristokratin. Da kommt ihr euch nicht ins Gehege und müsst nicht gegeneinander antreten. <<
>> Gegen Marie habe ich eh schlechte Karten. <<, lachte ich.
>> Jetzt du Fränni. <<, strahlte Marie. Mit ihrer Hilfe zog ich mein Kleid über. Loni band die Korsage und zupfte an mir herum.
>> Sieht auch toll aus. <<, meinte Marie und beäugte mich kritisch.
>> Wie für dich gemacht. <<, stimmte ihr Loni zu. >> Du wirst die schönste Kurtisane des ganzen Saales sein. << Loni flechtete meine Haare zu einem dicken Zopf und heftete ihn um meinen Kopf. Legte eine dicke Kette um meinen Hals und band mir die Maske vor die Augen. Musternd sah sie mich von Kopf bis Fuß an. >> Toll. <<, murmelte sie grinsend. >> Das wird Aries umhauen … und nicht nur ihn. <<
>> Marie möchtest du auch eine Maske? <<, fragte ich und sah Loni an. >> Ob wir noch eine für Marie bekommen können? <<
>> Das wäre schön. Man sieht nicht gleich wer sich dahinter versteckt. <<, sagte Marie begeistert und Loni versprach, am nächsten Morgen eine Maske aus der Oper holen zu lassen. Sie ging aus dem Zimmer, um mit Tobi zu telefonieren.
>> Das wird ein Fest! <<, rief ich begeistert und zog Marie vor den Spiegel. >> Der helle Wahnsinn. <<
>> Ich glaube nicht, dass es morgen Schönere gibt … <<, flüsterte Marie ehrfurchtsvoll und Loni verkündete, als wiederkam:
>> Karl kann die Maske für dich abholen. Ich habe eine Schwarze genommen, dann seht ihr euch ähnlich und es wird schwierig euch auseinander zu halten. Mal sehen, ob Aries erkennt, wer hier wer ist. << Ich lachte und dachte, Aries wird mich auf jeden Fall erkennen. Er muss mich ja nicht mal sehen, nur riechen.
Marie grinste. Sie wusste, was ich dachte. Aber Loni hatte Recht, für Andere wird es schwer werden … Wir probierten noch das Schminken, bis Oma zum Abendessen bat. Unsere Aufregung und Omas Neugierde, waren kaum mehr zu bremsen.
>> Du wirst es morgen als Erste sehen. <<, versprach ich und Loni fügte lachend hinzu:
>> Du wirst begeistert sein. Versprochen. <<
Als wir uns von Marie verabschiedeten, flüsterte sie mir zu:
>> Ich bin so aufgeregt und kann es kaum
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