Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arkadien 03 - Arkadien fällt

Arkadien 03 - Arkadien fällt

Titel: Arkadien 03 - Arkadien fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
Vom Netzwerk:
nicht den Ehrgeiz ihrer Mutter. Costanza dagegen ist ganz zerfressen von Hass auf die Alte, die ihr nicht zutraut, den Clan zu leiten. Sigismondis, damals noch am Beginn seiner Forschungen über die Arkadier, bekommt Wind davon, dass es eine Lamia gibt, die kein Geheimnis aus ihrer Unzufriedenheit macht. Und er erkennt, dass sie seine Chance ist, Einblicke in die Strukturen der Arkadischen Dynastien zu gewinnen. Er nimmt Kontakt zu ihr auf, verspricht ihr Gott weiß was, beeindruckt sie vielleicht mit seinem Wissen oder seiner Vision … Wie auch immer er es anstellt, Costanza beginnt, ihn mit Informationen über einige der Dynastien zu versorgen. Natürlich nur über diejenigen, die den Alcantaras nicht wohlgesinnt sind, Feinde, die gleichfalls darauf warten, dass die Alte einen Fehler macht und sie sich endlich die Geschäfte der Familie einverleiben können. So gelingt es Costanza, einige der ärgsten Widersacher der Alcantaras auszuschalten – sie sorgt einfach dafür, dass diese Arkadier die ersten sind, die von TABULA entführt werden und auf Sigismondis’ Seziertisch landen.
    Die Alte ahnt nichts davon, aber allmählich realisiert sie, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Und endlich beschließt sie, eine der beiden Zwillingsschwestern noch zu Lebzeiten zu ihrer Nachfolgerin zu machen. Aber weder Costanza noch Catriona haben Kinder, trotz diverser Liebschaften, und die Alte beginnt, sich Sorgen um die Fortführung ihrer Blutlinie zu machen. Sie legt fest, dass diejenige, die als Erste eine Tochter zur Welt bringt, das neue Oberhaupt der Alcantaras werden wird. Sie erinnert sich nur zu gut, wie die späte Geburt der beiden sie selbst fast das Leben und den Clan die weibliche Führung gekostet hätte, und sie will um keinen Preis zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht.
    Costanza und Catriona haben, obwohl sie Zwillinge sind, nicht das beste Verhältnis zueinander. Catriona ist die Leichtlebigere der beiden, sie hat Kerle an allen zehn Fingern. Costanza traut ihrer Schwester zu, dass sie schwanger werden könnte, nur um ihr eins auszuwischen. Costanza selbst hat schon früher vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen, und sie fürchtet, dass sie unfruchtbar sein könnte. Und an wen erinnert sie sich wohl in dieser Situation? Wer ist ihr vielleicht sogar noch den einen oder anderen Gefallen schuldig?«
    »Doktor Frankenstein«, sagte Rosa.
    Er blickte über die Schulter, während sie sich dem Ende der Käfigreihen näherten. »Du hast nicht nur ihr gutes Aussehen, sondern auch ihren subtilen Humor geerbt.«
    »Leck mich.«
    Leise lachend blickte er wieder nach vorn. »Ihr Trumpf im Ärmel ist in der Tat Sigismondis, die Koryphäe in Sachen Erbforschung. Und sie lässt sich auf einen Deal mit ihm ein. Sigismondis experimentiert schon lange mit Methoden, die man heute künstliche Befruchtung nennen würde – und sogar Klonen. Damals waren diese Begriffe noch nicht allzu geläufig, das alles hat sich einige Jahre vor der Geburt des ersten offiziellen Retortenbabys abgespielt. Auch sind Sigismondis’ Praktiken vollkommen andere als die, mit denen heutzutage Befruchtungen im Reagenzglas durchgeführt werden. Er war immer ganz besessen von alten Formeln und Versuchen, von alchimistischen Anordnungen und allem, was den Ruch des Verbotenen und Mysteriösen besitzt. Einen Geheimbund namens TABULA hat es seit Urzeiten gegeben, aber bevor Sigismondis auf sie gestoßen ist und den Laden gründlich umgekrempelt hat, waren das ein paar alte Narren, die in verstaubten Bibliotheken zusammen Tee tranken. Er hat TABULA zu dem gemacht, was es heute ist.«
    »Du sagst das, als wäre das etwas, auf das er stolz sein müsste.«
    »Wie man’s nimmt. Du hast doch selbst versucht, eine Verbrecherorganisation zu führen – er hat eigenhändig eine aufgebaut ! Aber egal, was wir zwei davon halten, Costanza hat in ihm das Werkzeug gesehen, mit dem sie die Macht über die Alcantaras an sich reißen konnte. Und bei allem, was sie bereits für ihn getan hatte, und der Aussicht, was sie möglicherweise noch tun würde , war er gern bereit, ihr zu helfen.«
    »Als Versuchskaninchen hätte sie sich doch nie im Leben selbst in Gefahr gebracht.«
    »Sie war der Meinung, er würde ihr einfach nur ermöglichen, schwanger zu werden. Ihm aber ging es um etwas ganz anderes, das er selbstverständlich lieber vor ihr geheim hielt. Aber dazu musst du noch etwas wissen. Kennst du die Geschichte des Konkordats?«
    »Ich hab von dem

Weitere Kostenlose Bücher