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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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in die Höhlenöffnung. Der Tunnel war vielleicht einen Meter achtzig breit und so niedrig, dass sogar Valentina gezwungen sein würde, beim Betreten den Kopf einzuziehen. Kleine, spitze, ungleichmäßige Stalaktiten aus schwarzem Gestein hingen von der Höhlendecke.
    »Eine Lavaröhre«, bemerkte Smith.
    »Damit ist auf einer Vulkaninsel zu rechnen«, stimmte Valentina ihm zu. »Sehen Sie, dort auf dem Fußboden!«
    Das Antennenkabel und noch etwas, das wie ein Schlauch aussah, schauten aus dem anderen Ende der kleinen Schnee- und Eislawine, die sie ins Rollen gebracht hatten, heraus und wanden sich etwa drei Meter vor ihnen um eine Biegung des Tunnels.
    »Das muss es sein«, wiederholte Valentina. Sie zog den Kopf ein und wollte gebeugt in den Tunnel laufen.
    »Einen Moment noch.« Smith reichte der Historikerin ihr Gewehr und schnappte sich dann seine eigene SR-25. »Lassen Sie uns schnell die Ausrüstung in den Tunnel räumen, damit sie von außen nicht zu sehen ist, nur für den Fall eines Falles.«
    »Das übernehme ich, Colonel«, warf Smyslov von sich aus ein.
    »In Ordnung, wir warten drinnen auf Sie, falls wir etwas Interessantes finden sollten.« Smith nahm zwei Fackeln aus seinem Rucksack und folgte Valentina in die Höhle.
     
    Smyslov zerrte die Rucksäcke in die Höhle, blieb dann einen Moment vor der Höhlenöffnung stehen und sah sich ein letztes Mal gründlich um.
    Die anderen, die Speznas-Deckungstruppen, waren hier. Er hatte kein Anzeichen gesehen, das auf ihre Gegenwart hinwies, aber das war nicht weiter erstaunlich. Die Männer, die für diese Aufgabe ausgewählt worden waren, würden Schneeteufel sein, die in
dieser weißen Welt unsichtbar waren, durch nichts ihre Anwesenheit verrieten und keine Spuren hinterließen.
    Aber sie waren da. Er konnte es fühlen. Sie hatten den Befehl erhalten, den Absturzort und seine nähere Umgebung streng zu überwachen. Sie beobachteten ihn jetzt, in diesem Augenblick, und warteten auf den einen Befehl, den Smyslov zu erteilen ermächtigt war. Den Befehl, der sie hinzuziehen würde, um zu töten.
    Wenn dieser verfluchte Politoffizier doch bloß seinen verfluchten Auftrag ausgeführt hätte!
    Vielleicht hatte er es ja doch getan und dann könnte sich all das irgendwie regeln lassen. Vielleicht konnte er dann die Kontrolle über die Situation wieder an sich reißen und jede weitere Verschärfung der Lage verhindern. Aber er musste auch darauf vorbereitet sein, die Alternative heraufzubeschwören. Er musste bereit sein, seine Pflicht zu erfüllen.
    Smyslov zog den Reißverschluss seines Parkas herunter und steckte das Feuerzeug aus rostfreiem Stahl in eine Außentasche. Dann löste er den Klettverschluss auf seinem Gürtelholster und zog die Beretta 92F heraus, die ihm die Amerikaner überlassen hatten. Er ignorierte bewusst die Ironie, eine Waffe für den Einsatz gegen ihre Besitzer bereitzuhalten, und überprüfte den Sitz des Magazins durch einen leichten Schlag mit der Handfläche auf die Griffunterseite. Dann zog er den Schlitten zurück und legte eine Patrone in die Kammer der Pistole ein.
    Nachdem er sie entsichert hatte, steckte er die Beretta in ihr Holster zurück. Bald würde er wissen, ob er sie brauchen würde.
     
    »Ganz beachtlich«, murmelte Valentina.
    Hinter der Biegung des Tunnels hatten sie den Generator für die Hilfstriebwerke gefunden, der aus dem Bomber ausgebaut worden war. Der Schlauch führte vom Höhleneingang zum Auspuff des Geräts. Direkt hinter dem Generator und durch eine Reihe von Batterien und Stromkabeln mit ihm verbunden, war eine wüst zusammengestöpselte
behelfsmäßige Funkvorrichtung, die durchaus beeindruckend wirkte.
    Der allgegenwärtige Frost überzog die freiliegende Anordnung von veralteten Funkröhren und Bedienungsskalen. Um das Gerät herum waren Werkzeuge und unbenutzte elektronische Komponenten gestapelt, und auf einem Tisch aus Holzresten, der vor dem Gerät aufgestellt war, lagen eine Morsetaste und Kopfhörer, die ein Funker vor einem halben Jahrhundert abgesetzt hatte.
    »Ich wusste es«, sprach Valentina flüsternd weiter. »Ich wusste es in dem Moment, als ich das ausgeschlachtete Gehäuse im Bomber gesehen habe.«
    Den Duraluminhocker des Bordfunkers hatte die Besatzung ebenfalls aus dem Flugzeug mitgenommen, und Valentina ließ sich darauf sinken. Sie streckte die Hände aus, benahm sich aber so, als fürchtete sie sich davor, hier etwas zu berühren. »Hier liegt ein Bleistift, Jon. Hier liegt ein

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