Arktis-Plan
Politoffiziers gefunden hatten, einen bleich schimmernden Gegenstand entdeckte.
Smith kroch über einen Haufen herabgestürzter Basaltblöcke zu einem Punkt dicht unter der Höhlendecke hinauf. Der helle Fleck war ein Stück mehrfach gefalteter Fallschirmseide, das mit keilförmigen Steinbrocken dort befestigt war.
Ein Windschutz.
Smith riss die Steine heraus, zog das Tuch zur Seite und fühlte den eisigen, modrigen Luftstrom in seinem Gesicht. Hinter der Höhle, in der sie auf das Notlager gestoßen waren, ging die Lavaröhre weiter! Irgendwann in der Vergangenheit hatte ein Steinschlag diese natürliche Schutzwand in der Höhle erschaffen. Aber ein Spalt war geblieben, groß genug für einen Mann, um in den offenen Bereich zu kriechen, der dahinter lag.
Smith schlängelte sich durch den Spalt und kroch auf der anderen Seite den Hang hinunter. Die Röhre weitete sich zur Größe eines Autotunnels aus und schien noch ein gutes Stück weiterzugehen. Er zog einen Kompass aus seiner Tasche, klappte ihn auf und sah auf die phosphoreszierende Anzeige. Nachdem er sich orientiert und im Kopf die Korrektur für die Nähe des Magnetpols vorgenommen hatte, schätzte Smith, dass der Tunnel mehr oder weniger parallel zur äußeren Bergwand verlief.
Möglicherweise … es war ja nicht hundertprozentig auszuschließen. Es hing davon ab, wie weit die Röhre führte und ob es einen zweiten Ausgang gab. Vorsichtig tastete er sich tiefer in den Tunnel vor und versuchte, die Neigung des Hangs zu taxieren. Befand er sich oberhalb oder unterhalb des Gletschers?
Der Untergrund war tückisch, und er kam nur langsam voran. Grünlich schwarze Pfützen aus Glatteis hatten sich um herabgestürzte Basaltbrocken von Möbelstückgröße gebildet. In diesem Bereich der Röhre wies der Boden mehr Risse und Unebenheiten auf als in der Höhle, in der die Besatzung ihr Notlager aufgeschlagen hatte, möglicherweise ein Hinweis darauf, dass sie auch
instabiler war. Smith hatte weder Zeit noch Lust, sich Sorgen darüber zu machen. Vielleicht noch hundert Meter … zweihundert Meter …
Da! Ein weißes Band setzte sich gegen das schwarze Gestein ab, Schnee, der an der Tunnelwand herabgestürzt war!
Smith erklomm den gläsernen Hang des Miniaturgletschers bis zu der Stelle, an der diese kompakte Schneemasse in die Lavaröhre gepresst worden war. Die Stelle lag vielleicht zweieinhalb Meter über dem Höhlenboden und hatte den Umfang eines Couchtischs. Er stemmte einen Fuß auf einen soliden Felsvorsprung, schaltete die Grubenlampe aus und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nach ein paar Minuten konnte er einen ganz schwachen Schimmer ausmachen, der aus der Außenwelt durch den Schneestöpsel hineindrang. Tageslicht!
Smith zog sein Bajonett und fing behutsam an, einen Tunnel zur Außenwelt zu graben. Der Lichtschein wurde heller und Smith erkannte, dass er sich unter einer eisverkrusteten Schneewehe befand, die der vor dem Eingang zur ersten Lavaröhre ähnelte. Er hackte sich einen Weg frei. Das war die Hintertür, die er gesucht hatte.
Plötzlich erstarrte Smith. Aus der Außenwelt sickerte nicht nur Licht durch, sondern auch noch etwas anderes.
Stimmen – leise und gedämpft, und sie sprachen kein Englisch.
Smith grub weiter, doch jetzt ging er langsam und möglichst lautlos vor und achtete mit unendlicher Sorgfalt darauf, die Schneewehe nicht zu durchstoßen. Dann schnitt er einen Schlitz in der Breite seiner Klinge durch die Eiskruste an der Oberfläche. Trotz der starken Bewölkung erschien ihm das Tageslicht strahlend hell. Er blinzelte durch den schmalen Beobachtungsschlitz.
Dieser zweite Eingang führte in einen Einschnitt von geringer Tiefe in der Felswand. Nur gute zehn Meter von ihm entfernt kauerten zwei bewaffnete Gestalten in Schneetarnkleidung hinter dem Vorsprung des Einschnitts und lugten um die Ecke auf den Haupteingang der Höhle.
Als bewegte er sich über Eierschalen, die mit Nitroglyzerin gefüllt waren, zog sich Smith rückwärts aus dem Schneetunnel und auf den Höhlenboden zurück, wobei er jeden kleinsten Vorsprung, an dem er sich festhielt, und jede Stelle, auf die er trat, vorher sorgsam prüfte. Er hatte einen Ausweg gefunden.
Kapitel dreiunddreißig
Forschungsstation Wednesday Island
Randi sah es kommen und war darauf gefasst. Er schlug mit offenen Handflächen zu, aber es waren keine harmlosen Ohrfeigen. Sie entspannte ihre Nacken- und Schultermuskulatur und ging mit,
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