Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
Sie schon, mein Freund, Sie sind doch bestimmt für etwas gut, oder nicht?«
    »Ja! Ja, ich bin … ich bin Dr. Rosen Trowbridge, der administrative Leiter des wissenschaftlichen Forschungsprogramms Wednesday Island. Ich bin kanadischer Staatsbürger. Ich bin … ein … ein Nichtkombattant! Ein Zivilist! Ich habe nichts zu tun mit … mit diesen anderen Leuten!«
    »Siehst du, Stefan?« Der große Mann ging durch das Labor auf Trowbridge zu, der in der Nähe des Ofens an der Wand lehnte. Er gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Er ist ein Doktor. Ein Mann, der etwas gelernt hat. Ein intelligenter Mann.«
    Er sah sich nach Randi um. »Und du, meine Hübsche? Bist du auch intelligent?«

    Randi antwortete nicht. Sie starrte an ihm vorbei durch die Fenster der Laborhütte und nahm, ohne wirklich hinzusehen, die Bewegungen der anderen Männer wahr, die an Bord des gewaltigen Hubschraubers hergekommen waren. Sie registrierte die Vorräte, die sie ausluden, und versuchte festzustellen, wo sie ihre Patrouillen und Wachposten um das Lager herum aufstellten.
    »Hmm, vielleicht ist die Dame nicht so intelligent wie Sie, Doktor. Wer ist sie? Für welchen Dienst arbeitet sie?«
    Trowbridges Zunge feuchtete seine Lippen an, während er versuchte, weder Randi noch sonst irgendetwas anzusehen. »Wie Stefan bereits gesagt hat, sie ist eine Art Agentin der amerikanischen Regierung. Mehr weiß ich auch nicht über sie.«
    »Mein Freund«, sagte der rothaarige Riese und seine Stimme wurde unheilverkündend sanft, »ich rate Ihnen, weiterhin intelligent zu sein.«
    Eine Pranke mit behaartem Handrücken schoss vor und packte Trowbridges Pullover. Der Anführer der Terroristenbande wirbelte seinen Gefangenen herum und bog ihn nach hinten über den Kohlenofen der Laborbaracke, bis das nackte Fleisch an Trowbridges gefesselten Händen auf der heißen Ofenplatte zu brutzeln begann.
    Randi biss die Kiefer so fest aufeinander, dass ihre Backenzähne fast zersplitterten.
    Nachdem Trowbridge aufgehört hatte zu schreien, fing er an zu reden. Die Worte strömten als ein wimmerndes Stammeln über seine Lippen. Der rothaarige Riese brauchte ihn gar nicht zu verhören. Es genügte, dass er den Wortschwall gelegentlich mit einer leisen Frage in die gewünschte Richtung lenkte und sich zwischendurch eine der Antworten von Kropodkin bestätigen ließ.
    Trowbridge gab alles preis: Jon, Valentina, Smyslov, die Haley , die Mission. Der Akademiker war eben kein gründlich ausgebildeter Agent. Etwas anderes konnte Randi von dem unglückseligen Mann, der sich zu Tode fürchtete, nicht erwarten.

    Während Trowbridge redete, dachte Randi nach. Ihre Gedanken überschlugen sich, und sie nutzte jede kostbare Sekunde, um sich eine Masche oder einen Aufhänger einfallen zu lassen, der den Akademiker und sie retten könnte. Sie war schon früher in ähnlichen Situationen gewesen und hatte mit einer kunstvoll ersonnenen Lüge oder einer geschickten Ausflucht kostbare Zeit gewonnen. Aber verdammt nochmal, ihre jetzige Lage gab ihr keinen Bewegungsspielraum!
    Wenn Kropodkins Informationen durch das ergänzt wurden, was Trowbridge mittlerweile erfahren hatte, und wenn dazu noch die allgemein bekannten Fakten kamen, dann wussten diese Menschen schlicht und einfach zu viel. Sie hatte nichts zu verkaufen, keine Ware für ein Tauschgeschäft und nichts, womit sie sich herausreden konnte. Es reichte nicht einmal für einen Bluff. Der Feind hatte keine Verwendung für sie. In seinen Augen waren sie und Trowbridge belanglos und entbehrlich.
    An der gegenüberliegenden Wand versiegte Trowbridges Redefluss allmählich. Randi versuchte fieberhaft, ihm eine telepathische Nachricht zu übermitteln. Sprich weiter! Um Gottes willen, denk dir etwas aus! Erfinde etwas, ganz egal, was, solange du bloß weiterredest!
    Er hörte ihr unausgesprochenes Flehen nicht. Seine Worte verklangen mit einem abschließenden, nahezu geflüsterten: »Das ist alles, was ich weiß … ich bin kooperativ … ich bin kanadischer Staatsbürger.«
    Der große Mann wandte sich ihr zu und seine gespenstisch blassblauen Augen wirkten nachdenklich. »Also, meine Hübsche? Hast du dem noch etwas hinzuzufügen?«
    Randi las in diesen Augen und wusste, dass der Mann sie durchschaut hatte. Er wusste, woran er bei ihr war, und er wusste auch, dass alles, was sie unter Umständen sagen könnte, nichts weiter als eine List wäre, um das Unvermeidliche abzuwenden oder es zumindest hinauszuschieben. Sie starrte

Weitere Kostenlose Bücher