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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Amerikaner hatten vorhergesehen, dass Tomaschenko seine Männer als Vorbereitung für den Angriff enger um den Haupteingang der Höhle zusammenziehen würde. Sie hatten ganz einfach abgewartet, bis sein Netz so weit gestrafft war, dass ihre verborgene Ausstiegsluke hinter seinen Männern lag; dann hatten sie sich davongeschlichen und eine Reihe von irreführenden und ablenkenden Mätzchen zurückgelassen, die ihn aufhalten würden. Auf diese Weise wollten sie Zeit gewinnen, damit sie weiter weglaufen konnten.
    »Sergeant! Schaufeln Sie den Tunnel augenblicklich frei und verfolgen Sie diese Mistkerle! Behalten Sie Corporal Otoseks Leute hier. Ich werde die übrigen Männer wieder zum Haupteingang
führen! Die Amerikaner haben bestimmt den Rückweg zur Forschungsstation eingeschlagen. Sie bleiben ihnen auf den Fersen, während wir versuchen, ihnen den Weg abzuschneiden. Los jetzt!«
    »Ja, Lieutenant«, erwiderte der jakutische Obergefreite und ließ stoisch sein Grabenmesser aufschnappen. »Sie da, Gefreiter Amaha, bewegen Sie Ihren Arsch hier rauf und helfen Sie mir!«
    Sekunden später bearbeiteten die beiden Speznas-Soldaten den Schneestöpsel. Tomaschenko wandte sich ab und begann, seine restlichen Leute im Schnellschritt in die Richtung zu führen, aus der sie gekommen waren.
    Tomaschenko blieb abrupt stehen und zögerte, als ihm ein Gedanke durch den Kopf ging. Klug waren sie ja, diese amerikanischen Dreckskerle. Was war, wenn …
    Der Gefreite Amaha hieb sein Grabenmesser in die lockere Schneemasse, die den Weg nach draußen versperrte. Als er die Schneelast zur Seite schaufelte, spürte er einen Widerstand. Im Schein eines Leuchtstabs blickte er nach unten und sah eine dünne Schnur, die sich über dem Blatt seiner Schaufel spannte. Im ersten Moment starrte er sie verständnislos an; dann begriff er und stieß einen lauten Schrei aus.
    Die mit Plastiksprengstoff umhüllte Handgranate, die der Gefreite Uluh am Nachmittag in die Höhle zu werfen versucht hatte, erfüllte ihre Bestimmung.
    Konzentriert durch die räumliche Enge des Tunnels schleuderte die Erschütterung Tomaschenko bäuchlings auf den Höhlenboden. Er schmeckte Blut und hatte gleichzeitig die Bitterkeit von hochexplosivem Sprengstoff und den widerlichen metallischen Geschmack von Basalt im Mund. Über das dröhnende Tosen in seinen Ohren hörte er schwach das Stöhnen und Fluchen und die Schmerzensschreie der anderen zu Boden gegangenen Soldaten. Er zog sich mühsam auf die Füße und lugte durch den rosigen Dunst des von Leuchtstäben angestrahlten Staubs, der in der Höhle aufwirbelte und sie vollständig ausfüllte.

    Der Durchgang nach draußen war freigesprengt und die Leichen von Sergeant Vilyayskij und dem Gefreiten Amaha waren gegen die hintere Wand der Lavaröhre geschleudert worden und klebten dort wie Wanzen, die ein verärgerter Schläfer unter seinem Daumen zerquetscht hatte.
    Kein Fluch war schlimm genug, um diesem Anblick gerecht zu werden.
    Tomaschenko wankte durch die Röhre zurück und kletterte zu dem geschwärzten Sprung im Stein, den die Explosion freigelegt und verbreitert hatte.
    Er schaute in die stürmische Nacht hinaus und konnte nicht glauben, was er dort sah. Der Höhlenausgang führte in denselben Einschnitt in der Felswand, den er den ganzen Nachmittag über als seine Kommandozentrale benutzt hatte. Dieser Smith musste nicht mehr als sechs bis sieben Meter von ihm gekauert, ihn beobachtet und belauscht haben, und Tomaschenko hatte nicht das Geringste davon wahrgenommen! Nicht einmal einen Verdacht hatte er gehabt!
    Das war eine Schande, die seine Karriere niemals unbeschadet überstehen würde! »Jagt ihnen nach!«, brüllte er. »Noch heute Nacht werden sie sterben!«

Kapitel fünfunddreißig
    Stützpunkt Wednesday Island
     
     
    Randi Russell lag auf dem Rücken in der unteren der beiden Kojen im Schlafbereich der Frauen. Ihre Handgelenke waren über ihrem Kopf gefesselt und mit Handschellen am vertikalen Bettpfosten der Koje befestigt. Ein Lichtstreifen fiel durch die offene Tür in den dunklen Raum. Er stammte von einer Gaslaterne im Hauptraum. Der bewaffnete Wachposten, der am Esstisch saß, warf regelmäßig Blicke in ihre Richtung.
    Dem Wächter musste es scheinen, als läge sie regungslos da und schliefe möglicherweise sogar, denn er konnte nicht in die Schatten am Kopfende der Koje blicken. Dort öffnete Randi ihre Hände und ballte sie dann langsam und unablässig wieder zur Faust wie eine Katze, die

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