Arktis-Plan
Kropodkin sein.
Sie hörte das verlegene Kichern des ehemaligen Studenten, gefolgt von lautem Lachen in der Runde und einem Sperrfeuer von derben Anzüglichkeiten und Ratschlägen.
»Dass du dich bloß nicht an ihrem hübschen Gesicht vergehst, mein Junge.«
»Wieso machst du dir Sorgen um ihr Gesicht, Belinkow? Was hast du denn vor mit ihr? Willst du sie malen?«
»Was soll ich sagen? Ich habe nun mal eine romantische Ader.«
Ein Schatten verdunkelte das Licht. Er stand in der Tür und sah sie an. Sie konnte seinen krächzenden Atem hören, der immer noch durch die gebrochene Nase beeinträchtigt wurde; das hatte er ihr zu verdanken. Sie konnte seine Füße in den Stiefeln über den Boden schlurfen hören und seinen widerlich ranzigen Körper riechen.
Kropodkin betrat den abgetrennten Schlafbereich der Frauen … und zog die Ziehharmonikatür hinter sich zu, womit er den kleinen Raum und sie beide in tiefes Dunkel tauchte.
Hab ich dich, du Mistkerl!
Randi wusste, dass sie in größeren Schwierigkeiten gesteckt hätte, wenn Kropodkin ein Angeber gewesen wäre oder wenn Kreteks Bande ein Rudelbumsen auf dem Esstisch vorgeschwebt hätte. Aber sie hatte schon früher mit Russen zu tun gehabt und war sowohl private als auch geschäftliche Beziehungen mit ihnen eingegangen. Sie wusste, dass es in vielen der slawischen Kulturen noch heute eine tief verwurzelte Neigung zur Prüderie gab. Offen ausgelebte Sexualität löste immer noch häufig Schuldbewusstsein und Schamgefühle aus. Darauf hatte sie sich verlassen.
Kropodkin kniete jetzt neben der Koje. Seine Hände lagen auf ihren Brüsten und quetschten und kneteten sie mit kindlichem Eifer. »Jetzt sehen die Dinge doch gleich anders aus, nicht wahr, Miss Russell?« Er stieß ihren Namen wie ein Schimpfwort aus. »Sogar ganz anders. Sie dürfen jederzeit anfangen, mich um Verzeihung zu bitten, wann auch immer Sie wollen. Vielleicht höre ich ja zu.«
Sie konnte seinen Umriss in dem schmalen Lichtstreifen ausmachen, der durch den Spalt der Falttür drang, und Funken roten Lichts in seinen Augen sprühen sehen. Sie wandte sich direkt an diese Funken, und ihre Stimme war ein leises Flüstern, das niemand außer ihm hören konnte.
»Nur, damit du Bescheid weißt, ich werde dich trotzdem töten.«
Kropodkin stieß einen wilden Fluch aus, um dem Frösteln entgegenzuwirken, das ihm über den Rücken lief. Er stand auf und riss sich die Kleider vom Leib. Mit ihren Erniedrigungen hatte diese wunderschöne, aber enorm gefährliche Hexe, seine Seele verhext, aber er würde den Bann brechen.
Dann zog er sie aus, zerrte ihr die Skihose, die Thermounterwäsche und die Unterhose bis auf die Knöchel hinunter. Er machte sich nicht die Mühe, die engen Kleidungsstücke über ihre Stiefel zu ziehen, sondern beließ sie ihr als Fußfesseln. Dann schob er Randis Pullover und das langärmelige Unterhemd gewaltsam nach oben und über ihren Kopf, bis die Klamotten einen dicken Klumpen um ihre Handgelenke herum bildeten und der straffe bleiche Körper bis auf den BH entblößt war. Auch den riss er ihr mit einem wütenden Ruck schmerzhaft herunter, und sie lag nackt vor ihm.
Sie sagte kein Wort mehr und versuchte auch gar nicht, sich zu wehren, nicht im Geringsten. Sie sah ihm einfach nur mit ihren dunklen, funkelnden Augen ins Gesicht. Es war, als spielte das, was er ihr antun würde, überhaupt keine Rolle. Als wäre er vollkommen bedeutungslos und ohnehin schon tot und begraben.
Aber das erschreckte ihn nicht nur, sondern erregte ihn auch wahnsinnig. Er würde dieses Miststück dazu bringen, dass sie Notiz von ihm nahm. Er würde sie unterwerfen und sie bändigen, sie dazu bringen, dass sie schrie und weinte. Jetzt kletterte er zu ihr in die Koje, war über ihr, bestieg sie und fühlte, wie sich ihr Rücken bei der groben, trockenen Penetration unter ihm wölbte. Er würde sie brechen. Und wenn sie sich nicht brechen ließ, würde sie sterben.
Randi ertrug den anfänglichen Schmerz, der sie zu zerreißen drohte. Sie konnte die Geräusche von Stefan Kropodkins Atem hören, den er durch zusammengebissene Zähne ausstieß, aber auch das Gelächter und die derben Zurufe der anderen Waffenschmuggler, die ihm aus wenigen Metern Entfernung durch die papierdünne
Tür Ratschläge erteilten. Sie fühlte, wie Kropodkins Hände von ihren gequetschten Brüsten an ihre Kehle glitten.
Über ihrem Kopf klapperten die Kettenglieder der Handschellen, als sie in der kleinen Kerbe des
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