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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Grubenlampe an und zog den Gesichtsschutz des breiten Schlafsacks zurück, in dem Randi und Valentina lagen.
    Im Schein der Lampe war Randis Gesicht entspannt, und ihre Haut hatte wieder Farbe angenommen, mit Ausnahme einer einzigen Erfrierung an einer Augenbraue und der Ringe unter ihren Augen. Die Schwammigkeit und die erschreckende gräulich blasse Hautfarbe waren verflogen. Sie atmete leicht und ungehindert, und als Smith ihre Kehle behutsam berührte, war ihr Herzschlag gleichmäßig und kräftig und die Haut warm.
    Wie Smith gehofft hatte, fing Randi sich rasch wieder.
    Bei der Berührung murrte sie leise und schlug die Augen auf. Im ersten Moment sah sie ihn verständnislos an, dann fragend und schließlich voller Erstaunen, als ihr bewusst wurde, dass sie noch am Leben war. »Jon?«
    Erleichterung durchflutete ihn. Sie würde heute doch nicht sterben. »Du hast es geschafft, Randi. Du bist bei uns, und du wirst wieder gesund werden.«
    Verwirrt hob sie den Kopf. »Jon … ich habe dich gerufen.«
    »Und ich habe dich gehört.«
    Die Verwirrung verweilte noch einen Moment in ihren dunklen Augen; dann lächelte sie. »Ja, das ist anzunehmen.«
    Valentina gähnte, streckte sich und stützte sich auf einen Ellbogen. »Guten Morgen, alle miteinander. Es sieht so aus, als wäre jemand wieder bei uns.«
    Randi drehte sich um und stellte fest, dass sie splitternackt und nicht allein im Schlafsack war. »Was zum Teufel!«, jaulte sie.
    »Keine Sorge, Schätzchen, es ist alles in Ordnung«, erwiderte Valentina und stützte ihren Kopf auf ein schmales Handgelenk. »Heute wartet keiner mehr bis nach der Hochzeit.«

Kapitel vierundvierzig
    Weißes Haus, Washington, D.C.
     
     
    Präsident Castilla erhob sich vom Kopfende des langen Konferenztischs aus Mahagoni. »Meine Herren, wenn Sie mich einen Moment entschuldigen würden, aber ich muss dringend einen Anruf machen.«
    Castilla folgte seinem Marineadjutanten, der mit nüchterner Miene den Konferenzraum verließ. Die Verbindungsoffiziere von Central Intelligence, Defense Intelligence und den National Security Agencies, vom FBI und dem Office of Homeland Security tauschten stumme Blicke miteinander aus und fragten sich, was wichtig genug sein konnte, um Vorrang vor der morgendlichen Lagebesprechung mit den Vertretern der staatlichen Nachrichtendienste zu haben.
    Im Oval Office nahm Castilla den Hörer des internationalen Telefons von der Gabel, ohne hinter seinem massiven Schreibtisch Platz zu nehmen. »Hier spricht Castilla.«
    »Mr. President, hier spricht der Operations Room. Wir möchten Sie davon in Kenntnis setzen, dass der Hilfseinsatz angelaufen ist. Während ich Ihnen diese Mitteilung mache, sind die Männer bereits in der Luft.«
    Castilla warf einen Blick auf die Uhr auf seinem Schreibtisch. Zwanzig nach. Major Saunders musste die aktualisierten Wettermeldungen um Viertel nach bekommen haben und hatte sein Versprechen gehalten, binnen fünf Minuten in der Luft zu sein.
    »Ist Direktor Klein benachrichtigt worden?«
    »Positiv, Mr. President. Er überwacht die Situation, um gegebenenfalls die Koordination zu übernehmen.«

    »Haben wir Angaben bezüglich der erwarteten Ankunftszeit?«
    »Grob geschätzt sechs Stunden. Es hängt von den Wetterverhältnissen unterwegs ab.« Der Operations Officer setzte zu einer Rechtfertigung an. »Sie haben mehr als zweitausend Meilen zurückzulegen, Sir.«
    »Ich verstehe, Major. Wednesday Island ist einer dieser Orte, die man von hier aus nicht erreichen kann. Halten Sie mich über jede Entwicklung auf dem Laufenden.«
    »Wird gemacht, Mr. President. Sie sollten wissen, dass der russische Verbindungsmann für die Operation Wednesday Island immer noch nicht verfügbar ist. Wünschen Sie, dass die Russen über den Einsatz informiert werden?«
    Castilla sah finster die Streifen der Morgensonne an, die auf die kräftigen Rot- und Blautöne des Navajo-Teppichs auf dem Boden des Büros fielen. »Negativ, Major. Offenkundig haben sie uns nichts mehr zu sagen, und wir haben ihnen auch nichts mehr zu sagen.«

Kapitel fünfundvierzig
    Nordwand, Wednesday Island
     
     
    Randi Russell war sich nicht sicher, was die Existenz eines Ortes namens »Himmel« anging. Aber falls eine solche Region existierte, dann wusste sie jetzt zwei Dinge mit Sicherheit: Dort würde es warm sein und man wäre nicht allein.
    »Okay, probier das mal«, sagte Jon Smith und wippte auf seinen Fersen.
    Versuchsweise bog sie die Finger ihrer rechten Hand. Jon

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