Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
Untersuchungsgruppe angegliedert werden. Was hat man Ihnen sonst noch gesagt?«
    »Nichts, Sir. Ich habe lediglich den Befehl erhalten, mich hierher zu begeben.« Smyslovs Lippen verzogen sich gegen seinen Willen belustigt. »Zu dieser Zusammenkunft, die nicht stattfindet, um im
letzten Moment genaue Instruktionen für meinen Auftrag entgegenzunehmen.«
    »Sehr gut. Genauso sollte es sein.« Baranov nickte mit Bedacht. »Sagen Sie mir eines, Major. Haben Sie jemals vom Vorfall Fünfter März gehört?«
    Der fünfte März? Smyslov dachte nach und runzelte die Stirn. Es gab ein Mädchen, das er gekannt hatte, als er die Gagarin Militärakademie besucht hatte, diese Bardame, ein vollbusiger kleiner Rotschopf. Sie hatte am fünften März Geburtstag gehabt, oder nicht? Aber das konnte unmöglich das sein, worum es dem Befehlshaber der 37 sten Strategischen Luftarmee ging.
    »Nein, Sir. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Baranov nickte wieder. »Auch das ist genauso, wie es sein sollte.«
    Der General stemmte sich von dem Stuhl hinter dem Schreibtisch hoch und ging durch das Büro auf eine zweite Tür zu. »Kommen Sie bitte mit, Major.«
    Die Tür führte in einen kleinen fensterlosen Raum für Einsatzbesprechungen. In der Mitte stand ein Tisch aus grauem Stahl, der groß genug war, um Landkarten darauf auszubreiten. Mitten auf dem Tisch lag ein einziger Aktenordner. Über den grauen Einband verlief diagonal ein oranger Streifen, und der Rücken war zusätzlich mit einem zweiten blutroten Balken versehen.
    Als Offizier für innere Sicherheit erkannte Smyslov augenblicklich die Codierung des Dokuments: streng geheim. Einsicht in die Akte nur mit der persönlichen Genehmigung des Präsidenten.
    Smyslov ertappte sich bei dem Wunsch, man hätte ihm seinen Mantel nicht abgenommen. Im Büro und in dem angrenzenden Raum schien es auf einmal merklich kühler geworden zu sein.
    Baranov deutete auf den Ordner. »Das ist der Vorfall Fünfter März. Möglicherweise handelt es sich dabei um das einzige wirklich brenzlige Staatsgeheimnis Ihres Vaterlandes. Jede unautorisierte Enthüllung des Inhalts dieser Akte kommt automatisch einem Todesurteil gleich. Haben Sie verstanden?«

    »Ja, General.«
    »Ihnen ist die Einsichtnahme jetzt gestattet. Lesen Sie die Akte, Major. Ich hole Sie in Kürze wieder ab.«
    Baranov entfernte sich und schloss die Tür hinter sich ab.
    Smyslov ging um den Tisch herum. Es wurde noch kälter im Raum. Seine Gedanken überschlugen sich, als er auf einen Stuhl aus grauem Metall sank und den Ordner näher zu sich zog. Der fünfte März? Der fünfte März? Mit dem Datum hatte es etwas auf sich, aber er kam nicht darauf, was es war. Vielleicht hatte er es im Geschichtsunterricht aufgeschnappt. Etwas, das Schlimmes ahnen ließ.
    Er schlug die unbeschriftete Akte auf.
     
    Der General ließ den jüngeren Offizier fünfundvierzig Minuten allein. Die Akte war nicht umfangreich, aber Baranov konnte sich noch daran erinnern, dass er, als ihm die Genehmigung damals erteilt worden war, das Dokument zweimal mit ungläubiger Bestürzung durchgelesen hatte.
    Als es an der Zeit war, erhob sich Baranov wieder hinter seinem Schreibtisch und schloss die Tür zum Raum für Einsatzbesprechungen auf. Major Smyslov saß noch am Tisch und hatte den zugeklappten Ordner vor sich liegen. Sein Gesicht war unter der Sonnenbräune blass geworden, und er blickte nicht auf. Seine Lippen bewegten sich zu einem Flüstern. »Mein Gott … mein Gott.«
    »Mir ist es ähnlich gegangen, Gregori Andriowitsch«, sagte Baranov sanft. »In ganz Russland gibt es vielleicht noch dreißig andere Männer, die den vollständige Inhalt dieser Akte kennen. Sie und ich sind die Nummer einunddreißig und zweiunddreißig.«
    Der General schloss die schalldichte Tür hinter sich, sicherte sie und nahm auf dem Stuhl Platz, der Smyslov gegenüberstand.
    Der jüngere Mann blickte auf und riss sich zusammen. »Wie lauten meine Befehle, General? Meine wahren Befehle?«
    »Zuerst einmal, Major, kann ich Ihnen jetzt sagen, dass sich der
Behälter mit dem Anthrax noch an Bord des Flugzeugs befindet. Offenbar ist es nie zum Notabwurf gekommen. Das ist jedoch bei weitem nicht unsere Hauptsorge in dieser Angelegenheit. Viel entscheidender ist der Vorfall Fünfter März!«
    Smyslov zog die Augenbrauen hoch. »Das kann ich mir gut vorstellen, Sir.«
    »Da Sie dem amerikanischen Untersuchungsteam zugeteilt worden sind, werden Sie in vorderster Front auf Wednesday

Weitere Kostenlose Bücher