Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
Island sein«, fuhr Baranov fort. »Sie werden unsere Augen und unsere Ohren sein. Wir werden uns darauf verlassen, dass Sie die Situation dort richtig einschätzen. Aber Sie werden nicht auf sich selbst gestellt sein. Eine Kampfeinheit der Marine-Speznas, für die arktische Kriegsführung ausgebildet und entsprechend ausgerüstet, wird mit einem Atom-U-Boot zu der Insel entsendet. Die Männer werden kurz vor Ihrer Ankunft landen, ausschwärmen und sich im Verborgenen halten. Wir werden dafür sorgen, dass Sie mit ihnen Kontakt aufnehmen können, und die Männer werden Ihre Nachricht erwarten.«
    »Welche … Nachricht soll ich ihnen zukommen lassen, General?«
    »Was es über den Vorfall Fünfter März zu berichten gibt, Major. Der Politoffizier der Misha 124 hatte den Befehl, im Falle einer Bruchlandung jegliche Spuren zu vernichten, die auf den Vorfall hinweisen könnten. Er hätte jedoch auch das Flugzeug und seine Anthraxladung zerstören sollen. Das ist ganz offensichtlich nicht geschehen. Darüber hinaus ist jede Verständigung mit Wednesday Island abgerissen, bevor wir in irgendeiner Form eine Bestätigung der auszuführenden Aktionen erhalten haben.«
    »Dann ist die Besatzung der Misha 124 also nie gerettet worden?« , fragte Smyslov leise.
    »Es war nicht möglich«, erwiderte Baranov mit unerbittlicher Direktheit. »Wir hoffen inbrünstig, dass die Besatzungsmitglieder sämtliche Spuren des Vorfalls Fünfter März beseitigt haben, bevor
… Ihr Auftrag besteht darin zu überprüfen, ob dieser Befehl ausgeführt worden ist. Falls das der Fall sein sollte, oder falls Sie es schaffen sollten, diese Beweise persönlich zu zerstören, kann die gemeinschaftliche Unternehmung mit den Amerikanern zur Vernichtung des Anthrax so vonstatten gehen, wie sie nach außen hin geplant ist.«
    »Aber was ist, wenn diese Beweise nicht zerstört worden sind und auch nicht zerstört werden können, Sir, und was ist, wenn dieser Colonel Smith und seine Leute vor mir zur Stelle sind?«
    »Wenn die Amerikaner etwas vom Vorfall Fünfter März erfahren sollten, Major, dann verlassen sie die Insel nicht lebend. Dafür werden Sie und die Speznas sorgen.«
    Smyslov sprang von seinem Stuhl auf. »Das kann nicht Ihr Ernst sein, General.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Weltöffentlichkeit von dem Vorfall erfährt, Major. Unter gar keinen Umständen.«
    Smyslov suchte nach Worten, nach Alternativen. »General … mir ist durchaus klar, wie kritisch die Lage ist, aber warum können die Speznas nicht sofort einschreiten, um diese Beweise an sich zu bringen, bevor die Amerikaner dort eintreffen?«
    »Weil wir den reinsten Eiertanz vollführen! Es steht auf Messers Schneide! Die Amerikaner wissen von der Existenz der Misha 124. Sie haben erfahren, dass es sich um eine unserer Tupolews handelt. Sie wissen mittlerweile, dass sie dem Einsatz biologischer Waffen diente. Wenn wir unser Speznas-Team jetzt einsetzen würden, hinterließen die Männer zwangsläufig Spuren am Absturzort, ob sie es wollen oder nicht! Dann wissen die Amerikaner, dass wir ihnen zuvorgekommen sind. Das würde ihren Argwohn erregen! Sie würden wissen, dass wir versucht haben, etwas vor ihnen zu verbergen, und anfangen, Fragen zu stellen, die keinesfalls gestellt werden dürfen!«
    Baranov hob frustriert die Hände. »Die Welt hat sich verändert, Major. Wir brauchen die Amerikaner als Verbündete, nicht als
Feinde. Wenn sie vom Vorfall Fünfter März erfahren, werden wir von neuem Feinde sein.«
    »Ich bitte um Verzeihung, General, aber wird mit der Ermordung ihrer Leute durch unser Militär nicht dasselbe Ergebnis erreicht?«
    Der General schlug mit der flachen Hand auf die stählerne Tischplatte. »Die Amerikaner werden nur beseitigt, wenn es gar nicht anders geht, eine Möglichkeit für den äußersten Notfall, um die totale Katastrophe abzuwenden! Wir verlassen uns auf Sie, Major. Sie haben dafür zu sorgen, dass diese Möglichkeit nicht genutzt werden muss!«
    Baranov seufzte wie ein müder alter Mann und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann hat es zu geschehen. Es ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit, Gregori Andriowitsch. Wenn wir wieder in eine Lage geraten, in der wir die Vereinigten Staaten von neuem zum Gegner haben, dann kann es immer noch sein, dass die Russische Föderation überlebt. Aber wenn die Weltöffentlichkeit und unser eigenes Volk vom Vorfall Fünfter März erfahren, dann ist das

Weitere Kostenlose Bücher