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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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geröteten Gesicht eines Menschen, der viel Zeit im Freien verbringt. Ein anerkannter Feldforscher, der sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis eine ganze Reihe von Expeditionen erfolgreich durchgeführt hatte.
    Dr. Adaran Gupta, Inder, Klimatologe und stellvertretender Expeditionsleiter. Das schmale dunkle Gesicht eines Gelehrten blickte Smith von dem Foto an. Du bist weit weg von Neu-Delhi, Dr. Gupta.

    »Klimatologie und Meteorologie?«, bemerkte Smith. »Ich vermute, es ging auch um die Erwärmung der Erdatmosphäre und das Schmelzen des arktischen Packeises?«
    »Darum ging es in erster Linie, Colonel.«
    Smith nickte und schlug die nächste Seite auf.
    Kayla Brown, USA, Aufbaustudium in Geophysik; hübsch, zart gebaut, fast schon feenhaft. Sie entsprach ganz und gar nicht der klischeehaften Vorstellung, die man sich von einem zähen Polarforscher macht. Aber anscheinend hatte sie den Mumm und die Fertigkeiten besessen, sich gegen ihre männlichen Mitbewerber durchzusetzen, obwohl es Hunderte gegeben haben musste, und als Expeditionsmitglied aufgenommen zu werden.
    Ian Rutherford, Biologiestudent aus England, der gut aussehende Junge von nebenan, falls man zufällig aus einer Gegend stammte, in der »nebenan« gleichbedeutend mit den britischen Midlands war.
    Dr. Keiko Hasegawa, Japanerin, eine zweite Kapazität für Meteorologie. Nüchtern, gelehrtenhaft, rundlich und von einem etwas faden Äußeren. Möglicherweise machte sie ein nicht allzu reges gesellschaftliches Leben mit außerordentlicher Hingabe an das Fachgebiet ihrer Wahl wett.
    Stefan Kropodkin, Slowake, an einem der großen Projekte für kosmische Strahlenforschung beteiligt; schlaksig, dunkelhaarig, ein liebenswürdiges schiefes Grinsen, etwas älter als die anderen Studenten. Wahrscheinlich bist du derjenige, der Ms. Brown mit der meisten Aufmerksamkeit überschüttet, ob sie erwünscht ist oder nicht.
    Smith klappte den Ordner zu. Er hatte nicht die Absicht, aufgrund von Nationalität, Rassenzugehörigkeit, Geschlecht oder potentieller politischer Gesinnung Mutmaßungen anzustellen. Das war immer eine Dummheit, denn Habgier oder Fanatismus konnte jedes Gesicht tragen. Covert One und eine Vielzahl von anderen Nachrichtendiensten und Behörden arbeiteten bestimmt schon eifrig daran, das Vorleben dieser sechs Personen zu sezieren. Wenn
Smith auf Wednesday Island eintraf, würde es seine Aufgabe sein, das Hier und Jetzt dieser Personen unter die Lupe zu nehmen.
    Er fühlte sich beobachtet, und als er aufblickte, stellte er fest, dass ihn sowohl Dr. Trowbridge als auch Professor Metrace ansahen. Trowbridge war, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, verwirrt. Valentinas Lächeln und dem ironischen Hochziehen einer ihrer Augenbrauen war zu entnehmen, dass sie aktiv damit beschäftigt war, Smiths Gedanken zu lesen.
    Smith legte den Aktenordner wieder auf den Tisch. »Professor Metrace, haben Sie Major Smyslov gesehen?«
    »Ich glaube, er ist draußen auf dem Deck, um etwas gegen seinen abgesunkenen Nikotinspiegel zu unternehmen«, erwiderte sie.
    »Dann möchte ich Sie beide bitten, mich jetzt zu entschuldigen. Ich habe ein paar Kleinigkeiten mit dem Major zu besprechen.«
     
    Das Tempo, mit dem sich der Eisbrecher auf offener See voranbewegte, ließ einen eisigen Wind über die dunklen Decks streichen. Gregori Smyslov hielt eine Hand schützend um die Flamme des Feuerzeugs, mit dem er sich eine Zigarette anzündete. Er inhalierte tief und ließ den Rauch langsam durch zusammengebissene Zähne entweichen.
    Er musste sich dringend mit General Baranov in Verbindung setzen und herausfinden, was zum Teufel hier vorging! Er hatte eine abhörsichere Telefonnummer, unter der er den Militärattaché der Russischen Föderation in der Botschaft in Washington erreichen konnte, aber da Smith heute Nachmittag einen sofortigen Aufbruch angeordnet hatte, hatte er keine Gelegenheit gehabt, dort anzurufen.
    Doch selbst wenn er Zugang zu einem sicheren Telefon gehabt hätte – wer sagte ihm denn, dass er der Person am anderen Ende der Leitung trauen konnte? Jemand wusste Bescheid! Jemand außerhalb der Konspiratsia wusste Bescheid!
    Aber wie viel wussten diejenigen? Über die Misha 124 waren sie
offenbar informiert. Sie mussten auch wissen, dass das Anthrax noch an Bord des Bombers war. Das war das mindeste, wenn man einen Grund für den hinterhältigen Mordversuch in der Luft am heutigen Nachmittag suchte. Aber im Besitz welcher Informationen könnten sie

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