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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht damit brüsten, daß Sie mir auf die Schliche gekommen sind, oder? Und mir gleichzeitig demonstrieren, wie überlegen die Edeniten doch uns armen, Dreck fressenden Primitiven sind. Oder wollen Sie meine Gegenargumente nicht hören? Schließlich sind Sie offensichtlich davon überzeugt, daß ich etwas Ungesetzliches getan habe, nicht wahr? Keiner von Ihnen hat es für nötig gehalten, mir zu verraten, was ich angeblich geschmuggelt haben soll. Haben die Edeniten vielleicht die Gerechtigkeit genauso überwunden wie den Rest unserer erbärmlichen adamistischen Gepflogenheiten?«
    Syrinx’ Mund klappte auf. Dieser Mann war unerträglich! Wie schaffte er es nur, einem die Worte so sehr im Mund zu verdrehen? Es war fast, als wäre sie diejenige, die sich im Unrecht befand. »Ich habe nie behauptet, daß Sie ein Dreck fressender Primitiver sind«, zischte sie. »Das denkt niemand von uns.«
    Joshuas Augen blickten bedeutungsvoll zur Seite. Syrinx stellte erschrocken fest, daß jedermann in der Bar auf sie beide starrte.
    – Bist du in Ordnung? fragte die Oenone ängstlich, als sie die verstörten Gedanken in Syrinx’ Schädel bemerkte.
    – Mir geht es bestens. Es ist nur schon wieder dieser verdammte Captain Calvert.
    – Oh, Joshua ist auch hier?
    »Joshua?« Syrinx zuckte zusammen. Sie war so überrascht, daß die Oenone seinen Vornamen benutzte, daß sie unwillkürlich laut gesprochen hatte.
    »Sie erinnern sich an meinen Vornamen!« sagte Joshua angetan.
    »Ich …«
    »Nehmen Sie doch Platz. Was möchten Sie trinken?«
    Wütend und verlegen zugleich ließ Syrinx sich auf einem Hocker nieder. Wenigstens würden die anderen Gäste dann nicht mehr zu ihnen starren. »Ich probiere einen Wein, danke.«
    Joshua winkte die Barfrau herbei. »Sie tragen gar keine Navy-Abzeichen mehr?«
    »Nein. Meine Dienstzeit ist vor ein paar Wochen abgelaufen.«
    »Dann sind Sie jetzt also ein ehrlicher Händler wie wir auch?«
    »Ja.«
    »Haben Sie schon eine Fracht?«
    »Ja, danke sehr.«
    »Das ist eine gute Nachricht, herzlichen Glückwunsch. Diese Norfolk-Händler sind harte Burschen. Gar nicht leicht zu knacken. Ich habe auch eine Fracht für meine Lady Macbeth.« Er nahm die Drinks entgegen und berührte mit seinem Glas das ihre. »Lassen Sie uns gemeinsam zu Abend essen, wir könnten zusammen feiern.«
    »Ich denke nicht.«
    »Warum nicht? Haben Sie schon eine anderweitige Verabredung?«
    »Nun …« Sie brachte es nicht über sich, rundheraus zu lügen; es hätte sie nicht besser gemacht als ihn. »Ich war gerade auf dem Weg ins Bett. Ich habe einen harten Tag mit anstrengenden Verhandlungen hinter mir. Trotzdem, danke für die Einladung. Ein andermal vielleicht.«
    »Das ist wirklich zu schade«, sagte Joshua. »Weil es nämlich so aussieht, als hätten Sie mich zu einem unendlich langweiligen Abend verurteilt. Außer mir ist nur noch mein Pilot hier unten, und er ist zu alt für die Art von Zeitvertreib, die mir vorschwebt. Ich warte hier auf ihn. Wie es scheint, ist uns unser zahlender Passagier abhanden gekommen. Nicht, daß ich mich darüber beschweren möchte – er war kein geselliger Typ. Ich habe gehört, daß es ein gutes Restaurant in der Stadt geben soll, das Metropol, und wir wollten es ausprobieren. Es ist die einzige Nacht, die wir in der Stadt verbringen. Wir wurden auf eines der Güter eingeladen, um der Ernte zuzusehen. Also harte Verhandlungen, wie? Wie viele Kisten hat man Ihnen verkauft?«
    »Sie waren nur zur Ablenkung da«, sagte Syrinx und nutzte ihre Gelegenheit, zu Wort zu kommen.
    »Verzeihung?«
    »Sie haben Spulen für Antimaterie-Einschließungskammern in das Puerto-de-Santa-Maria-System geschmuggelt.«
    »Habe ich nicht.«
    »Wir sind Ihnen den ganzen Weg von Idria aus gefolgt. Wir haben Sie keine Sekunde aus unseren Sensoren verloren. Das ist es, was wir nicht verstehen konnten. Es war ein direkter Flug. Die Spulen waren an Bord Ihres Schiffes, als Sie aufgebrochen sind, und sie waren verschwunden, als wir Sie angehalten haben. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir davon aus, daß Sie in der Zwischenzeit kein Rendezvous mit einem anderen Schiff durchgeführt hatten, weil wir zu keiner Zeit ein anderes Schiff auf den Sensoren entdecken konnten. Aber Sie wußten andererseits auch nicht, daß wir Sie beobachtet haben, oder?«
    Joshua nippte an seinem Brandy und musterte sie ununterbrochen über den Rand seines Glases hinweg. »Nein. Wie auch? Sie waren im vollen Tarnkappenmodus, erinnern Sie

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