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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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alt. Gemäßigte genetische Manipulationen hatten ihm einen kraftvollen Körper verliehen. Grant war ein gutes Stück gedrungener als Joshua. Das Haar war braun mit ersten grauen Strähnen, die sich im üppigen Backenbart zeigten, doch lebenslange körperliche Aktivität und eine strikt gesunde Ernährung hatten ihm die Jugend und den Elan eines Zwanzigjährigen erhalten. Grant wußte noch immer, wo jeder einzelne seiner Juniormanager gerade war und mit welcher Aufgabe er ihn betraut hatte. Was, wie er durch bittere Erfahrung hatte lernen müssen, die einzige Möglichkeit war, in Stoke County irgend etwas zu erreichen. Er mußte nicht nur die Mannschaften beaufsichtigen, die durch die Haine zogen und die Sammelbehälter aufstellten, er war darüber hinaus auch noch verantwortlich für den Abfüllhof des gesamten Bezirks. Grant Kavanagh hatte keine Geduld mit Dummköpfen, Taugenichtsen und Familienmitgliedern, die meinten, sich auf dem Erarbeiteten ausruhen zu müssen – womit seiner Meinung nach fünfundneunzig Prozent von Norfolks Bevölkerung hinreichend beschrieben waren. Cricklade wuchs und gedieh seit nunmehr zweihundertsiebzig Jahren von dreihundert seit seiner Gründung, und dieser einzigartige Zustand würde sich bei Gott während seiner Lebzeiten nicht ändern.
    Ein Nachmittag im Sattel in Begleitung des unendlich leidensfähigen Mister Butterworth, um einige der Haine zu inspizieren, hatten ihn nicht gerade in die beste Stimmung versetzt, um nichtssagende Nettigkeiten mit dandyhaften Raumschiffskapitänen auszutauschen. Er marschierte schnurstracks in das Haus, während er sich noch den Staub aus den Reithosen klopfte, und rief nach einem Drink, einem Bad und einer ausgiebigen Mahlzeit – in genau dieser Reihenfolge.
    Als Joshua die rotgesichtige Gestalt erblickte, die über die große Eingangshalle hinweg von der Treppe her mißmutig auf ihn herunter sah, erinnerte er sich unwillkürlich an einen der Serjeants von Tranquility – nur, daß diesem Burschen hier offensichtlich der Charme und die guten Manieren fehlten.
    »Ein bißchen jung, um mit einem Raumschiff durch das All zu schippern, wie?« sagte Grant Kavanagh, als Louise ihren Vater vorstellte. »Ich muß gestehen, ich bin überrascht, daß die Banken Ihnen überhaupt erst das Geld für ein eigenes Schiff geliehen haben.«
    »Ich habe die Lady Macbeth geerbt, und zusammen mit meiner Besatzung habe ich im ersten Jahr als Händler genügend Geld gemacht, um nach Norfolk zu kommen. Wir sind zum ersten Mal hier, und Ihre Familie hat sich überschlagen, um mir dreitausend Kisten der besten Norfolk Tears zu verkaufen, die es auf der gesamten Insel gibt. Verraten Sie mir doch, nach welchen Kriterien Sie meine Kompetenz beurteilen?«
    Louise schloß die Augen und wünschte sich ans andere Ende der Welt.
    Grant Kavanagh starrte auf das ungerührte, kompromißlose Gesicht des jungen Mannes, der es gewagt hatte, ihn in seinem eigenen Haus herauszufordern – und platzte laut lachend heraus. »Bei Gott, das ist genau die Sorte Mann, von der wir hier eine ganze Menge mehr gebrauchen könnten. Sehr gut, Joshua, eins zu null für Sie. Weichen Sie nicht und beißen Sie zurück, wenn man Sie zu beißen versucht.« Er legte beschützend die Arme um seine beiden Töchter. »Habt ihr das gesehen, ihr Schlingel? Das ist es, was man braucht, um ein erfolgreiches Unternehmen zu leiten, gleichgültig, ob es sich un ein Handelsschiff oder um einen Gutshof handelt. Man muß das Sagen haben, sobald man auch nur den Mund aufmacht.« Er küßte Louise auf die Stirn und kitzelte die kichernde Genevieve. »Erfreut Sie kennenzulernen, Joshua. Schön zu sehen, daß mein Cousin Kenneth nicht seinen Biß verloren hat, wenn es darum geht, junge Menschen einzuschätzen.«
    »Er ist ein harter Verhandlungspartner«, sagte Joshua nicht ganz glücklich.
    »Das will ich meinen! Dieses Mayope-Holz – ist es tatsächlich so phantastisch, wie er sagt? Er hat mich überhaupt nicht zu Wort kommen lassen, als wir miteinander telephoniert haben.«
    »Ja. Es ist wirklich beeindruckend. Hart und widerstandsfähig wie Stahl. Selbstverständlich habe ich ein paar Proben mitgebracht; Sie können sich gerne selbst von seinen Eigenschaften überzeugen.«
    »Darauf komme ich später zurück.« Der Hausdiener betrat die Halle, auf der Hand ein silbernes Tablett mit Grants Gin und etwas Tonic dazu. Kavanagh nahm den Gin und trank einen Schluck. »Ich vermute, dieser verdammte Planet Lalonde wird jetzt

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