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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fürchte ich, wäre die Frage des Geldes zu lösen.«
    Sie lachte hohl und nahm eine Jupiter-Kreditdisk aus ihrer kleinen Umhängetasche. Nachdem der Betrag auf Faurax’ Kreditdisk übertragen war, sagte er: »Vergessen Sie nicht, diese Kleidung zu wechseln, bevor Sie durch die Einwanderungskontrolle des O’Neill-Halos gehen. Diese Bilder sind angeblich auf Norfolk entstanden, bevor Sie aufgebrochen sind, und die Kleidung ist nagelneu. Wenn Sie mich fragen, ich rate Ihnen dringend, sie zu vernichten.«
    »Machen wir«, versprach Louise.
    »Okay.« Er schob die erste Flek in den Prozessorblock und las vom Schirm ab: »Genevieve Kavanagh?«
    Das junge Mädchen strahlte ihn an.
    »Stell dich bitte dorthin, Kleine, ein wenig weg von der Tür.«
    Sie tat wie geheißen und sah mit ernstem Blick in die Sensorlinse. Nachdem die visuelle Datei abgespeichert war, benutzte er den zweiten Prozessorblock, um sie für das biolektrische Muster elektronisch abzutasten. Anschließend wurden beide Dateien in die Paßflek geladen und mit dem amtlichen Authentifizierungskode von Norfolk verschlüsselt. »Verlier ihn bloß nicht«, sagte er und drückte Genevieve den Paß in die Hand.
    Louise war als nächste an der Reihe. Faurax wünschte, sie wäre eine Marsianerin gewesen; sie besaß ein wunderschönes Gesicht, nur ihr Körper war so verdammt fremdartig.
    Fletchers Bild gelangte ohne Zwischenfälle in seine Paßflek. Dann aktivierte Faurax den biolektrischen Sensor. Er blickte auf sein Display, runzelte die Stirn, startete einen zweiten Scan. Nach und nach wich sein stilles Unbehagen offenem Entsetzen. Er öffnete den Mund und starrte Fletcher aus weit aufgerissenen Augen an. »Sie … Sie sind ein …« Seine neurale Nanonik schaltete sich aus und hinderte ihn daran, einen Hilferuf abzusetzen. Vor seinen Augen verfestigte sich die Luft; er sah sie fließen wie flirrende Hitze, als sie sich zu einer zehn Zentimeter durchmessenden Kugel zusammenzog. Dann traf sie ihn voll im Gesicht. Er hörte noch, wie seine Nase brach, dann verlor er das Bewußtsein.
    Genevieve kreischte erschrocken, als Faurax zu Boden ging. Blut spritzte aus seiner Nase.
    Endron starrte Fletcher in namenlosem Entsetzen an; er war zu betäubt, um auch nur eine Bewegung zu machen. Seine neurale Nanonik hatte sich ebenfalls abgeschaltet, und das Lichtpaneel des Büros flackerte in einem epileptischen Rhythmus. »O mein Gott, nein! Nicht Sie!« Seine Augen wanderten zur Tür, als er seine Chancen abwog.
    »Versucht nicht davonzulaufen, Sir«, mahnte Fletcher ihn entschlossen. »Ich werde tun, was auch immer ich muß, um das Leben dieser beiden Ladys hier zu schützen.«
    »O Fletcher!« stöhnte Louise entsetzt. »Wir waren fast am Ziel!«
    »Dieser Apparat dort hat mich verraten, Lady Louise. Ich hatte keine andere Wahl.«
    Genevieve rannte zu Fletcher und umklammerte seinen Leib. Er tätschelte beruhigend ihren Kopf.
    »Was sollen wir jetzt nur tun?« fragte Louise.
    »Sagen Sie nicht, daß Sie auch eine von denen sind!« heulte Endron auf.
    »Ich bin keine Besessene, wenn Sie das meinen«, erwiderte Louise indigniert.
    »Aber was …?«
    »Fletcher hat uns vor den anderen Besessenen beschützt. Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, daß ich ihnen alleine hätte widerstehen können?«
    »Aber … er ist einer von ihnen!«
    »Einer von wem, Sir? Viele Männer sind Mörder und Briganten, macht das in Euren Augen vielleicht alle Menschen schlecht?«
    »Das ist kein Argument! Sie sind einer von den Besessenen. Sie sind der Feind!«
    »Und doch, Sir, betrachte ich mich nicht als Euren Feind. Mein einziges Verbrechen, so es denn eines ist, besteht darin, daß ich gestorben bin.«
    »Und daß Sie zurückgekommen sind! Sie haben den Körper dieses Mannes gestohlen! Und Ihre Artgenossen wollen mit mir und dem Rest der Menschheit das gleiche tun!«
    »Was sollten wir denn Eurer Meinung nach tun? Ich bin nicht so edel, daß ich dieser Erlösung von den Qualen des Jenseits widerstehen könnte. Vielleicht, Sir, seht Ihr diese Schwäche als mein wirkliches Verbrechen an. Falls das so ist, dann bekenne ich mich dieser Schande als schuldig. Und doch sollt Ihr wissen, daß ich jederzeit erneut eine Möglichkeit zur Flucht ergreifen würde, sollte sie sich bieten, obwohl ich weiß, daß es der unmoralischste aller Diebstähle ist.«
    »Er hat uns gerettet«, protestierte Genevieve hitzig. »Quinn Dexter stand im Begriff, wirklich schlimme Dinge mit uns anzustellen, mit mir und

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