Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
drei weitere Sprossen nach oben, dann hielt er vollkommen erschöpft inne.
    »Kommandant Calvert«, sagte Alkad Mzu per Datavis. »Ich werde den Alchimisten niemandem übergeben, ganz egal, was es kostet. Ich möchte, daß Sie das wissen. Und ich möchte Ihnen danken für Ihre Bemühungen.«
    Sie hatte offensichtlich aufgegeben. Sie saß vornübergesunken auf einer Querstrebe. Ngong hielt sie in den Armen und konzentrierte sich angestrengt. Dampf stieg aus ihrem Kostüm auf. Joshua blickte sich um und musterte die anderen, geschlagen und gequält von der mörderischen Kälte. Wenn er die Situation noch retten wollte, dann mußte er zu extremen Mitteln greifen.
    »Sarha, ich brauche deine Feuerunterstützung«, sagte er per Datavis.
    »Unsere Sensordaten werden gestört«, erwiderte sie. »Ich kann das Gelände der Verhüttungsanlage nicht sauber auflösen. Es ist der gleiche Effekt, wie wir ihn auf Lalonde erlebt haben.«
    »Mein Gott. Also gut, dann peilst du eben mich an.«
    »Joshua!«
    »Hör auf zu streiten! Du aktivierst den Designatorlaser und peilst meinen Kommunikatorblock an. Tu es! Ashly, warte auf mein Zeichen. Ihr anderen: Bewegung, los! Wir müssen weiter.« Er stieg zwei Sprossen höher.
    Der Designatorlaser der Lady Macbeth durchdrang die dünnen Wolkenfetzen über der Verhüttungsanlage, ein dünner smaragdgrüner Stab aus Licht, der dunstig glitzerte, als herabfallende Schneeflocken darin verdampften. Der Strahl traf in einer Entfernung von dreihundert Metern auf den Boden.
    »Stimmt die Position?« fragte Sarha.
    »Nein. Weiter in Richtung Nordosten, zweihundertfünfzig Meter.«
    Der Strahl bewegte sich so schnell, daß er aussah wie ein transparente Platte aus grünem Licht, die sich quer über den Himmel zog.
    »Achtzig Meter Ost«, instruierte Joshua. »Fünfundzwanzig Nord.«
    Seine Retinaimplantate aktivierten die stärksten Filter, als das Baugerüst von grünem Licht überflutet wurde.
    »Koordinaten speichern … jetzt. Und jetzt schließt du ein Gebiet von eins-fünf-null Metern im Umkreis aus. Schalte auf Bodenbeschuß, Sarha. Einen Kilometer ringsum. Lösch alles aus. Jetzt.«
    Der dünne Lichtfinger des Designatorlasers wanderte davon, während die Farbe das Spektrum durchlief, bis sie tief dunkelrot leuchtete. Dann nahm die Intensität zu; die Schneeflocken in seiner Bahn verdampften nicht länger, sie explodierten förmlich. Dicker brauner Dampf und rauchende Bimspartikel flogen in alle Richtungen, als der Strahl sich in den Carbotaniumbeton fraß. Er änderte die Richtung und schwang herum, während er einen halbmeterbreiten tiefen Graben in den Boden schmolz. Ein perfekter Kreis mit einem Durchmesser von dreihundert Metern mit dem Kanalgerüst genau in der Mitte wurde von dem vernichtenden Strahl ausgespart. Dann beschleunigte er und schuf einen Hohlzylinder aus lebhaft rotem Licht, das sich erbarmungslos nach außen fraß. Wo es auf den Boden traf, ging alles in Flammen auf. Die Schneedecke explodierte in Dampfwolken, die das Land vor dem Strahl überzogen.
    Dann erfaßte er den Rand der Abbauhütte. Rotglühende Asche spritzte über die gesamte Höhe des Bauwerks aus den Paneelen. Eine dünne Scheibe aus Komposit und Metall wurde abgeschält. Sekundenbruchteile später traf der Laser erneut. Diesmal schnitt er eine tiefere Scheibe aus, die in Verfolgung der ersten überkippte. Beide waren eingehüllt in gewaltige Funkenschauer. Der Strahl setzte seine tödliche Spirale fort.
    Das riesige Gebäude starb Stück für Stück, in schmale Streifen zerschnitten von dem gnadenlosen Laserstrahl. Die individuellen Scheiben sackten zusammen und fielen übereinander, weich und nachgiebig von der gewaltigen Hitze. Als nahezu ein Fünftel weggeschnitten war, konnte die Trägerkonstruktion den Rest nicht mehr halten. Die Wände und das Dach bäumten sich auf, dann implodierten sie. Der Laserstrahl zerschnitt die fallenden Trümmer in Bänder aus Schlacke. Dampfgeysire schossen in die Höhe, als heiße Fragmente in das Bassin stürzten, und verdeckten das kochende Gebäude mit einem sich rasch ausdehnenden weißen Leichentuch.
    Nichts konnte diesen Schlag überleben. Die Beamten der Sicherheitspolizei rannten zu ihren Wagen, sobald es begann, nur um von der nach außen rasenden Spirale der Vernichtung eingeholt zu werden. Baranovich und seine Besessenen flüchteten sich zurück in die Abbauhütte in der irrigen Annahme, daß die massive Konstruktion Sicherheit bot. Als ihnen diese Unsinnigkeit

Weitere Kostenlose Bücher