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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bewußt wurde, sprangen einige von ihnen in den Kanal – und wurden auf der Stelle gekocht. Ein paar glücklose Arbeiter der Anlage, die losgezogen waren, um der Ursache für den Lärm und das Licht aus der eingemotteten Hütte auf den Grund zu gehen, wurden von dem Strahl der Lady Macbeth überrascht und verdampften innerhalb von Sekundenbruchteilen in den gewaltigen freigesetzten Energien.
    Dann hörte der Laserstrahl auf zu existieren.
    In der Sicherheit des vestalischen Schreins im Zentrum der gnadenlosen Sterilisation, die er über die Umgebung gebracht hatte, gab Joshua dem Raumflugzeug das vereinbarte Signal.
    Ashly steuerte die Maschine aus dem dampfenden Himmel und landete unmittelbar neben dem Kanal. Joshua und die restlichen Überlebenden warteten mit eingezogenen Schultern auf dem Gerüst und sogen den warmen Wind in sich hinein, den die Laserspirale erzeugt hatte.
    »Hansons Evakuierungsservice meldet sich zur Stelle«, sagte Ashly per Datavis, während die Aluminiumleiter aus der Schleusenluke glitt. »Spezialität: knappes Entrinnen. Los, setzt Eure Ärsche in Bewegung, wir haben nur noch zwei Minuten bis zum Aufschlag.«
    Alkad Mzu war die erste auf der Leiter, gefolgt von Voi.
    »Ich kann Sie beide nicht mitnehmen, wie Sie sind«, sagte Joshua zu Gelai und Ngong. »Ich kann einfach nicht, das wissen Sie.« Monica und Samuel standen hinter den beiden ehemaligen Garissanern und hielten die Maschinenpistolen im Anschlag.
    »Das wissen wir«, sagte Gelai. »Aber wissen Sie auch, ob Sie nicht eines Tages an unserer Stelle stehen werden?«
    »Bitte«, sagte Joshua. »Uns bleibt keine Zeit dafür. Niemand wird Mzu jetzt noch in Gefahr bringen, nicht nach allem, was wir durchgemacht haben, um sie zu kriegen. Nicht einmal ich. Die beiden werden schießen, und ich werde sie nicht daran hindern.«
    Gelai nickte traurig. Dann verblaßte ihre schwarze Haut zu einem bleichen Weiß, und wirres rötliches Haar fiel ihr bis über die Schultern. Die junge Frau sank auf die Knie und weinte lautlos vor sich hin.
    Joshua schob den Arm unter ihrer Schulter hindurch und führte sie zur Leiter des Raumflugzeugs. Samuel tat das gleiche mit dem alten Mann, der von Ngongs Seele besessen gewesen war.
    »Dick, helfen Sie mir«, ächzte Joshua, als er am Fuß der Leiter angekommen war.
    »Tut mir leid, Kommandant«, erwiderte Dick Keaton. »Aber an dieser Stelle diktiert die Notwendigkeit, daß wir uns trennen. Ich muß schon sagen, es war eine beeindruckende Erfahrung. Ich möchte sie um nichts in der Welt missen.«
    »Mein Gott, Keaton! Gleich fällt ein Eisenberg auf diese Anlage!«
    »Keine Sorge, mir wird nichts geschehen. Und ich kann wohl kaum noch mit Ihnen kommen, nachdem meine Deckung aufgeflogen ist, oder?«
    »Was, zur Hölle, sind Sie?«
    »Schon besser, Kommandant«, grinste Keaton. »Diesmal sind Sie schon viel näher dran. Machen Sie’s gut, und viel Glück!«
    Joshua bedachte den Mann mit einem wütenden Blick – falls es wirklich ein Mann war – und wuchtete die halb bewußtlose Frau die Treppe hinauf.
    Keaton trat zurück, als das Raumflugzeug abhob. Die Abgase der Turbinen zerzausten seine eisüberkrusteten Haare. Er winkte feierlich, als Ashly die Maschine hochzog und über das zerstörte Land hinweg beschleunigte.
    Hoch oben im westlichen Himmel funkelte ein heller Stern in bösartigem Rot und wurde von Sekunde zu Sekunde größer.
    Die Kabine des Raumflugzeugs kippte nach hinten und drückte Joshua in den Sitz. Die Beschleunigung betrug zwei g und nahm rasch zu. »Wie ist unser Status, Ashly?«
    »Gut. Wir haben locker zwanzig Sekunden Spielraum. Es war nicht einmal ein richtiges Rennen gegen die Zeit. Hab’ ich dir eigentlich schon mal erzählt, daß ich früher verdeckte Landeoperationen für die Miliz von Marseille geflogen hab’?«
    »Hast du. Dreh die Kabinentemperatur hoch, Ashly, bitte. Wir frieren uns hier hinten zu Tode.«
    Joshua schaltete sich auf die Sensoren des Raumflugzeugs. Sie waren bereits zwei Kilometer hoch und weit draußen über dem stumpf glänzenden Meer. Der Eisenberg war auf gleicher Höhe und glitt rasch tiefer.
    Joshua, der in einem BiTek-Habitat aufgewachsen war und sich seinen Lebensunterhalt damit verdiente, ein überlichtschnelles Raumschiff zu kommandieren, betrachtete das Schauspiel in bestürzter Ehrfurcht.
    Etwas so Großes gehörte einfach nicht in die Luft. Das Monstrum fiel mit knapper Unterschallgeschwindigkeit dem Boden entgegen, während es mit majestätischer

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