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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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logisch.
    – Ist das der Grund, aus dem ihr den Raumflug aufgegeben habt? Wartet ihr einfach auf den körperlichen Tod, weil ihr wißt, daß er nicht das Ende ist?
    – Laton hat die Wahrheit gesprochen, als er euch gesagt hat, daß der Tod immer noch eine schwierige Angelegenheit ist. Kein intelligentes Wesen heißt dieses Ereignis willkommen. Der Instinkt läßt uns davor zurückschrecken, und das aus gutem Grund.
    – Welchem Grund?
    – Freust du dich etwa auf die Aussicht, im Jenseits auf das Ende des Universums zu warten?
    – Nein. Geschieht das etwa auch mit den Seelen der toten Kiint?
    – Das Jenseits wartet auf uns alle.
    – Und ihr habt dies immer gewußt. Wie könnt ihr mit diesem Wissen leben? Es treibt uns Menschen in tiefste Verzweiflung.
    – Furcht ist oftmals der Begleiter der Wahrheit. Auch das ist etwas, dem ihr auf eure eigene Art und Weise entgegensehen müßt.
    – Laton nannte den Tod auch den Anfang einer großen Reise. Hat er die Wahrheit gesprochen?
    – Dies ist eine Beschreibung, die man sehr wohl zutreffend nennen könnte.
    Syrinx blickte Ruben hilfesuchend an. Sie wagte nicht, den Singular-Affinitätsmodus zu benutzen. Sie spürte, daß ihre Unterhaltung mit Malva Fortschritte machte, doch sie wußte nicht genau, wohin sie führte. Und ein kleiner verräterischer Teil ihres Bewußtseins sträubte sich gegen die Erkenntnis, daß Laton nicht gelogen hatte.
    – Wißt ihr von anderen Rassen, die das Jenseits entdeckt haben? erkundigte sich Ruben.
    – Die meisten entdecken es früher oder später. In Malvas Gedanken schwang Traurigkeit mit.
    – Wie? Wie kommt dieser Riß in unserem Universum zustande?
    – Dafür kann es zahlreiche Ursachen geben.
    – Wißt ihr, welche für diesen Riß verantwortlich war?
    – Nein. Doch wir glauben nicht, daß die Risse vollkommen spontan entstehen. Vielleicht war es ein Unfall. Falls diese Annahme zutrifft, dann geschah es jedenfalls nicht zum ersten Mal.
    – Du meinst, es sollte eigentlich gar nicht geschehen?
    – Das Universum ist nicht so geordnet. Was geschieht, geschieht.
    – Haben die anderen Rassen, die das Jenseits entdeckt haben, ebenfalls triumphiert wie die Kiint?
    – Triumph gehört nicht zu einer solchen Begegnung.
    – Was dann?
    – Habt ihr denn gar nichts gelernt? Ich kann nicht für euch sprechen, Ruben.
    – Du hast mit vielen Menschen zu tun, Malva, sagte Syrinx. – Du kennst uns gut. Glaubst du, daß wir imstande sind, diese Krise zu überwinden?
    – Wieviel Vertrauen habt ihr in euch selbst, Syrinx?
    – Ich weiß es nicht, Malva. Nicht mehr.
    – Dann weiß ich nicht, wie die Antwort lautet.
    – Aber es ist möglich für uns Menschen?
    – Selbstverständlich. Jede Spezies klärt im Verlauf ihrer Geschichte diesen Konflikt.
    – Erfolgreich?
    – Bitte, Syrinx. Die Unterschiede in der Lösung differieren nur marginal. Du hast sicher längst erkannt, daß es bei diesem Thema keine Absolutheit gibt.
    – Warum verrätst du mir nicht, wie wir anfangen sollen, diese Krise zu lösen? Ich weiß, daß wir nicht soviel anders sind als ihr. Könnten wir uns nicht eure Lösung zu eigen machen? Sicherlich gestattet dir eure Philosophie einen gewissen Spielraum. Oder würde die Tatsache, daß ihr uns helft, die Lösung unmöglich machen?
    – Es ist nicht so, daß ich dir nicht verraten darf, wie wir mit dem Wissen umgegangen sind, Syrinx. Wenn wir euch helfen könnten, dann würden wir es ganz sicher tun; alles andere wäre reine Grausamkeit. Kein vernunftbegabtes Wesen würde so etwas verzeihen. Wir können euch nicht helfen, weil die Antwort auf die Natur des Universums für jede bewußte Rasse eine andere ist. Die Antwort liegt in euch Menschen selbst, deswegen könnt nur ihr allein nach ihr suchen.
    – Nur ein winziger Hinweis …
    – Syrinx, du bestehst noch immer auf eine Antwort als Lösung. Das ist schlicht inkorrekt. Deine Gedanken sind gefangen in der Arena deiner psychosozialen Entwicklung. Die Jugend eurer Rasse und eure technologische Abhängigkeit blenden dich. Als Ergebnis sucht ihr nach einer raschen Lösung für alles, selbst für diese Krise.
    – Also gut. Wonach sollen wir suchen?
    – Nach eurer Bestimmung.
     
    Die Halteklammern, welche die Tantu in ihrem Andockgestell verankerten, erzeugten ein metallisches Kreischen. Quinn mochte das Geräusch nicht; es war zu endgültig, wie metallische Finger, die das Raumschiff von unten packten und daran hinderten, den Raumhafen wieder zu verlassen, bis die

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