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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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weiß. Deswegen hat mir der heutige Tag neue Zuversicht verschafft.«
    »Neue Zuversicht?« fragte Nordamerika staunend. »Machen Sie Witze? Dieser Bastard Quinn Dexter läuft frei in New York herum!«
    »Ganz genau. Aber denken Sie nach. Irgend etwas muß schiefgelaufen sein. Er war auf den Knien, als er auftauchte, und er verschwand in Sekundenschnelle wieder. Er wurde gestört. Eine Tatsache, die wir nicht übersehen dürfen!«
    »Vielleicht«, sagte O’Neill-Halo. Er klang nicht gerade überzeugt.
    »Also gut«, sagte Nordamerika. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Sie müssen zwei Dinge für mich tun. Erstens, ich möchte, daß Sie in vierzig Minuten von jetzt an sämtliche Vakzüge von und nach New York deaktivieren.«
    »In vierzig Minuten? Bis dahin ist Dexter längst wieder verschwunden!«
    »Ganz genau. Wie ich bereits sagte, er weiß, daß wir von ihm wissen. Damit müssen wir leben, aber wir werden ihn in dem Glauben wiegen, daß wir wenigstens fünf Schritte hinter ihm her stolpern. Also schalten Sie die Züge ab. Er wird nicht mehr in New York sein, deswegen macht es nichts.«
    »Hoffen Sie.«
    »Weiß ich. Nachdem er in New York entdeckt wurde, bleibt ihm keine andere Wahl, als augenblicklich wieder von dort zu verschwinden. New York ist jetzt für ihn Sperrgebiet, ganz ohne Zweifel. Um seine Pläne weiter verfolgen zu können, muß er um jeden Preis mobil bleiben. Wahrscheinlich hat er den schnellsten Weg nach draußen genommen, den er finden konnte, in der Annahme, daß die Polizei die Züge ziemlich schnell abschalten wird. Aber das hat nichts damit zu tun.«
    »In Ordnung. Und wie lange soll ich die Züge abschalten?«
    »Das ist die zweite Sache. Wir müssen von der Annahme ausgehen, daß er im Begriff stand, New York zu verlassen. Das bedeutet mit höchster Wahrscheinlichkeit, daß bereits eine Gruppe von Besessenen hinter ihm zurückbleibt. Sie müssen diese Mistkerle finden und eliminieren. Halten Sie die Arkologie unter Quarantäne, bis Sie jeden einzelnen erwischt haben. Wenn möglich, würde ich sogar die einzelnen Kuppeln voneinander isolieren.«
    »Sie sind wirklich davon überzeugt, daß Dexter so vorgeht?«
    »Ja. Er möchte dieser Welt den größtmöglichen Schaden zufügen, und dazu wird er so viele Arkologien wie nur möglich mit seinen Anhängern infizieren. Wenn er das Stichwort gibt, gehen sie auf die Straßen, und wir haben es wieder einmal mit der exponentiellen Ausbreitungsgeschwindigkeit zu tun.«
    »Die KI überwacht sämtliche Elektronik in der Arkologie.«
    »Ja. Das mag auf Kulu und jeder anderen modernen Welt effektiv sein, aber Sie und ich wissen, daß die KI unmöglich alles überwachen kann, jedenfalls nicht hier und in den älteren Gegenden. Dort draußen arbeitet teilweise mehr als fünfhundert Jahre alter elektronischer Müll; wir haben es mit Millionen veralteter Systeme zu tun, schrulligen Einzelstücken und nicht-standardisierten Aufrüstungen. Die KI mag ein ausgezeichneter Wächter sein, aber machen Sie nicht den Fehler, sich darauf zu verlassen. Die beste Quelle, die uns zur Verfügung steht, sind höchstwahrscheinlich die Sekten.«
    »Die Sekten?«
    »Selbstverständlich. Die einzige Gruppe von Schwachsinnigen, die diese Besessenen unterstützt, ohne daß sie erst dazu gezwungen werden muß. Dexter weiß das, und er wird zu ihnen gehen.«
    »Also schön, ich schätze, ich mache mich sofort an die Arbeit.«
    »Und was werden Sie in der Zwischenzeit unternehmen?« wandte sich O’Neill-Halo an Westeuropa.
    »Das gleiche wie vorher. Ich arbeitet daran, eine Begegnung herbeizuführen. Wir müssen unsere Leute an ihn heranführen, solange er sichtbar ist und aus diesem Grund verwundbar.«
    »Verwundbar? In welcher Hinsicht?«
    »Falls er sich im Freien aufhält – ein Orbitalschlag. Oder, falls wir durch einen unserer Agenten Kontakt herstellen, können wir versuchen, ihn mit einem Elektroschock zu eliminieren oder auch sein Gedächtnis zu löschen.«
    »Das Gedächtnis löschen?«
    »Ja«, entgegnete der militärische Abschirmdienst. »Die KNIS ist der Auffassung, daß man Seelen dadurch töten kann, daß man eine Art mentaler Viren auf die Besessenen abfeuert. Es ist das Gegenteil einer didaktischen Prägung. Sie arbeiten gegenwärtig mit Hochdruck an der Erforschung dieser Lösung.«
    Westeuropa spielte mit einem seiner beiden Hunde, der sich auf dem Teppich wälzte und seinem Herrn den Bauch zum Kraulen entgegenstreckte. »Sie sollten wirklich versuchen,

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