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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auf dem laufenden zu bleiben«, tadelte er O’Neill-Halo.
    »Die Methode ist frühestens zum Ende der Woche verfügbar«, entgegnete der militärische Abschirmdienst warnend.
    »Das weiß ich selbst. Aber ich bezweifle, daß es mir vorher gelingt, Quinn Dexter zu stellen.«
    »Wie kommen Sie mit der anderen Sache voran?« fragte O’Neill-Halo.
    »Die Banneth-Connection ist so gut wie abgedeckt. Ich bin nicht sicher, wie es mit den beiden Kavanagh-Schwestern steht. Sie sind lediglich ein Schuß ins Blaue, und obendrein ein recht willkürlicher. Aber ich arbeite auch daran.«
     
    Louise verbrachte eine Stunde mit dem Prozessorblock des Hotelzimmers und erreichte – nichts. Das Einwohnerverzeichnis lieferte genügend Einträge über Banneth – genau 173364, nachdem sie sämtliche Verstorbenen aus der Liste gestrichen hatte –, doch ganz gleich, wie sehr sie sich bemühte, eine Verbindung zu Quinn Dexter herzustellen, das Resultat war stets negativ. Sie zermarterte sich ihr Gehirn in dem Versuch, sich an alles zu erinnern, was Dexter damals in dem Hangar auf dem Bennett-Flugfeld gesagt hatte. Banneth war weiblich, soviel meinte sie mit Sicherheit sagen zu können. Und sie hatte Dexter gequält. Aber das war im Grunde genommen auch schon alles.
    Irgendwie und irgendwo sollten diese Fakten miteinander in Verbindung gebracht werden können, da war Louise ganz sicher. Doch diese Verbindung zu finden überstieg ihre kläglichen Programmierkenntnisse bei weitem. Die Idee, die bereits im Taxi in ihrem Kopf Gestalt angenommen hatte, wurde von Minute zu Minute attraktiver. Wenn sie nur den Mut dazu fand.
    Warum nicht? dachte sie. Es gibt nichts Gefährliches an einer neuralen Nanonik, jedenfalls nicht physisch. Die gesamte Konföderation benutzt sie. Joshua hat eine. Nur auf Norfolk sind sie nicht erlaubt. Sie hob den Arm und sah auf das diskrete Band ihres nanonischen Medipacks. Auch das war auf Norfolk verboten, und doch half es ihr bei ihrer Schwangerschaft. Damit stand ihr Entschluß fest. Sie grinste, ermutigt durch ihre eigene Entscheidung. Ich muß die Verantwortung für mich selbst übernehmen. Wenn ich eine neurale Nanonik brauche, damit ich auf der Erde weiterkomme, dann kaufe ich mir eben eine.
    Sie hatten das Zimmer seit ihrer Ankunft im Hotel noch nicht wieder verlassen. Das Essen war vom Zimmerservice geliefert worden. Genevieve hatte sich mißmutig auf das Bett geworfen, weil nichts passierte, und ihren eigenen Block aktiviert. Sie war umgeben von einem dünnen Lasernebel aus Gitterlinien und fetten Phantasiegestalten, die bei jedem aufgeregt gerufenen Kommando begeistert umhersprangen.
    »Gen?«
    Die Projektion schrumpfte zusammen. Genevieve blinzelte ihre ältere Schwester an und schien Mühe zu haben, ihren Blick zu fokussieren. Louise war sicher, daß es nicht gut war für Genevieves Augen, wenn sie sich so tief in eine Laserprojektion versenkte.
    »Was denn?«
    »Wir gehen raus. Ich komme nicht zurecht mit diesem Block, also werde ich eine neurale Nanonik kaufen.« Da, jetzt hatte sie es laut ausgesprochen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
    Genevieve starrte sie voller Staunen an. »Oh, Louise, nimm mich nicht auf den Arm. Du weißt, daß das für uns verboten ist!«
    »Das war für uns verboten. Aber jetzt sind wir auf der Erde, vergiß das nicht. Hier können wir alles tun, was wir wollen, vorausgesetzt, wir haben das Geld dazu.«
    Genevieve legte den Kopf auf die Seite. Und dann überzog das charmanteste Lächeln ihr Gesicht, zu dem sie fähig war. Es täuschte Louise nicht eine Sekunde. »Bitte, Louise. Darf ich auch eine haben? Du weißt, daß ich niemals eine bekomme, wenn wir erst wieder zu Hause sind.«
    »Es tut mir leid, aber du bist noch nicht alt genug dazu.«
    »Bin ich doch!«
    »Nein, Gen, bist du nicht. Und das weißt du selbst sehr genau.«
    Genevieve stampfte wütend mit dem Fuß, und ihre kleinen Fäuste waren geballt vor Zorn. »Das ist nicht fair! Das ist einfach nicht fair! Nein, das ist nicht fair! Du hackst immer nur auf mir herum, weil ich die Jüngere von uns beiden bin! Du bist gemein!«
    »Ich hacke nicht auf dir herum, Genevieve. Du kannst wirklich noch keine haben, weil dein Gehirn noch nicht ausgewachsen ist. Sie können sie nicht anschließen. Ich habe es nachgeprüft. Es ist illegal, und es würde deinen Gehirnzellen großen Schaden zufügen. Selbst ich bin gerade erst alt genug, wenn man mein Alter in irdischen Jahren bemißt.«
    »Ich will kein Kind mehr sein!«
    Louise

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