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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unermüdliche Flut von Werbung nach vorn nahmen, als würden sie durch dichten Regen laufen. Jeder andere außer ihnen schien immun zu sein; und die Bewohner Londons schlenderten gemütlich entspannt durch die Straße.
    »Louise?«
    Genevieve zupfte ihre große Schwester am Arm und deutete nach oben, wobei sie fremde Fußgänger mit ihrem Sternenstaub überschüttete. Der Gesichtsausdruck des jungen Mädchens schwankte zwischen Verlegenheit und Staunen.
    Endlich bemerkte Louise das Holo über ihrem Kopf. Milde Röte schoß in ihre Wangen.
    Es war eine junge Frau mit einem unglaublich jungen Gesicht und einem blonden Elfenschnitt. Doch sie konnte nicht so jung gewesen sein, dazu war ihre Brust zu gut entwickelt, wie es Joshua bei ihr genannt hatte (doch sie war nichts verglichen mit der Oberweite dieser Sirene). Das winzige weiße Bikinioberteil war mehr als genug Beweis dafür. Bronzefarbene glatte Haut spannte sich über geschmeidigen Muskeln, als sie sich an einen gleichermaßen attraktiven Jungen drückte. Ein regenbogenfarbener Schauer aus Wasser übergoß die beiden, als sie sich einen Zungenkuß gaben. Louise starrte auf die Vorderseite seiner Hose, die schockierend eng saß und alles enthüllte. Er öffnete das Oberteil ihres Bikinis und senkte den Kopf, um ihre glitzernden Brüste zu liebkosen.
    Die Frau lächelte auf die Straße herunter. »Brookes proaktive Haushaltssoftware läßt Ihnen mehr Zeit für die Art von Haushaltsführung, die Ihnen Freude bereitet«, hauchte sie ohrenbetäubend und zwinkerte. Ihre Hand kroch in den Schritt des Jünglings.
    »Los, dort hinein!« befahl Louise und packte Genevieves Hand, um die widerstrebende Genevieve hinter sich her in Richtung der nächsten Tür zu ziehen. Ein horizontaler Kondensstreifen aus schillerndem Staub hing hinter ihnen in der Luft.
    Gen verrenkte sich fast den Hals, um die Szene besser zu sehen, während Louise durch die große Tür platzte. »Aber sie wollten es gerade tun!« kicherte das junge Mädchen. »Du weißt schon. Es!«
    »Das geht dich nichts an. Hast du verstanden?«
    Genevieve kicherte.
    »Ja, Louise.«
    Louise konnte nicht glauben, was sie da gerade gesehen hatte – fast gesehen hatte. Werbung auf Norfolk zeigte so gut wie immer hübsche junge Frauen, die irgendein Produkt anpriesen. Aber das war auch schon alles.
    Ein hübsches Gesicht und ein freundliches Lächeln. War es das, was ihre Leute zu Hause meinten, wenn sie vom Fluch des Fortschritts sprachen? Niemand sonst ringsum schien sich an der Reklame gestört zu haben. Daddy erzählte immer, daß die Erde korrupt und dekadent war. Ich hätte nie gedacht, daß es so öffentlich geschieht. Sie hatten schließlich irgendwann einmal genau die gleichen moralischen Grundsätze wie wir auch; schließlich basiert unsere Kultur auf der ihren. Kein Wunder, daß Daddy und die anderen sich jedem Fortschritt widersetzen, wenn sie Angst haben müssen, daß jede Veränderung zum Niedergang führt. Wenn wir in nicht einmal fünfhundert Jahren ebenfalls nackte Frauen in unserem Fernsehen haben. Aber sosehr Louise ihre Phantasie auch bemühte, sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß so etwas eines Tages auf Norfolk passieren könnte.
    »Ich erzähle Mami ganz bestimmt nicht, was wir gesehen haben«, versprach Genevieve in dem Bemühen, reuevoll zu erscheinen.
    »Keine Angst, sie würde uns sowieso nicht ein einziges Wort glauben.«
     
    Quinn saß auf einer Bank am Ufer der Seine und öffnete sein Bewußtsein dem wahnsinnigen Schreien, das durch das Jenseits hallte. Nach der unerklärlichen Woge emotionaler Qual, die aus dem Jenseits über ihn hereingebrochen war, hatte er gut zweieinhalb Stunden benötigt, um die Pariser Arkologie zu erreichen.
    Das erste und wichtigste war (ganz offensichtlich!) gewesen, so schnell wie verdammt noch mal möglich aus New York zu verschwinden. Die Bullen würden nicht lange brauchen, um die Bilder in den Speichern der Überwachungssensoren zu analysieren und ihn zu identifizieren. Er war auf geradem Weg zu einem Bahnsteig geflüchtet und in einen Vakzug nach Washington gestiegen. Es war eine kurze Fahrt gewesen, keine fünfzehn Minuten, und er war die ganze Zeit über im Reich der Geister geblieben, besorgt, daß der Zug angehalten und nach New York zurückgeführt werden könnte. Doch er war ungehindert in Washington eingetroffen und hatte von dort den ersten erreichbaren interkontinentalen Anschluß genommen: Paris.
    Selbst während der Fahrt am

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