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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Korpus wird nicht eingreifen.«
    »Wir könnten eine Eingabe machen«, schlug Tracy vor. »Wenigstens könnten wir vorschlagen, daß einer von uns in das Projekt eingeschleust wird, um die weitere Entwicklung zu überwachen. Denn wenn jemand imstande ist, einen Erinnerungslöscher zu entwickeln, der schnell genug arbeitet, um das gesamte Jenseits zu infiltrieren, dann ist es unsere waffenvernarrte Spezies.«
    »In Ordnung«, sagte Saska. »Aber wir brauchen ein Quorum, bevor wir unsere Eingabe bis zur entscheidenden Stelle bringen können.«
    »Als wäre das ein Problem«, sagte Galic.
    Tracy lächelte schalkhaft. »Ich weiß schon jemanden, der perfekt für diese Aufgabe geeignet wäre.« Leises Stöhnen kam von verschiedenen Sesseln in der Lounge.
    »Er?«
    »Ausgerechnet?«
    »Er ist gerissener, als ihm guttut, wenn ihr mich fragt.«
    »Keine Disziplin.«
    »Wir besitzen keine Erfahrung mit Beobachtermissionen wie dieser.«
    »Dieser kleine aufgeblasene Mistkerl.«
    »Unsinn«, unterbrach Tracy den Protest und legte den Arm um Jay. »Jay mag ihn, oder etwa nicht, Kleine?«
    »Wen?«
    »Richard.«
    »Oh.« Jay hielt Prinz Dell in die Höhe; aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sie es nicht fertiggebracht, die Puppe in ihrem Zimmer zurückzulassen. »Er hat mir das hier geschenkt!« verkündete sie den anderen in der Lounge.
    Tracy lachte. »Da habt ihr es. Arnie, du bereitest alles für die Eingabe vor; du bist am besten vertraut mit den Einzelheiten des Protokolls.«
    »Also gut, meinetwegen.« Einer der Männer im Raum hob resignierend die Hände. »Ich schätze, ich kann soviel Zeit erübrigen.«
    Dann wurde der Fernseher wieder eingeschaltet, und die Erkennungsmelodie von I Love Lucy tönte aus dem Lautsprecher. Tracy schnitt eine Grimasse und nahm Jay bei der Hand. »Komm mit, Püppchen, ich glaube, du langweilst dich schon genug.«
    »Wer ist dieser Korpus?« fragte Jay, als sie durch den Haupteingang nach draußen und in das grelle Sonnenlicht getreten waren. Unmittelbar neben dem Eingang stand ein schwarzes Hochrad an ein steinernes Podest gelehnt. Jay hatte eine Ewigkeit benötigt, um herauszufinden, wie jemand auf diesem Ding fahren sollte, als sie die merkwürdige Maschine zum erstenmal gesehen hatte.
    »Der Korpus ist im Grunde genommen kein Wer«, antwortete Tracy. »Er ist die Kiint-Version einer Regierung, ähnlich einem edenitischen Konsensus. Außer, daß dieser Konsensus gleichermaßen eine Philosophie darstellt. Tut mir leid, das ist glaube ich keine besonders gute Erklärung, oder?«
    »Sie meinen, der Korpus hat das Sagen?«
    Tracys Zögern war unmerklich. »Ja, das stimmt wohl. Wir müssen seinen Gesetzen folgen. Und das wichtigste Gesetz von allen lautet Nicht-Intervention. Das Gesetz, das Haile gebrochen hat, indem sie dich mit hierher brachte.«
    »Und Sie sind besorgt wegen diesem Erinnerungsdingsbums?«
    »Sehr besorgt, ja. Obwohl sich alle die größte Mühe geben, sich nichts davon anmerken zu lassen. Dieses Dingsbums könnte unglaublichen Schaden anrichten, falls es in das Jenseits eingeschleust wird. Wir dürfen das nicht zulassen, Schätzchen. Deswegen möchte ich, daß Richard nach Trafalgar geschickt wird.«
    »Warum mögen die anderen ihn nicht?«
    »Du hast gehört, was sie gesagt haben. Es fehlt ihm an Disziplin.« Sie zwinkerte.
    Tracy führte Jay zurück zu dem ebenholzschwarzen Marmorkreis oberhalb des Strandes. Jay hatte mehrere derartige Plätze verstreut rings um die Chalets entdeckt, einschließlich zweier im Clubhaus selbst. Ein paarmal hatte sie sogar beobachtet, wie die schwarzen Kugeln aus dem Nichts materialisiert waren und jemanden abgesetzt hatten. Einmal hatte sie sich sogar in einen der Kreise geschlichen, mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem, doch nichts war geschehen. Wahrscheinlich mußte man zuerst per Datavis oder so mit einem Kontrollprozessor in Verbindung treten, um die Transporter zu benutzen.
    Am Rand der Scheibe blieb Tracy stehen und richtete einen Zeigefinger auf Jay. »Besuch für dich«, sagte sie lächelnd.
    Eine schwarze Kugel materialisierte. Und dann stand Haile da und winkte unsicher mit erst halb geformten traktamorphen Armen.
    – Freundin Jay! Viel Glücklichsein!
    Jay kreischte auf vor Freude und stürzte vor, um ihre Arme um Hailes Hals zu werfen. »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt? Ich habe dich schrecklich vermißt!« Ihre helle Stimme verriet den Schmerz.
    – Ich viel Lernzeit hatte.
    »Und was hast du gelernt?«
    Ein

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