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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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man verhören wolle.
    Die Vakzüge verkehrten inzwischen wieder. Aufständische und Plünderer waren von den Straßen verschwunden. Die Polizeikräfte waren zum normalen Dienst zurückgekehrt. Berühmte Nachrichtensprecher erhielten zusätzliche Sendezeit, um über die Paranoia zu berichten, die sich auf dem gesamten Planeten ausbreitete. Die Ankunft der Mount’s Delta schien der Auslöser für eine Vielzahl kleinerer Zwischenfälle zu sein, die man ausnahmslos den Besessenen zuschrieb und die in dem Mord in der Grand Central Station gipfelten. Außerdem hatte Capones neue Infiltrationstaktik die Ängste der Menschen geschürt. Weder Konföderierte Navy noch strategische Verteidigungsnetze schienen imstande, die Geschwader der Besessenen aufzuhalten. Nachdem die Quarantäne zunächst die weitere Verbreitung der Besessenen aufgehalten hatte, fielen nun wieder neue Welten. Jedermann, so die allgemeine Stimmung, war verwundbar. Doch nachdem die Beschränkungen im Vakzugverkehr aufgehoben worden waren, schien sich die Spannung ein wenig zu legen. Jedenfalls bis zum Null-zwohundertfünfzig EST, dem Zeitpunkt, an dem die Züge erneut abgeschaltet wurden.
    In Sekundenschnelle übermittelten frustrierte Fahrgäste die Information per Datavis an die Nachrichtenagenturen. Die New Yorker Reporter, die nach einem anstrengenden Tag in rauhen Scharen in die Bars und Lokale der Arkologie geströmt waren, wurden von ihren Chefredakteuren aus dem Feierabend gerissen und einmal mehr in die Betonschluchten geschickt. Agenturen, die Informationsanfragen an die Behörden der Arkologie richteten, trafen auf blanke Verwirrung. Niemand hatte die Nachtschicht über die erneute Abschaltung in Kenntnis gesetzt. Die Polizeireviere reagierten gleichermaßen verblüfft. Selbst die dringenden Anfragen bei den einzelnen Unterabteilungen brachten keine Aufklärung – wenigstens nicht innerhalb der zehn Minuten, auf die es ankam.
    Alle B7-Supervisoren waren online und sahen zu, als Nordamerika den Befehl zum Angriff gab.
    Die taktischen Teams des GISD waren nach und nach in New York eingetroffen, seit die Vakzüge wieder verkehrt hatten. Als der Angriff startete, waren mehr als achthundert Agenten rings um die Schlupfwinkel der Bruderschaft in Stellung gegangen. Sie waren ausnahmslos mit Projektilwaffen ausgerüstet, die chemische oder elektrostatisch aufgeladene Munition verschoß. Ergänzt wurde die Bewaffnung durch Gammalaser. Ursprünglich vorgesehen für Anti-Terror-Einsätze, waren sie stark genug, um fünf Meter Carbo-Beton zu durchschlagen. Damit waren sie imstande, Ziele zu erreichen, die sich tief im Innern von Wolkenkratzern und Megatürmen eingenistet hatten. Ein Schuß reichte in der Regel, um einen ganzen Raum voller Gegner auf einen Schlag zu eliminieren.
    Nordamerika hatte jedes Nest der Bruderschaft mit neun Gammalasern umzingelt. Der Leicester-Wolkenkratzer war sogar von fünfzehn Geschützen umgeben. Die größte Sorge des Supervisors galt der Möglichkeit, daß die Besessenen mit ihren erweiterten Sinnen etwas von den Vorbereitungen bemerkten. Um jedes Risiko auszuschließen, hatten sie Konstruktionsmechanoiden eingesetzt, um die Gammalaser in den umgebenden Gebäuden aufzustellen und einsatzbereit zu machen. Verräterische menschliche Aufsicht war auf ein absolut unumgängliches Minimum beschränkt geblieben. Nicht nur die Gammalaser, sondern auch jeder Ausgang und Servicetunnel wurden mit elektrischen Fallen versehen, die jeden augenblicklich töteten, der ihnen zu nahe kam. Das war der gefährlichste Teil der gesamten Arbeiten, doch auch er wurde von Mechanoiden mit dem Abzeichen der New Yorker Stadtverwaltung auf der Brust erledigt. Sie erregten weder Aufmerksamkeit, noch wurden neugierige Fragen an sie gestellt.
    Die taktischen Teams hatten sich mehrere Blocks entfernt versammelt, um keinen Verdacht zu erregen. Nordamerika setzte sie zur gleichen Zeit in Bewegung, zu der auch die Vakzüge abgeschaltet wurden. Außerdem unterbrach er sämtliche Verkehrswege im Innern der Arkologie und die Verbindungen der Kuppeln untereinander – was die Nachrichtenagenturen erst viel, viel später herausfanden. Nach den Verbindungsleuten und den funktionierenden Wanzen in den Schlupfwinkeln zu urteilen hatten weder die Besessenen noch die Akolythen etwas von den Vorbereitungen bemerkt. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, daß die taktischen Teams vorrückten.
    Die Gammalaser feuerten um Null-zwohundertfünfundfünfzig EST. Fünfzehn

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