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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Universum verschwindet, braucht kein Schwein mehr irgendeine Form von Regierung.«
    »Wer sagt das?« schnaubte Kiera. »Du hast selbst gesehen, wie es in den Städten dort unten aussieht! Sobald die Organisation aufhört, Druck auf die Farmer auszuüben, damit sie weiter Nahrung produzieren, bricht alles über Nacht zusammen! Wenn New California erst aus diesem Universum verschwunden ist, muß jeder wie ein mittelalterlicher Bauer schuften, nur um am Leben zu bleiben. Was für eine Scheiße! Fünf Prozent der Bevölkerung in den Feldern sollten ausreichen, um den Rest zu ernähren. Ich weiß zwar nicht, was für eine Gesellschaft wir auf der anderen Seite bauen werden, aber ich will verdammt sein, wenn ich in einer Lehmhütte leben und den Rest meiner Tage damit verbringen werde, hinter einem Pferdearsch herzustapfen, um mein Feld zu bestellen! Ganz besonders dann, wenn ich jemand anderen dazu bringen kann, das für mich zu tun.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Silvano. »Daß wir die Farmer am Arbeiten halten, während sich der Rest von uns ein schönes Leben macht?«
    »Prinzipiell genau das, ja. Genau das gleiche habe ich mit den Hellhawks getan, nur in einem kleineren Maßstab. Wir müssen dafür sorgen, daß die Farmer weitermachen, und wir werden diejenigen sein, die das Essen an den Rest verteilen. Wir wandeln die Organisation in einen großen Versorgungsbetrieb um, und zu essen kriegen nur die, denen wir etwas geben.«
    »Um das durchzusetzen, brauchst du eine beschissene Armee!« schimpfte Luigi.
    Kiera gestikulierte großmütig. »Da hast du deine Armee. Das ist es, wogegen du die Flotte tauschst. Finde eine tragbare Waffe, die wirksam gegen Besessene ist. Irgend etwas wie das, was diese Bastarde auf Mortonridge gegen unsere Leute einsetzen. Wir fabrizieren sie hier oben und rüsten unsere Anhänger damit aus. Wir benutzen die gleiche Kommandokette, die wir bereits etabliert haben, aber mit einer Landarmee als Rückendeckung statt der strategischen Plattformen.«
    »Es könnte tatsächlich funktionieren«, lenkte Silvano ein. »Schön, angenommen, Luigi kriegt seine Armee. Und was kriege ich?«
    »Kommunikation ist genauso wichtig. Ohne Kommunikation bricht alles zusammen. Außerdem müssen wir subtiler mit den Farmern umgehen. Wir können sie nicht die ganze Zeit mit vorgehaltener Waffe zur Arbeit zwingen. Das wäre dann deine Aufgabe.«
    Silvano schenkte sich einen weiteren Whisky nach. »Also gut. Reden wir darüber.«
     
    Westeuropa führte seine beiden Hunde immer selbst aus. Hund zu halten war eine ständige Erinnerung an seine Verantwortung – entweder, man tat es richtig, oder man tat es gar nicht. Es gab nicht viele Krisen, die ihn dazu brachten, einen Tag auszulassen. Obwohl er den starken Verdacht hegte, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis einer der Mitarbeiter seines Stabes für ihn in die Bresche springen mußte.
    Der gepflegte Rasen erstreckte sich mehr als dreihundert Meter hinter dem Haus (früher einmal waren es Yards gewesen, als er das Anwesen gekauft hatte, doch selbst er hatte sich inzwischen an dieses schrecklich moderne französische System gewöhnt). Am Ende des Grundstücks stand eine dichte Hecke aus Eiben, zehn Meter hoch und schwer beladen mit diesen fetten roten Beeren. Er schritt durch die Lücke zwischen den verfallenden steinernen Säulen, die einmal Torpfosten gewesen waren, und nahm sich im Geiste vor, einen Gärtnermechanoiden zu bestellen, damit die Zweige zurückgeschnitten wurden. Der Teppich aus trockenen Nadeln knackte unter seinen Budapestern, während die Labradors umhertollten. Hinter der Hecke erstreckte sich eine Wiese, hohes Gras voller Gänseblümchen und Löwenzahn. Ein sanfter Hang führte hinunter zu einem langgestreckten stillen See in achthundert Metern Entfernung (einer halben Meile). Er pfiff leise und warf den Stock.
    »Wir haben sie gefunden«, meldete Nordamerika per Datavis.
    »Wen?«
    »Die Besessenen, die Quinn Dexter in New York zurückgelassen hat. Nur um Ihrer unausstehlichen Arroganz weiteren Vorschub zu leisten – Sie hatten recht. Er ist zur Lichtbringersekte gegangen.«
    »Ah.« Die Labradors hatten den Stock gefunden, und eines der beiden Tiere packte ihn mit seinen kräftigen Fängen. Westeuropa klatschte mit der Hand auf die Hüfte, und die Hunde kamen in wildem Galopp zu ihm zurück. »Wie schlimm ist es?«
    »Nicht zu schlimm, glaube ich. Wir haben den Hohen Magus verloren, aber das war zu erwarten. Ich schätze, er

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