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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kombatsensoren war kürzer als die der umfassenderen Standardanordnung, und falls sich irgendein Objekt auf Kollisionskurs befand, würden sie es hoffentlich schnell genug entdecken, um in Sicherheit zu springen.
    »Alles sauber«, meldete Beaulieu.
    Zum ersten Mal seit dreißig Stunden gelang es Joshua, sich ein wenig zu entspannen. Er ließ sich in die Polster seiner Liege sinken, als ihm bewußt wurde, wie verkrampft sein Nacken und seine Schultern waren. Die Muskeln unter der Haut waren hart wie Stein.
    »Wir haben es geschafft!« jauchzte Liol.
    Inmitten des Lärms gegenseitiger Glückwünsche befahl Joshua dem Bordrechner, die Standardsensoren auszufahren. Zusammen mit den Wärmeableitpaneelen glitten sie aus ihren Rumpfnischen. »Alkad«, sagte er per Datavis, »holen Sie bitte Kempster aus der Null-Tau-Kapsel. Sagen Sie ihm, daß wir am Ziel sind.«
    »Verstanden, Kommandant«, antwortete sie.
    »Beaulieu, Ashly, ihr geht bitte an die Überwachungssensoren. Der Rest von euch bringt die Lady Macbeth in ihre normale Orbitalkonfiguration. Dahybi, ich möchte jederzeit springen können, sollte es nötig werden; wir halten die Knoten geladen.«
    »Aye, Boß.«
    »Treibstoffstatus?« fragte Joshua.
    »Ausreichend«, meldete Sarha. »Wir haben noch vierzig Prozent unseres Fusionstreibstoffes und fünfundfünfzig Prozent der Antimaterie. Angesichts der Tatsache, daß wir bei der Rettung von Lalarin-MG fünfzehn Prozent der Antimaterie verbrannt haben, verfügen wir über mehr als genug Reserven, um zur Konföderation zurückzukehren. Wir können sogar im System umherspringen, vorausgesetzt, du willst nicht jeden noch so winzigen Felsen erforschen.«
    »Wollen wir hoffen, daß das nicht nötig wird«, sagte Joshua. Aus der Botschaft der Swantic-LI war nicht hervorgegangen, wo genau im System der Schlafende Gott wartete, im Orbit um einen Planeten oder im Orbit um die Sonne selbst.
    Die Besatzung entspannte sich, nachdem die Lady Macbeth von der Reisekonfiguration in die weniger anspruchsvolle Orbitalkonfiguration gewechselt hatte. Sie schwebten träge über die Brücke oder benutzten die Waschräume. Ashly ging hinunter in die Kombüse und bereitete eine Mahlzeit zu. Längere Phasen unter hoher Beschleunigung bewirkten ernsthafte Erschöpfungszustände. Und während der Beschleunigungsphasen zu essen war unklug. Die überhöhte Masse der Nahrung setzte die inneren Organe gehörigen Belastungen aus, selbst mit künstlich verstärkten Membranen. Sie schlangen die schwammigen Pasta-Kuchen gierig in sich hinein und jagten Tropfen von heißer Käsesoße hinterher, die sich selbständig gemacht hatten und über die Brücke schwebten.
    »Also, wenn dieser Schlafende Gott das ganze Universum sehen kann«, sagte Liol schließlich mit vollem Mund, »meint ihr, er weiß, daß wir hier sind?«
    »Jedes Teleskop sieht das ganze Universum«, sagte Ashly. »Aber das bedeutet nicht notwendigerweise, daß sie uns alle sehen.«
    »Also schön, dann hat er unsere gravitonische Verzerrung entdeckt, als wir in das System gesprungen sind«, sagte Liol unbeeindruckt.
    »Wo sind deine Beweise?«
    »Wenn er weiß, daß wir da sind, dann behält er es jedenfalls für sich«, sagte Beaulieu. »Die Sensoren haben bisher keinerlei elektromagnetische Emissionen dort draußen gefunden.«
    »Wie haben ihn dann die Tyrathca entdeckt?«
    »Er muß einfach zu finden gewesen sein, denke ich«, sagte Dahybi.
    Unter der Anleitung von Kempster und Renato startete Beaulieu die wissenschaftlichen Observationssatelliten. Sechzehn Stück von ihnen jagten in einer kugelförmigen Formation und mit einer Beschleunigung von sieben g aus den Abschußrohren der Lady Macbeth. Zwei Minuten später waren die Feststofftreibsätze ausgebrannt, und die Satelliten glitten im freien Fall weiter. Sie waren bestückt mit einem visuellen Sensor, der das gesamte sichtbare Spektrum abtastete, einem gigantischen technischen Fliegenauge, das in alle Richtungen gleichzeitig blickte. Untereinander bildeten sie gleichzeitig ein Teleskop mit einer sich ständig vergrößernden Brennweite und einer gewaltigen Auflösung. Die einzige Beschränkung war die zur Verfügung stehende Rechenkraft der Prozessoren an Bord, die die hereinkommenden Daten korrelierten und analysierten.
    Sie registrierten jeden Lichtfleck mit einer negativen Magnitude (Die stellare Standardklassifikation weist den hellsten sichtbaren Sternen die Magnitude eins und den schwächsten die Magnitude sechs zu – alles,

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