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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einer derartigen Leistung in der Lage gewesen.
    »Du benutzt meine Gedankenverarbeitungsroutinen«, informierte ihn die Singularität.
    »Dann bin ich nicht mehr menschlich, und du triffst die Entscheidung.«
    »Die Essenz dessen, was dich ausmacht, hat sich nicht geändert. Ich habe lediglich deine mentale Kapazität erweitert. Betrachte es als einen extrem komprimierten didaktischen Prägekurs.«
    Und so stand Joshua an Powell Mananis Seite auf Lalonde, als Quinn Dexter ihn opferte und das Ly-Cilph einen Durchgang in das Jenseits öffnete und die erste Verlorene Seele hindurchschlüpfte. Die Besessenen vervielfachten ihre Zahl und breiteten sich durch das Juliffe-Becken zur Mündung hin aus. Er war dabei, als Warlow am Raumhafen von Durringham mit Dexter sprach und das Geld für die Passage entgegennahm, die Dexter an Bord der Lady Macbeth nach Norfolk bringen würde.
    Joshua sah, wie Ralph Hiltch nach Ombey flüchtete und die Possession von Mortonridge auslöste. Wie die Befreiungskampagne ihren Lauf nahm und Ketton aus dem Universum verschwand.
    »Bist du das Instrument, das die Kristallentitäten dorthin gebracht hat?« fragte er die Singularität.
    »Nein, das war ein anderes, ganz ähnlich mir selbst. Ich weiß von mehreren in diesem Universum, doch alle befinden sich in weit entfernten Superclustern.«
    Valisk und der Sturz des Habitats in die Melange. Pernik. Nyvan. Koblat. Jesup. Kulu. Oshanko. Norfolk. Trafalgar. New California. André Duchamp. Meyer. Erick Thakrar. Jed Hinton. Andere Welten, Asteroiden, Schiffe und Menschen. Menschen, deren Leben zu einem kohäsiven Ganzen verwunden waren. Jay Hiltons unautorisierte Flucht in das Heimatsystem der Kiint. Der bemerkenswerte Ring aus Planeten, die Beobachter im Ruhestand, die sich vor Tracys Sony-Fernseher versammelten und Schokoladenbiskuits in ihren Tee tunkten, während sie zusahen, wie die menschliche Rasse auseinanderfiel.
    »Dick Keaton!« sagte Joshua an einer Stelle triumphierend. »Ich wußte gleich, daß irgend etwas an ihm merkwürdig war.«
    »Die Kiint setzen zahlreiche speziell gezüchtete Beobachter ein, um Daten über die verschiedenen Spezies zu sammeln«, sagte die Singularität. »Trotz all ihrer Errungenschaften verfügen sie nicht über meine perzeptiven Fähigkeiten. Der Korpus verläßt sich noch immer auf Technologie, um seine Informationen zu sammeln und zu verarbeiten. Kaum die perfekte Methode.«
    »Haben die Kiint dich entdeckt?«
    »Ja, vor ein paar Wochen. Ich konnte nichts für sie tun, und das habe ich ihnen auch gesagt. Eines Tages werden sie imstande sein, selbst meinesgleichen zu schaffen. Doch bis dahin dauert es noch eine ganze Weile. Und es ist auch noch nicht notwendig. Die Kiint haben eine bewundernswerte Einheit mit dem Universum erreicht.«
    »Ja, das sagen sie uns immer wieder.«
    »Das ist nicht als Vorwurf oder Spott gemeint. Die Kiint sind keine böswillige Spezies.«
    »Kannst du mir auch das Jenseits zeigen?« fragte Joshua. »Kannst du mir zeigen, wie man es erfolgreich durchquert, wie die Kiint es tun?«
    »Das Jenseits besitzt keine Entfernung«, antwortete die Singularität. »Es besitzt nur Zeit. Das ist die Richtung, die du einschlagen mußt.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Dieses Universum und alles, was mit ihm verbunden ist, wird eines Tages enden. Die Entropie bringt uns dem unausweichlichen Ende näher, das ist der einzige Grund, weshalb sie existiert. Was als nächstes entsteht, enthüllt sich erst dann und nicht vorher. Das ist die Zeit, zu der das Muster entsteht, das unser Universum ersetzt. Es ist ein Muster, das allein aus Bewußtsein entspringt, der kollektiven Erfahrung aller Wesen, die jemals gelebt haben. Das ist der Weg, den alle Seelen gehen. Ihre Transzendenz bringt alles, was sie ausmacht, zu einem einzigen Akt der Schöpfung zusammen.«
    »Und warum bleiben sie dann im Jenseits stecken?«
    »Weil sie dort sein wollen. Wie die Geister, die an den Ort ihrer Qual gefesselt bleiben, so weigern sich die Verlorenen Seelen, jenen Teil ihrer Existenz abzulegen, der vorüber ist. Sie haben Furcht, Joshua. Aus dem Jenseits können sie das Universum sehen, das sie hinter sich gelassen haben. Alles, was sie gekannt haben, die Beschaffenheit ihrer Existenz, alles, was sie geliebt haben, es ist immer noch da, ganz, ganz nah. Sie fürchten sich, alledem den Rücken zuzuwenden und sich in die unbekannte Zukunft zu begeben.«
    »Wir alle haben Angst vor der Zukunft«, sagte Joshua. »Das ist die

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