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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Erwachen gestört hatte. Die Stille. Totale, absolute Stille. Die Pflücker waren verschwunden.
    Amanda rannte auf die Koppel, wo ihre Fahrzeuge gestanden hatten. »Nein!« Sie drehte sich einmal im Kreis, vergeblich. Die Wagen und Trucks, mit denen sie gekommen waren, blieben verschwunden.
    Sie mussten bereits vor Stunden aufgebrochen sein. Ihre Abfahrt hatte keine Spuren im Tau hinterlassen.
    »Das könnt ihr nicht!«, schrie sie auf den schmalen braunen Feldweg hinaus, der sich von der Farm zur Hauptstraße wand. »Ihr könnt nicht weggehen! Ich habe euch nicht einmal euren Lohn gezahlt!« Es wäre ihnen egal, so viel wusste sie: Was wog schon ein wenig Geld gegen jemanden wie Sergeant Derry, der sein Interesse auf ihre Gruppe gerichtet hatte?
    Amanda sank auf die Knie und in das feuchte Moos. Sie begann zu schluchzen, und dunkle Furcht stieg in ihr auf. Furcht vor der Zukunft. Sorge um Guy.
    Die Sonne stieg stetig höher und vertrieb die dünnen Nebelschleier, die zwischen den Obstbäumen hingen. Unter der zunehmenden Wärme wurde die reiche Ernte an Äpfeln noch eine Spur dunkler, während sie auf die Hände der Pflücker warteten.

 
Chronologie
     
    2267-2270 – Acht verschiedene militärische Konflikte der Koloniewelten untereinander, bei denen Antimaterie zum Einsatz kommt. Dreizehn Millionen Tote.
    2171 – Gipfel von Avon unter Teilnahme sämtlicher Regierungsoberhäupter. Vertrag von Avon, der die Herstellung und den Einsatz von Antimaterie im gesamten besiedelten Weltraum ächtet. Gründung der Menschlichen Konföderation mit Polizeiorganen. Gründung der Konföderierten Navy.
    2300 – Aufnahme Edens in die Konföderation.
    2301 – Erstkontakt. Entdeckung der Jiciro, einer vortechnologischen Zivilisation. Die Konföderation stellt das System unter Quarantäne, um kulturelle Kontamination zu verhindern.
    2310 – Aufprall des ersten Eisasteroiden auf dem Mars.
    2330 – Züchtung der ersten Blackhawks auf Valisk, einem unabhängigen Habitat.
    2350 – Krieg zwischen Novska und Hilversum. Novska wird mit Antimaterie bombardiert. Die Konföderierte Navy verhindert einen Vergeltungsschlag gegen Hilversum.
    2356 – Entdeckung der Heimatwelt der Kiint.
    2357 – Die Kiint treten der Konföderation als ›Beobachter‹ bei.
    2360 – Ein Scout-Voidhawk entdeckt Atlantis.
    2371 – Die Edeniten kolonisieren Atlantis.

Tropicana
    2393
     
Candyknospen
    (Candy Buds)
     
     
    Laurus hat es sich in der Regency-Eleganz seines Arbeitszimmers bequem gemacht. Er sitzt entspannt in seinem Lieblings-Ledersessel und betrachtet die Welt aus anderen Augen. Die Bilder kommen über die Affinitätsbindung mit seinem Adler Ryker. Eine lautlose Union, hervorgerufen durch die Symbionten in seiner Medulla, die ganz auf ihre Klonanalogen in Ryker abgestimmt sind und Laurus mit klaren, sauberen Sinneseindrücken des Raubvogels versorgen.
    Er genießt die Empfindungen von Freiheit und Macht, die ihm der Vogel übermittelt. Sie werden mehr und mehr zu einem Analgetikum für seinen eigenen alternden Leib mit den weißen Haaren und den erschlaffenden Muskeln. Es ist ein Verfall, den selbst die biomedizinischen Künste Tropicanas nicht aufhalten können. Ryker im Gegensatz dazu besitzt eine nonchalante Lebendigkeit. Er ist ein unvergleichlicher Herr der Lüfte.
    Mit voll ausgebreiteten Flügeln von drei Metern Spannweite reitet die Dualität auf der Thermik hoch über Kariwak. Die Mittagshitze hat die Küstenstadt in eine Blase aus kochender stiller Luft gehüllt, die wie eine Linse die brodelnden verschlungenen Straßen tief unten vergrößert. Dies ist der östliche Stadtteil, die älteste menschliche Siedlung auf Tropicana, wo die palmenumsäumten Bungalows sich bis auf wenige Meter ans Ufer von Almond Beach herandrängen. Laurus blickt hinab auf das vertraute Muster weißgetünchter Wände, und ebenholzschwarzer Solardächer. Jeder Bungalow ist umgeben von einem hübschen kleinen Garten voller magischer Farben, umschlossen von Zäunen, die längst von bunt blühenden Schlingpflanzen überwuchert sind und alle ineinander übergehen wie die Steine eines abstrakten regenbogenfarbenen Mosaiks. Hinter den Bungalows verlaufen die Straßen ein wenig geordneter, die Gebäude nüchterner. Große Bäume drängen sich im Zentrum gepflasterter Plätze, auf denen sich Marktkarren reihen und den dichten Strom aus Radfahrern, Fußgängern, Pferden und Gespannen kanalisieren. Autos oder Taxis sind hier nicht erlaubt; sie besitzen einfach nicht

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