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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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handeln?«, fragte Schutz. »Es gibt so viele von diesen Dingern.«
    Marcus zuckte die Schultern. »Schon möglich.« Er ging weiter, gespannt auf das nächste Deck und das, was sie dort vorfänden. Dann runzelte er die Stirn, blieb stehen und richtete seine Kragensensoren nach hinten. Drei der halbkugelförmigen Blasen hatten sich daran gemacht, ihnen zu folgen. Zwei glitten an der Wand entlang, die dritte über den Boden. Als Marcus stehen blieb, hielten sie ebenfalls an. Er ging zur nächsten von ihnen und strich mit seinem Sensorblock darüber. »Da drin steckt eine ganze Menge Elektronik«, sagte er per Datavis.
    Die anderen versammelten sich um ihn.
    »Werden diese Kugeln aus den Wänden extrudiert, oder sind es eigenständige Apparaturen?«,fragte Schutz.
    Marcus aktivierte die Resonanzabtastung seines Prozessorblocks. »Ich bin nicht sicher. Ich kann nirgendwo eine Lücke im Komposit rings um die Basis entdecken, nicht einmal einen Haarriss. Aber bei der Materialtechnologie der Xenos heißt das nicht viel.«
    »Fünf weitere nähern sich«, meldete Jorge per Datavis. Die Halbkugeln kamen von vorn, drei entlang der Wände, zwei auf dem Boden. Sie hielten dicht vor der Gruppe an.
    »Irgendjemand scheint zu wissen, dass wir hier sind«, sagte Antonio.
    Marcus aktivierte das Standard-Xeno-Interface der Konföderation, das in einer Zelle seiner neuralen Nanonik gespeichert war. Er hatte es vor Jahrzehnten dort abgelegt; jedes Besatzungsmitglied von Raumschiffen war gesetzlich verpflichtet, es ständig mit sich zu führen, zusammen mit einer Million anderer bürokratischer Verrücktheiten. Sein Kommunikatorblock übermittelte das Protokoll in einem multispektralen Frequenzbereich. Wenn die Blasen sie spüren konnten, dann mussten sie über irgendeine Art elektromagnetische Wahrnehmungsfähigkeit verfügen. Der Kommunikatorblock schaltete auf Laserlicht um, dann auf magnetische Pulse.
    »Nichts«, sagte Marcus zu den anderen.
    »Vielleicht braucht ihr Zentralcomputer eine gewisse Zeit, um das Protokoll zu interpretieren?«, spekulierte Schutz.
    »Jeder gewöhnliche Desktoprechner sollte imstande sein, es zu deuten.«
    »Vielleicht hat ihr Computer uns nichts zu sagen?«
    »Und warum hat er dann die Blasen hinter uns hergeschickt?«
    »Sie könnten autonom funktionieren, was auch immer sie sind.«
    Marcus fuhr erneut mit dem Sensorblock über die Halbkugel, doch das elektromagnetische Muster hatte sich nicht verändert. Er richtete sich auf und zuckte zusammen, als sich sein Rückgrat knackend über die hohe Gravitation beschwerte. »Also gut. Unsere erste Stunde ist fast um. Wir kehren an Bord der Lady MacBeth zurück und entscheiden dort, wie wir weiter vorgehen.«
    Die Blasen folgten ihnen auf dem gesamten Weg zu der Spiraltreppe, über die sie gekommen waren. Als sie durch den breiten zentralen Korridor des oberen Decks gingen, glitten weitere Blasen aus Kabinen und Abteilen heran und folgten ihnen.
    Die Luftschleuse stand noch immer offen, als sie dort ankamen, doch die Exoskelette waren verschwunden.
    »Scheiße!«, fluchte Antonio. »Sie sind immer noch hier! Die verdammten Xenos sind immer noch an Bord!«
    Marcus schob seinen Zeigefinger in die Vertiefung. Sein Herzschlag beruhigte sich nicht unbeträchtlich, als die innere Luke hinter ihnen zufloss. Die Schleuse wurde anstandslos leergepumpt, und das äußere Rechteck öffnete sich.
    »Wai!«, rief er per Datavis. »Wir brauchen eine Mitfahrgelegenheit. Schnellstmöglich, bitte.«
    »Schon auf dem Weg, Marcus.«
    »Eine merkwürdige Art und Weise der Kommunikation«, stellte Schutz fest. »Warum haben sie das getan? Wenn sie sicher gehen wollten, dass wir bleiben, hätten sie doch nur die Luftschleuse abschalten müssen.«
    Das MSV glitt mit flammenden Korrekturtriebwerken über den Rand des Rumpfes heran.
    »Frag mich etwas Leichteres«, entgegnete Marcus. »Aber wir werden es schon noch herausfinden.«
     
    Fünf Stunden später rief Marcus seinen Kriegsrat zusammen, nachdem alle eine Gelegenheit gehabt hatten, sich zu waschen, zu essen und ein wenig auszuruhen. Die Meinungen gingen diametral auseinander: Die Besatzung wollte mit der Untersuchung des Xeno-Raumschiffs fortfahren, Antonio und seine Kollegen wollten verschwinden. Zum ersten Mal hatte sich Jorge zu den beiden anderen gesellt, was Marcus als höchst bedeutsam empfand. Allmählich stieg in ihm der Verdacht auf, dass der junge Karl möglicherweise viel näher an der Wahrheit gelegen hatte, als

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