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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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grundlegende Befehlsroutinen entdeckt. Es gibt einen Deaktivierungskode, den man per Datavis übertragen kann. Ich habe auch den entsprechenden Reaktivierungskode sowie ein paar Richtungsbefehle. Die gute Nachricht ist, dass die Programmiersprache der Xenos standardisiert zu sein scheint.« Er stand auf und hielt einen Kommunikatorblock an die Decke. »Das hier ist der Deaktivierungsbefehl.«
    Ein kleiner runder Ausschnitt der Decke rings um den Block wurde dunkel. »Er funktioniert nur in einem eng begrenzten Bereich; bis jetzt habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich größere Sektionen abschalten kann. Wir müssen die Datenbusse verfolgen, um ein Zugangsterminal oder einen Anschluss zu finden.«
    »Kannst du es wieder einschalten?«
    »Sicher.« Die dunkle Sektion leuchtete wieder auf. »Die Befehle funktionieren auch mit den Türen; du musst nur deinen Block über die Vertiefungen halten.«
    »Geht wahrscheinlich schneller, wenn wir die Vertiefungen benutzen.«
    »Im Augenblick noch, ja.«
    »Hey, das sollte keine Beschwerde sein, Karl. Das ist ein ausgezeichneter Anfang. Was wirst du als Nächstes versuchen?«
    »Ich möchte auf die nächste Ebene der Programmarchitektur der Cybermäuse vordringen. Es müsste möglich sein, Erkennungsmuster in ihre Datenspeicher zu laden. Sobald ich dazu imstande bin, programmiere ich unsere Ausrüstung ein, und von da an lassen sie sie in Ruhe. Allerdings wird es eine Zeit lang dauern; die Ausrüstung an Bord der Lady MacBeth ist nicht gerade prädestiniert für derartige Aufgaben. Wenn es uns gelingt, tiefer in die Steuerungsroutinen vorzudringen, müssten wir eine Menge über die internen System der Cybermäuse herausfinden. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, sind sie um einen molekularen Synthetisierer herum gebaut.« Er aktivierte eine Fissionsklinge, und ihre zehn Zentimeter lange Schneide leuchtete fahlgelb im grellweißen Licht der Decke. Er fuhr mit der Klinge über den Kompositboden und hinterließ einen dunklen schwelenden Riss.
    Unverzüglich setzte sich eine Cybermaus auf die beschädigte Stelle zu in Bewegung. Als sich das Komposit diesmal verflüssigte, wurden die verkohlten Bestandteile eingesogen, und die dünne Rinne des Risses schloss sich wieder.
    »Genau die gleiche Dicke und Molekularstruktur wie zuvor«, sagte Karl per Datavis. »Das ist der Grund, aus dem der Innenraum des Wracks so brandneu aussieht und selbst nach dreizehntausend Jahren noch alles so reibungslos funktioniert. Die Cybermäuse regenerieren das Schiff. Gib ihnen genügend Energie und einen Vorrat an Materie, und es gibt nicht den kleinsten Grund, warum dieses Schiff nicht bis in alle Ewigkeit überdauern sollte.«
    »Fast wie eine Von-Neumann-Maschine, oder?«
    »So ähnlich. Ich schätze, ein so kleiner Synthetisierer hat Grenzen. Schließlich – wenn er alles Mögliche reproduzieren könnte, hätten die Xenos sich ein neues Schiff gebaut. Aber das Prinzip steckt hier drin, Captain. Wir können lernen und darauf aufbauen. Überleg nur, welche Auswirkungen so ein Ding auf unsere gesamte produzierende Industrie haben wird!«
    Marcus war froh, dass er in einem Raumanzug steckte; er verhinderte jeden verräterischen Gesichtsausdruck. Replikatortechnologie wäre tatsächlich eine Revolution, die jeden Aspekt der menschlichen Gesellschaft umkrempeln würde, Adamisten und Edeniten ohne Unterschied.
    Und alle Revolutionen hatten eines gemeinsam – sie richteten sich gegen das Althergebrachte.
    Ich bin nur wegen des Geldes hergekommen, nicht, um die Kultur von achthundert Sternensystemen zu zerstören.
    »Sehr gut, Karl. Wo sind die anderen?«
    »Hinunter auf das dritte Deck. Nachdem wir das Rätsel der verschwundenen Exoskelette gelöst hatten, beschlossen sie, dass es sicher genug wäre, um erneut auf Erkundungstour zu gehen.«
    »Das denke ich auch. Ich gehe nach unten und schließe mich ihnen an.«
     
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass du dich einverstanden erklärt hast, ihnen zu helfen«, wetterte Antonio. »Ausgerechnet du! Du weißt ganz genau, wie sehr die Bewegung auf uns angewiesen ist!«
    Jorge grinste ihn müde an. Sie waren in seinem Schlafabteil, und es war bedrückend eng. Doch es war zugleich der einzige Platz im gesamten Schiff, von dem er mit Sicherheit wusste, dass nirgendwo aktive Sensoren versteckt waren. Ein spezieller Prozessorblock, den er mitgebracht hatte, trug dafür Sorge. »Die Bewegung ist von deinem Projekt abhängig, nicht von dir. Das ist ein

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