Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
auf meiner Seite gebraucht habe, dann Sie. Das Timing dieser ganzen Geschichte stinkt zum Himmel.«
    »Sir?«
    Er beugte sich nach vorn, die Hände ernst verschränkt. »Vermutlich ist Ihnen bewusst, dass neunzig Prozent der Bevölkerung vermuten, ich hätte beim Mord an Penny Maowkavitz die Hand im Spiel?«
    »Nein«, erwiderte ich vorsichtig. »Davon habe ich nichts gehört.«
    »Das passt«, murmelte er. »Hat Michael Ihnen von Boston erzählt?«
    »Ja. Die wesentlichen Punkte. Ich besitze einen Datenkubus voller Informationen, die er zusammengestellt hat, aber ich bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen, sie durchzugehen.«
    »Nun, wenn es so weit ist, werden Sie feststellen, dass Penny Maowkavitz zweifellos die treibende Kraft hinter Boston war.«
    »Herr im Himmel!«
    »Genau. Und ich bin der Mann, der dafür verantwortlich ist, dass Eden fest im Schoß der JSKP bleibt.«
    Ich erinnerte mich an seine Personalakte; Nocord war Vizepräsident (auf Sonderurlaub) von McDonnell Electric, einer der Muttergesellschaften der JSKP. Ein konservativer Manager und Verwalter, keiner von diesen ehrgeizigen Träumern. Ein Mann, dem der Vorstand der JSKP blind vertrauen konnte.
    »Falls wir belegen können, wo Sie sich vor dem Mord aufgehalten haben, müssten Sie aus dem Schneider sein«, sagte ich. »Ich werde einen meiner Beamten vorbeischicken, damit er eine Aussage aufnimmt und sie mit Edens Aufzeichnungen über Ihre Bewegungen korreliert. Sollte kein Problem sein.«
    »Selbst wenn ich meine Hände im Spiel hätte, würde ich ganz bestimmt nicht persönlich auftreten, nicht einmal als Mitglied einer Gruppe, die alles geplant hat. Die JSKP würde einen Undercover-Agenten einsetzen.«
    »Aber es würde aufkeimende Gerüchte ersticken, wenn wir Ihren Namen so schnell wie möglich reinwaschen.« Ich legte eine Pause ein, bevor ich fortfuhr: »Wollen Sie mir damit sagen, dass die JSKP Boston ernst genug nimmt, um verdeckte Agenten einzuschleusen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich meine, ich will Ihnen nichts vormachen. Soweit es mich betrifft, verlässt sich der Vorstand darauf, dass Sie und ich verhindern, dass die Dinge hier oben außer Kontrolle geraten … Wir wissen, dass Sie zuverlässig sind«, fügte er noch beinahe entschuldigend hinzu.
    Ich schätze, er hatte meine Akte so sorgfältig gelesen wie ich die seine. Es machte mir nichts aus. In meinem Lebenslauf gibt es keine weltbewegenden Enthüllungen. Ich war Polizeibeamter und bin direkt von der Universität zur Londoner Truppe gegangen. Bei fünfunddreißig Millionen Einwohnern im Stadtgebiet von Greater London, davon vier Millionen ohne Beschäftigung, ist eine Karriere bei der Polizei ein sicherer Arbeitsplatz, und wir waren ständig im Einsatz. Ich war gut in meinem Job; ich hatte es innerhalb von acht Jahren zum Detective gebracht. Dann kam mein dritter eigener Fall; ich untersuchte mit einem Team zusammen Korruptionsvorwürfe in der Londoner Federal Regional Commission. Wir stolperten über mehr als ein Dutzend hoher Politiker und Staatsbeamter, die Schmiergelder angenommen und als Gegenleistung verschiedenen Companys Verträge zugeschustert hatten. Einige der Companys waren groß und wohl bekannt, und zwei der Politiker saßen im Kongress der Vereinigten Staaten von Europa. Es war eine ziemliche Sensation, und wir waren stundenlang zur besten Sendezeit in den Nachrichten und Bulletins.
    Der Richter und der Commander der Metropolitan Police beglückwünschten uns vor laufenden Kameras, überall Händeschütteln und Lächeln. Doch in den folgenden Monaten schien keiner meiner zur Beförderung anstehenden Kollegen Glück zu haben. Wir bekamen miese Posten. Wir schoben wochenlang am Stück Nachtschicht. Überstundenausgleich wurde verweigert. Spesenabrechnungen peinlich genau kontrolliert. Nennen Sie mich einen Zyniker, aber ich habe gekündigt und bei einer Company als Sicherheitsmann angefangen. Die Konzerne betrachten Loyalität und Ehrlichkeit ihrer Angestellten als lobenswerte Eigenschaften – jedenfalls unterhalb der Vorstandsebene.
    »Das denke ich auch«, sagte ich zum Gouverneur. »Falls Sie allerdings in naher Zukunft mit Problemen rechnen, dann möchte ich Sie daran erinnern, dass ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, persönliche Loyalitäten zu meinen Beamten zu entwickeln. Was meinten Sie damit, dass das Timing des Mordes stinkt?«
    »Es wirkt verdächtig, das ist alles. Die Company schickt einen neuen Polizeichef heraus, der noch nicht über Affinität

Weitere Kostenlose Bücher