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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verfügt, und Päng!, am Tag nach Ihrer Ankunft wird Penny Maowkavitz ermordet. Außerdem soll in zwei Tagen die Wolkenschaufel abgesenkt werden. Falls das Manöver erfolgreich verläuft, wird die Helium-III-Gewinnung um Größenordnungen leichter, womit Jupiters technische Abhängigkeit von der Erde schrumpft. Und die Ithilien hat den Samen für Ararat geliefert; noch ein Habitat, das die Bevölkerung aufnehmen kann, falls wir je einen größeren Unfall auf Eden oder Pallas haben. Ein ausgezeichneter Zeitpunkt für Boston für den Versuch, sich von der JSKP zu lösen. Ergo ist der Versuch, den Anführer zu ermorden, ein offensichtliches Manöver.«
    »Ich werde daran denken. Haben Sie einen Verdacht, wer hinter dem Mord stecken könnte?«
    Fasholé Nocord lehnte sich in seinem Sessel zurück und grinste breit. »Richtige Polizisten vergessen nicht eine Sekunde lang ihren Fall, wie?«
    Ich antwortete mit einem unverbindlichen Lächeln. »Sie haben Ihre eigene Unschuld mit großer Eloquenz dargelegt, Sir.«
    Es war nicht ganz die Antwort, die er hatte hören wollen. Das professionelle Grinsen geriet ins Wanken. »Nein, ich habe nicht die leiseste Idee. Aber ich kann Ihnen sagen, dass Penny Maowkavitz keine Person war, mit der man leicht zusammenarbeiten konnte. Wenn man mich drängt, würde ich sagen, dass sie forsch und unverfroren war. Sie war immer felsenfest davon überzeugt, dass sie das Richtige tat. Wer nicht einer Meinung mit ihr war, wurde mehr oder weniger ignoriert. Sie kam damit durch, hauptsächlich wegen ihrer Genialität; sie war schließlich einer der wichtigsten Köpfe hinter dem ursprünglichen Konzept der Habitate.«
    »Sie besaß ihre eigene Biotech-Firma, wenn ich richtig informiert bin?«
    »Stimmt. Penny Maowkavitz ist die Gründerin von Pacific Nugene, einer Firma, die sich hauptsächlich mit Softsplicing beschäftigt, also mit dem Einspleißen von Genen in die DNS. Sie betrieb Forschung und Entwicklung, keine Produktion. Penny zog es vor, sich mit Konzepten zu befassen. Sie verbesserte die Organismen, bis sie lebensfähig waren, dann lizenzierte sie das Genom an die großen Konzerne, die das Produkt herstellten und vertrieben. Sie war die erste Genetikerin, an die sich die JSKP wandte, als offenbar wurde, dass wir eine große Schlafstadt im Jupiter-Orbit benötigen. Pacific Nugene hatte eine Mikrobe entwickelt, die Asteroidengestein fraß. Der Vorstand wollte ursprünglich Mikroben einsetzen, um eine Biosphärenkaverne in einem der größeren Ringpartikel auszuhöhlen. Es wäre um einiges billiger gewesen, als wenn wir Arbeiter und Ausrüstung in Schichten nach hier draußen verschifft hätten. Penny Maowkavitz schlug stattdessen ein Habitat aus lebendigem Polyp vor, und Pacific Nugene wurde Juniorpartner der JSKP. Penny war selbst bis vor fünf Jahren im Vorstand; selbst nachdem sie ihren Posten aufgab, behielt sie ihre Position als Leitende Beraterin der biotechnischen Entwicklungsabteilung bei.«
    »Fünf Jahre?« In mir keimte eine Vermutung. »Das war ungefähr der Zeitpunkt, als Boston gegründet wurde, nicht wahr?«
    »Ja«, seufzte er. »Ich kann Ihnen sagen, der Vorstand der JSKP ist beinahe explodiert. Sie betrachteten Pennys Beteiligung an Boston als Hochverrat. Sie konnten nichts dagegen tun; Penny war unentbehrlich für die Entwicklung der Habitate der nächsten Generation. Eden ist nämlich eigentlich nur ein Prototyp.«
    »Ich verstehe. Nun, ich danke Ihnen für die Informationen. Und falls Ihnen noch etwas einfällt, was für den Fall von Bedeutung sein könnte …«
    »Eden erinnert sich an jeden, mit dem es je gestritten hat.« Er zuckte die Schultern und zeigte mir die geöffneten Handflächen. »Sie müssen sich wirklich unbedingt ein Symbiont-Implantat zulegen.«
    »Da haben Sie Recht.«
     
    Ich fuhr selbst zur Station zurück, mit konstant zwanzig Stundenkilometern. Die Hauptstraße aus nacktem Polyp, die sich durch das Stadtzentrum zog, war verstopft von Fahrrädern.
    Rolf Kümmel hatte bereits im Erdgeschoss ein vorübergehendes Einsatzzentrum errichtet. Ich hatte es nicht einmal anordnen müssen – wie ich, so war auch er ein ehemaliger Polizist; vier Jahre in einer Münchener Arkologie. Ich betrat einen Raum, der vor Aktivität sprühte, und doch herrschte eine beinahe unheimliche Stille. Und damit meine ich tatsächlich Stille. Außer dem Summen der Klimaanlage war nichts zu hören bis auf einige vereinzelte Ausrufe des Staunens. Es war gespenstisch. Uniformierte

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