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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Komponenten ab oder sammelten andere ein. Rotes und grünes Laserlicht pulsierte in willkürlichen Intervallen durch die Halle und warf düster aufragende Schatten.
    Wir fanden Wallace Steinbauer in einem Büro an der Seite der Halle, abgetrennt durch eine gläserne Wand. Der Manager der kybernetischen Fabrikationsabteilung der JSKP war ein Mann Ende dreißig, und ich vermutete stark, dass er genetisch adaptiert war. Überdurchschnittlich groß, gut gebaut, mit einem hübschen, wenn auch kantigen Gesicht, das nur so vor Kompetenz strahlte. Man wusste gleich im ersten Augenblick, dass er der richtige Mann war für den Job – für jeden Job.
    Er schüttelte mir warm die Hand und beeilte sich, ein paar Kartons aus Carbon-Komposit von den Stühlen zu räumen. Sein gesamtes Büro war mit komplizierten mechanischen Bauteilen übersät, als hätte jemand ein halbes Dutzend Turbinen zerlegt und wüsste nun nicht mehr, wie er sie wieder zusammenbauen sollte.
    – Ich habe nur selten Besuch hier unten, sagte Steinbauer entschuldigend.
    Meine Blicke wanderten durch die Glaswand auf die geschäftigen Maschinen. – Das ist eine ziemlich beeindruckende Anlage, die Sie hier führen.
    – Das will ich meinen. Die JSKP hat mich vor ein paar Jahren hergeschickt, um ein paar Probleme zu lösen, die mein Vorgänger einfach nicht in den Griff bekam. Was die Company sich nicht leisten konnte. Kybernetik ist die wichtigste Abteilung in ganz Eden, und sie muss reibungslos funktionieren. Ich habe die Anlagen wieder in Ordnung gebracht.
    – Was produzieren Sie hier?
    – Die Antwort müsste eigentlich lauten, alles und jedes. Aber im Grunde genommen liefern wir die interne mechanische Ausrüstung des Habitats. Außerdem sind wir Lizenznehmer der Zivilen Raumfahrtbehörde der UN. Wir fertigen Wartungs- und Ersatzteile der Beanspruchungsklasse D für Raumschiffe sowie die Lebenserhaltungsmodule von Industriestationen, und als wäre das nicht schon genug, liefern wir der Stadt auch noch die grundlegenden elektronischen und mechanischen Konsumartikel. Angefangen bei Ihrem Jeep über die Wasseraufbereitungsanlage bis hin zum Besteck daheim auf Ihrem Esstisch. In den Datenbanken unserer Computer ruhen detaillierte Konstruktionspläne für mehr als eine Million der verschiedensten Produkte. Alles, was Sie für zu Hause oder Ihr Büro brauchen; Sie tippen die entsprechende Nummer ein, und es wird automatisch produziert. Das System ist sehr ausgereift. Theoretisch sind keinerlei menschliche Eingriffe erforderlich, obwohl wir in der Praxis sechzig Prozent unserer Zeit mit dem Beheben von Pannen verbringen. Ich habe achtzehn Monate für die Verbesserungen benötigt, aber schließlich habe ich es geschafft, die Anlage selbstreplizierend zu machen. Wir können jeden Apparat und jede Maschine, die Sie dort draußen in der Halle sehen, selbst herstellen. Mit Ausnahme der Elektronik, heißt das. Die elektronischen Komponenten werden auf einer der externen Industriestationen gefertigt.
    – Importiert Eden denn gar nichts?, fragte ich überrascht.
    – Lediglich Luxusartikel. Die JSKP hat entschieden, dass es billiger kommt, wenn wir sämtliche Dinge selbst herstellen. Das schließt die Dinge des täglichen Bedarfs mit ein, wie Gewebe, Kunststoff und Papier. Meine Abteilung verfügt außerdem über Recyclinganlagen, die mit den Abfallrohren des Habitats verbunden sind. Edens Organe extrahieren sämtlichen organischen Abfall, wir den Rest.
    – Aber woher nehmen Sie die Ausgangsstoffe? Oder wollen Sie mir sagen, dass Sie alles aus recyceltem Material machen? Angenommen, ich bräuchte ein Dutzend neuer Jeeps für meine Leute?
    – Kein Problem. Eden nimmt jedes Jahr mehr als zweihunderttausend Tonnen Asteroidengestein auf; das Habitat ist schließlich noch nicht ausgewachsen. Er übermittelte mir ein mentales Bild der südlichen Abschlusskappe Edens, das direkt aus den integralen Sinneszellen kam. Direkt an der Nabe des gewaltigen Zylinders befand sich der Schlund, ein runder Krater mit langen, roten Stacheln, die an Wimpern erinnerten. Die längsten Stacheln befanden sich entlang dem Rand. Sie waren nach innen gerichtet und bewegten sich in trägem Rhythmus. Es sah aus wie eine gigantische Seeanemone, die sich an den Polyp klammerte. Es war die organische Version einer Hummerfalle: Große Bruchstücke aus Eis und Felsen, die von Schleppern aus den Jupiterringen herbeigebracht wurden, verschwanden in ihrem Innern. Dort wurden sie von der langsamen,

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