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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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zerstörten Vorgängers eingenommen hatte. »Ich hab’ für jede E-
    ventualität vorgesorgt, das hab’ ich dir doch gesagt.«
    Dalai Dan sagte nichts.
    Rex ließ den Blick durch den Raum schweifen. Tantchen Normas
    Leichnam war nirgends zu sehen. Onkel Tony war davongespült worden.
    Elvis nahm die Fernbedienung zur Hand und warf sie Rex zu. »Viva la
    Revolution«, sagte er ein wenig zu fröhlich für Rex’ Geschmack.
    Rex ließ sich unbehaglich im Sessel seiner Tante nieder und betätigte
    den Einschaltknopf. Der Fernseher erwachte zum Leben. Er knisterte
    und knackte, und dann erschien das Gesicht von Elvis Presley.
    »Und das«, sagte die Stimme Gloria Mundis, »ist das Gesicht des Devi-
    anti-Terroristen, der vor kaum acht Stunden unseren geliebten Dalai
    Lama gekidnappt hat.«
    »Die gute alte Gloria.« Dans Gesicht hel te sich auf. »Loyal bis zum
    Schluß.«
    »Seine Forderungen lauten wie folgt«, fuhr Gloria fort. »Wir sollen
    sämtliche TV-Sender abschalten, jegliche Nahrungsmittel- und Medico-
    Verteilung an die Bevölkerung einstellen und eine vierundzwanzigstündi-
    ge Ausgangssperre verhängen.«
    »Was?« Elvis riß wütend die Augen auf. »Das habe ich niemals…!«
    »Wir haben die Devianti-Terroristen vermittels Radar bis zu ihrem Un-
    terschlupf verfolgen können. Wir wissen, daß sie sich im Besitz eines
    Prä-NHE-Atomsprengkopfs befinden, den sie zünden werden, fal s wir
    ihre Forderungen nicht innerhalb einer Stunde erfül en.«
    »Was? Was???« Elvis’ Unterlippe verwandelte sich in ein mittelgroßes
    Bidet. »Was werden wir?«
    Eine Hand kam in den Aufnahmebereich der Kamera und reichte Glo-
    ria ein Blatt Papier. Sie tat, als würde sie die Meldung darauf überfliegen.
    »Ah«, sagte sie schließlich und lächelte. »Wir haben soeben eine telepa-
    thische Nachricht vom Dalai Lama erhalten. Sie lautet: ›Fürchten Sie sich
    nicht um meine Sicherheit. Verweigern Sie sämtliche Forderungen der
    Terroristen. Ich werde Sie al e in meiner nächsten Inkarnation wiederse-
    hen. Ach so, ich möchte, daß Gloria Mundi, meine loyale Stellvertreterin,
    meine Verantwortlichkeiten übernimmt, bis ich zu meinen Anhängern
    zurückgekehrt bin.‹ Damit endet die Nachricht.«
    Dan öffnete und schloß den Mund, doch kein Wort kam heraus.
    Elvis vol führte ganz ähnliche vokale Perambulationen. Rex fragte sich,
    ob sie viel eicht für irgendeinen Song übten.
    »Die Detonation wird exklusiv auf diesem Kanal und live ausgestrahlt,
    also bleiben Sie dran. Einstweilen setzen wir unser Programm mit einer
    stillen Meditation fort. Om-mani-padme-hum .«
    Rex drückte auf den Knopf der Fernbedienung. Der Bildschirm wurde
    dunkel. Rex brach in schal endes Gelächter aus. »Sie wol en uns tatsäch-
    lich in die Luft jagen!« ächzte er, wenn er gerade Luft bekam. »Sie wer-
    den eine Rakete auf uns abschießen.« Er warf einen flüchtigen Blick auf
    den Dalai Dan. »Genau wie beim letzten Mal.« Dann lachte er weiter, bis
    er keine Luft mehr bekam und ihm die Tränen über die Wangen liefen.
    »Nein!« kreischte Dan. »Das kann nicht sein! Das ist alles ganz falsch!«
    Elvis blickte ihn warnend an. »Halt die Schnauze!« befahl er.
    »Aber sie werden uns umbringen! Sie werden mich umbringen!«
    »Das ist doch kein Problem für dich, oder?« Rex wischte sich die Trä-
    nen von den ungewaschenen Wangen. »Geradewegs in die nächste In-
    karnation, wie?«
    »So einfach ist das auch wieder nicht.«
    »Einfach?« Rex umklammerte seinen Bauch. Er drohte in Hysterie zu
    fallen.
    »Halt die Klappe, Freund«, sagte Elvis.
    Rex biß sich auf die Unterlippe und bemühte sich, wieder ernst zu
    werden. »Was für eine Zeitverschwendung«, sagte er schließlich.
    »Ich bin perplex«, sagte Elvis Presley.
    »Wir haben Gloria völlig vergessen, Chef«, kam eine leise vegetarische
    Stimme aus seinem Hinterkopf. »Ich kann das überhaupt nicht verste-
    hen. Ich dachte, die Sache wäre wasserdicht.«
    »Wir werden alle sterben«, stöhnte Dan. »Wir sind zum Untergang ver-
    urteilt. Wir werden sterben.«
    »Ja, das werden wir«, stimmte Rex ihm zu. »Du machst dir ganz schön
    in die Hosen, wenn es um deinen eigenen Hintern geht, wie?«
    »Es ist noch nicht zu spät! Wir könnten zurück zum Nemesis-Bunker
    fliegen, und ich… nun ja, wenn ich erst wieder dort wäre, könnte ich…«
    Die beiden Männer starrten ihn an. Beide schüttelten den Kopf.
    »Das heißt also nein?«
    »Das heißt es«, sagte Elvis.
    Dan blickte zu Rex.

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