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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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unge-
    schehen gemacht werden. Ihr werdet jetzt sterben.«
    »Rex«, sagte Gloria. »O Rex. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es
    mir tut.«

    Mungo schaltete weiter zur nächsten Szene. Die ätzende Trompete kotz-
    te ihn an.

    Und dann sah ich die Pferde
    Und die, die auf ihnen saßen
    Offenbarung 9,17

    Die vier Reitersmänner preschten aus den Wolken über der Erde hervor.
    Mungo Madocs Kinnlade fiel herab. »Sind das etwa Pantomimen?«
    kreischte er. »Morgawr, Sie verdammter Idiot!«
    »Keine Sorge, leiten Sie das Signal einfach an die irdischen Sender wei-
    ter. Die Bewohner der Bunker sollten das alles sehen.«
    »Ja«, stimmte Mungo nach kurzem Überlegen zu. »Das sollten sie.« Er
    drückte auf zahlreiche Schalter und Knöpfe. Das Bild auf den Schirmen
    der bunkerbewohnenden Erdlinge verschwamm, und plötzlich war das
    Appartement des Dalai Dan zu sehen.
    »Was ist denn das?« fragten die Bunkerbewohner, rissen weitere Dosen
    mit Buddhabier auf und beugten sich erwartungsvoll in ihren Fernseh-
    sesseln vor.

    »Antichrist!« kreischte Elvis, riß seine Pistole hoch und feuerte auf den
    Dalai. Purpurne Energie schoß aus der Mündung – nur um Millimeter
    vor dem Dalai wirkungslos zu verlöschen.
    Rex’ Kopf tauchte aus der Deckung auf, in die er sich instinktiv gewor-
    fen hatte, als der Schuß ertönte. »Er ist nicht der Antichrist. Das hab’ ich dir doch schon einmal erklärt!«
    »Und ob er das ist!«
    »Nein, ist er nicht!«
    »O doch, das ist er«, sagte Christeen.
    »O ja, das bin ich«, sagte der Dalai Lama. »Du hast es einfach nicht
    begriffen, Rex, wie? Niemand begreift es, bevor es zu spät ist. So ist nun
    einmal der Lauf der Dinge.« Auf Dans Stirn öffnete sich das dritte Auge,
    und alle drei erstrahlten in blutigem Rot. »Das Ende aller Zeiten ist nah.
    Doch diesmal werde ich siegen. All das hier ist mein, und ich werde es
    behalten.«
    »Meine Güte, seht euch das an!« Mrs. Vrillium deutete aus dem Fens-
    ter. »Riesige dreckige… Wie heißen diese Dinger noch gleich?«
    »Pferde«, klärte Gloria sie auf. »Diese Dinger heißen Pferde.«
    »Pferde, wie?« Der Dalai wandte sich um und betrachtete das unglaub-
    liche Spektakel. »Nein, noch nicht! Es ist viel zu früh!«
    Die Kameras schwenkten um, und den Bunkerbewohnern bot sich
    nun das gleiche Bild. »Jesses!« riefen sie und dergleichen Dinge mehr.
    »Deine Zeit ist abgelaufen.« Christeen rückte gegen den Dalai vor.
    »Der Tag der Vergeltung ist gekommen.«
    »Du!« Dans rote Augen weiteten sich. Alle drei. Es war wirklich kein
    hübscher Anblick. Sein großer hagerer Körper zitterte und bebte. Auf
    seinem nackten Schädel traten die Adern hervor und formten das dreifa-
    che Kaulquappenlogo des Senders. Sechs sechs sechs. Die Zahl des
    Tiers. Dans lange Finger verkrümmten sich zu brutalen unmenschlichen
    Klauen. Langsam drehte er sich um… und verschwand.
    »Wo ist er denn jetzt schon wieder hin?« Elvis sprang vor, zwei Colts
    in den Fäusten, ganz der tapfere Held seiner Filme.
    »Fergus, machen Sie den Lift zu«, befahl Rex. »Es ist der einzige Weg
    nach draußen.« Fergus tat, wie ihm geheißen, und postierte sich mit dem
    Rücken zu den Aufzugstüren, während er seine Waffe mit erzwungener
    Gelassenheit in Anschlag hielt. Diese Gloria sieht in Natura noch besser aus als auf dem Schirm, dachte er.
    »Komm raus, wo auch immer du dich versteckst!« rief Rex. »Komm
    heraus und nimm deine Medizin in urgh…!« Rex klappte zusammen und
    hielt sich den Bauch. Elvis feuerte wahllos und zerstörte unschätzbare
    Kunstwerke.
    »Halt, halt.« Rex mühte sich unsicher auf die Beine. Er atmete tief
    durch und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Genau wie Glo-
    ria hatte auch er schon al es einmal gesehen. Ohne es jemals richtig zu
    erkennen. Jedes einzelne Objekt wirkte mit einem Mal bedrohlich. Ein-
    gehüllt in eine düstere Aura. Das Wort »Unheimlich« kam ihm in den
    Sinn. Die vier zentralen Säulen mit ihren zahllosen erotischen Fresken
    erschienen kopflastig, bereit, jeden Augenblick umzustürzen. Die kunst-
    vol gearbeiteten Möbel waren zu groß und bedrückend. Der riesige
    Schreibtisch war plötzlich der steinerne Deckel eines titanischen Sarko-
    phags. Die gewebten Gesichter auf den Teppichen hatten die Münder
    weit aufgerissen und warteten nur darauf, jeden zu verschlingen, der dar-
    auf trat.
    Und da dämmerte es Rex. Er war hergekommen, um zu sterben. Der
    Gedanke drängte sich machtvol in seinen Kopf.

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