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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Wormwood an das Postnuk-
    leare Zeitalter.
    In einem Versuch, den Status quo wiederherzustel en, berief der Ober-
    kommandierende Nord jedes verbliebene Mitglied der Streitkräfte ein.
    Die Minuten ihres Treffens sind in den Akten vermerkt, doch was die
    dreizehn Männer einander zu sagen hatten, taugt nicht für ein unterhal-
    tendes Buch.
    Als Vol zeitbuddhist benötigte der Oberkommandierende Nord nicht
    lange, bis er merkte, auf welcher Seite sein Synthabrot™ gebuttert war.
    Ein rascher Anruf bei Buddha Biolabs und die Verteilung von einer Mil-
    lion Kabelfernsehapparate samt Zubehör sicherte ihm den Posten des
    gewählten Präsidenten auf Lebenszeit.
    Die Jungs bei Buddha ihrerseits, außerstande, eine Million Fernseher
    weltweit zu verteilen, schlossen einen lukrativen Handel mit der Funda-
    mental Foods und der Jesuit Inc. ab und entledigten sich auf diese Weise
    zweier Drittel ihres unerwarteten warmen Regens. Kurz darauf fanden
    die Apparate ihren Weg in die Bunker der Überlebenden des NHE. Der
    Rest ist Geschichte.
    Ein paar Jahre darauf wurden die EYESPY-Modifikationen hinzuge-
    fügt in »einem Versuch, die Lebensqualität und die Moral zu heben, als
    Anreiz und zur Belohnung und um einen gesunden Wettbewerb zu för-
    dern«. Und Wettbewerb, sei er nun gesund oder nicht, war etwas, mit
    dem sich die Großen Drei, inzwischen ausnahmslos im Besitz eigener
    TV-Sender, in zunehmendem Maß verstrickten. Und es war die Game-
    show, die sich zum Dreh- und Angelpunkt dieses wettbewerbsorientier-
    ten Universums entwickelte.
    Die Autodafé-Show der Jesuiten hatte ihre Anhänger, genau wie Hoppla-da-geht-ein-Atheist der Fundamentalisten. Doch einzig und allein Nemesis zog die zuschauenden Massen in den Bann.
    Moderiert vom Lebenden Gottkönig persönlich und von seiner Public-
    Relations-Abteilung gefeiert als die ultimative terminale Erfahrung, bot
    Nemesis Gameshow-Magie in der großen alten Tradition. Und oft noch eine ganze Menge mehr.
    Gloria Mundi schob sich zwischen den Frauen hindurch, die im Studio
    umherwimmelten, stieg eine kurze Treppe hinauf und betrat das Grüne
    Zimmer. Hier saß, in einem etwas verschmutzten safrangelben Dreiteiler,
    der Goldene Knabe in Person.
    Dalai Dan sah ziemlich angeschlagen aus. Er hatte Mühe, Gloria scharf
    anzusehen; seine blutunterlaufenen Augen gaben beredtes Zeugnis ab
    von den Genüssen der vorangegangenen Nacht, ohne zu weit in die
    schäbigeren Einzelheiten vorzudringen.
    »Sie sehen aus wie der Tod«, stellte Gloria fest. »Haben Sie die Tem-
    pelkerze wieder einmal an beiden Enden gleichzeitig angezündet?«
    »Ziehen Sie Leine«, antwortete der Dalai Dan. »Ich meditiere.«
    »Ich hätte wirklich geglaubt, der Warnungen seien genug. So geht das
    nicht mehr weiter.«
    Der Dalai Dan strich sich über den stoppeligen Schädel. Er hatte eine
    Rasur nötig.
    »Hauen Sie ab.«
    »Päpstin Johannas Zahlen sind schon wieder gestiegen. Und Sie verlie-
    ren Zuschauer.«
    »Ich erinnere mich, einen Tampa Sunrise bestel t zu haben.« Er pulte
    einen kleinen Wachsklumpen aus dem linken Ohr.
    »Keine Drinks mehr. Sie sind in fünf Minuten auf Sendung!«
    Dalai Dan drehte den Wachsklumpen zwischen Daumen und Zeige-
    finger. »Trink nicht nur Wasser, sondern auch ein wenig Wein, um dei-
    nes Magens willen.«
    »Falsche Glaubensgemeinschaft, Süßer.« Gloria warf sich gegenüber
    dem verkaterten Heiligen in einen Sitz, und Dalai Dans Augen wander-
    ten über ihre unglaublich langen übereinandergeschlagenen Beine. Sie
    war fast schmerzhaft attraktiv. Groß, geschmeidig, elegant und ziemlich
    tödlich obendrein. Die Art von Frau, die al e bis auf die tapfersten Män-
    ner mit heraushängenden Zungen hinter sich ließ. Ihre Haut leuchtete in
    einem sanften Babyblau, das perfekt zu ihren Augen paßte. Ihr schwar-
    zes Haar fiel bis zu einer Taille herab, die so schmal war, daß die Hände
    von Gottes Liebling sie umfassen konnten. Die restlichen Proportionen
    ihres Körpers fügten sich nahtlos in die maßlos überzogenen Standards
    ein, die für Heldinnen aus irgendeiner beliebigen Fantasy-Serie gelten.
    »Sie sind ein richtiger Vollschmuck«, sagte Gloria Mundi.
    Dan löste die Augen von ihren Beinen. »Ich hab’ mich nie darum geris-
    sen, der Dalai Lama zu werden«, sagte er mit nicht wenig Bitterkeit in der
    Stimme. »Es ist viel mehr Bürde als Vergnügen. Aber jetzt, da ich’s nun
    einmal bin, wäre ich Ihnen zu Dank verbunden, wenn Sie hin und wieder
    ein wenig

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