Armageddon 1 - Das Musical
der Planet, die Sonne,
sämtliche Sphären, die Sie sehen. Sie sind al e ganz ohne Zweifel vertraut
mit dem phnaargischen Dogma, daß das gesamte Universum nichts wei-
ter ist als ein Pickel auf der Nase Gottes.«
Alle Anwesenden mit Ausnahme der Zeitsprosse machten das heilige
Zeichen, indem sie sich mit Daumen und Zeigefingern in die Nasenspit-
zen kniffen.
»Dann wol en Sie ohne Zweifel über diese Angelegenheiten reden, be-
vor der Große Eine Seinen Gül ehahn öffnet.«
»Das ist ein Argument«, sagte Mungo. »Wir dürfen nicht mehr länger
Zeit mit der einfachen Mechanik verschwenden. Kannst du – mit Exakt-
heit, meine ich – ein Mitglied unserer Gruppe zu einem Ort und einer
Zeit auf der Erde zurückbefördern?«
»Ein Stück Torf. Obwohl es für den begleitenden Zeitreisenden mögli-
cherweise das eine oder andere biologische Problem gibt.«
»Ah.« Mungo nickte bedeutsam. »Das überrascht mich jetzt irgendwie.«
»Ironische Extrapolationen sind bei mir Zeitverschwendung. Ich halte
mich lediglich an die Fakten. Der gewöhnliche Phnaarg ist nicht geschaf-
fen, um durch die Zeit zu reisen. Er ist zum einen nicht richtig gebaut.
Er nimmt unterwegs alle möglichen ›Dinge‹ auf.«
»Was denn? Meinst du vielleicht Keime?«
»Wissen«, erwiderte der Zeitkohl. »Wir reisen mit der Geschwindigkeit
des Gedankens und deswegen mit der gleichen Wel enlänge. Er wird
al es aufnehmen, ganze Jahrhunderte. Das akkumulierte Wissen eines
jeden intelligenten Wesens im gesamten Universum. Von allem, was je
gelebt hat und möglicherweise auch leben wird.«
»Und wann brechen wir endlich auf?« fragte Mungo. »Am besten brin-
gen wir es gleich hinter uns, eh?«
»Langsam, langsam. Der Mann, der diese Reise unternimmt und all die-
ses Wissen aufnimmt, wird…«
»… gottgleich werden«, vol endete Mungo Madoc den Satz.
»… verrückt werden«, sagte der Zeitkohl. »Total durchdrehen.«
»Ah«, sagte Mungo. »Ich verstehe.«
»Verrückt wie ein Hutmacher«, fuhr der Zeitkohl fort. »Neben der
Kappe, verstehen Sie?«
»Ja, ja.«
»Ein Fall für die Rapsmühle.«
»Danke sehr.«
»Ein Wahnsinniger, ein Irrer, ein Mondsüchtiger…«
»Ich danke dir. Und al das geschieht, während er die Reise in die Ver-
gangenheit unternimmt?«
»Die Reise zurück in die Vergangenheit geht ja noch in Ordnung. Es
ist der Rückweg in die Zukunft, der dafür verantwortlich ist. Der seinen
Verstand durchknal en läßt, der ihn vol kommen…«
»Ich danke dir. Diese Angelegenheit erfordert gründliches Nachden-
ken. Fergus, seien Sie so gut und bringen Sie Ihren kleinen Freund nach
unten in die Lobby. Ich bin sicher, er hat Lust auf ein Glas Wasser mit
ein wenig Dünger oder was auch immer.«
»Ich bin praktisch selbsterhaltend, Boß«, sagte der Zeitkohl. »Mein me-
tabolischer Stoffwechsel verläuft unendlich langsam.«
»In die Lobby!« brül te Mungo, kurz davor, die Beherrschung zu verlie-
ren.
Die Tür schloß sich hinter einem mißlaunigen Fergus mit einem pro-
testierenden Rosenkohl im Arm. Mungo grinste die restlichen Mitglieder
seines Vorstands der Reihe nach an. Sie erwiderten seine Blicke mit un-
terschiedlichen Graden von Besorgnis.
»Das ist ein Problem«, sagte Mungo Madoc. »Ein Problem, wie ich es
bisher noch nicht gekannt habe. Doch es besitzt Potential. Die Sache
gefällt mir.«
»Aber es wird nicht funktionieren!« protestierte Gryphus. »Wenn Sie
mich fragen, dann ist es nichts weiter als ein Haufen…«
»Ich frage Sie aber nicht. Ich sehe selbst, wo das Problem liegt. Um
zum Ziel zu gelangen, müssen wir einen von uns zurück in die Vergan-
genheit entsenden. Und bei seiner Rückkehr wird er verrückt.«
»Und leidet an Wahnvorstellungen, er sei Gott«, kicherte Diogenes
›Dermot‹ Darbo. »In der Tat.«
»Jedes Problem besitzt eine einfache Lösung. Dieses hier ist lediglich
eine Frage der Entbehrlichkeit.«
Ein großes Schweigen senkte sich auf das Vorstandszimmer herab.
Lautlose Stoßgebete wurden gen Himmel gesandt.
»Keine Sorge.« Mungo hob die Hand. »Ich erachte niemanden von Ih-
nen als entbehrlich. Wir brauchen einen Freiwilligen. Jemanden, den der
Sender nicht vermissen wird. Eine unbedeutende kleine Nul , die ständig
irgendwo querschießt.«
»Showtime!« sagte Jovil Jspht. »Was auch immer das bedeuten mag.«
Er ist ein Freund jedem Feind,
Der Star unserer Show,
Der Mann, den wir al e
An seinem gewaltigen Karma erkennen.
Er ist
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