Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
sich wirklich glücklich schät-
    zen«, sagte sie.
    Dan warf ihr einen überraschten Blick zu. Ihre Augen trafen sich. »Ihr
    Bruder ist wirklich ein faszinierender Bursche«, sagte er.
    »Es wäre jedenfalls höflich gewesen, wenn Sie mir gegenüber erwähnt
    hätten, daß er noch am Leben ist, sobald Sie davon erfahren haben.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Dan. »Wirklich, ein faszinierender junger
    Mann.«
    »Seine Idee, das Retinamuster von diesem Mister SUN in MUTTER zu
    füttern, um seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen, deutete jedenfalls
    auf eine Menge Einfal sreichtum hin.«
    »Ich schließe mich Ihrer Meinung an. Schade nur, daß ihm am Ende
    die Zeit ausgegangen ist. Wir werden selbstverständlich weiter nach SUN
    suchen. Irgendwann werden wir ihn finden.«
    Gloria warf die Hände in die Höhe. »Aber wozu? Sie machen ihn aus-
    findig und töten ihn. Kann denn ein einzelner Mann tatsächlich eine so
    große Bedrohung für Sie darstellen?«
    »SUN ist kein gewöhnlicher Mann. Und Sie wissen doch, was ich rep-
    räsentiere, Gloria.«
    »Ich bin sicher, Sie können auch zu dieser Frage meine Gedanken le-
    sen.«
    »Ich repräsentiere Stabilität, Gloria. Den Status quo. Ich repräsentiere
    Sicherheit. Mich zu bedrohen heißt, die Gesel schaft selbst zu bedro-
    hen.«
    »Bilden Sie sich bloß nicht zuviel ein.«
    Dan trank von seinem Cocktail.
    »Sie haben ja nicht die leiseste Ahnung, wovon ich rede. Ihr Verstand
    liegt offen vor mir, aber wie mir scheint, verschließen Sie sich vor jegli-
    cher Vernunft.«
    »Darf ich fragen, welche Pläne Sie als nächstes für meinen Bruder ha-
    ben?«
    »Ich werde ihn weiter mit der Angelegenheit SUN beschäftigen. Ich
    mag die Art und Weise, wie Ihr Bruder denkt.«
    »Er ist ein unkultivierter Banause.«
    »Bitte, Gloria. Wir alle müssen unseren Teil zum Großen und Ganzen
    beitragen. Sie wissen, wie alles miteinander verzahnt ist. Die Gesellschaft ist nicht länger selbsterhaltend. Die Gewerkschaften bringen mich zum
    Wahnsinn mit ihren unverschämten Forderungen, und die Produktion
    liegt am Boden, wie immer. Schon bald werden die Synthafood-Fabriken
    keine Rohstoffe mehr besitzen. Sie wissen das. Ich weiß das. Wir haben
    die schützende Wolke seit über einer Dekade aufrecht erhalten, um zu
    ermöglichen, daß sich die Ozonschicht regeneriert. Das ist Wissenschaft,
    Gloria. Wenn sich die Menschheit einmal mehr über die Oberfläche des
    Planeten ausbreitet, dürfen wir keine neuen Fehler mehr machen. Jeder
    muß seine ihm zugedachte Rolle spielen. Genau wie heute.«
    »Mit Ihnen an der Spitze, wenn ich mich nicht irre?«
    »Wer wäre besser geeignet?«
    »Viel eicht Hubbard oder Päpstin Johanna?«
    »Nur ich allein, Gloria.«
    »Ha. Das sind Träume von Haschischessern!«
    »Nicht im geringsten.« Dan betätigte eine Fernbedienung. Ein Holo-
    gramm des Planeten formte sich in der Luft. Er stocherte darin herum.
    »Die Städte sind ausnahmslos vernichtet. Aber hier, hier und hier… wei-
    te Flächen fruchtbares Land. Al es frei von jeglicher Strahlung und bereit
    für den Anbau von Nahrung. Riesige Flächen. Mehr als das, was der
    Menschheit im Mittelalter zur Verfügung gestanden hat. Und diesmal
    machen wir keine Fehler mehr. Wir machen al es richtig.«
    Gloria starrte auf das Hologramm, dann starrte sie auf den Dalai Lama.
    Konnte es sein, daß er es tatsächlich ernst meinte?
    »Mister Mundi ist hier«, plärrte eine Stimme aus dem Interkom.
    »Schicken Sie ihn zu mir rein«, befahl der Dalai Lama. Das Hologramm
    verblaßte, und eine Sekunde später war nichts mehr davon zu sehen.

    Die beiden Phnaargs kehrten in die Krankenabteilung zurück. Mungo
    Madoc preßte die Hand auf seine neueste Wunde, und Fergus trug das
    amputierte Ohr auf Armeslänge vor sich her. Während die Ärzte nähten
    und stickten, bastelten und verbanden, redete Jason hastig in das makel-
    lose Ohr von Fergus Shaman. »Wir haben nur noch weniger als zwei
    Minuten; Gryphus Garstang trifft al e Vorbereitungen, um auf Sendung
    zu gehen.«
    »Dann tun wir eben, was er verlangt«, entgegnete Fergus. »Aber schaf-
    fen Sie ihn irgendwie aus dem Vorstandszimmer, wenn Ihnen etwas an
    Ihrer Zukunft gelegen ist.«
    »Schon gut, das reicht«, erwiderte Jason und sprach leise Worte in ein
    kleines Mikrophon. Gryphus Garstangs irres Gesicht tauchte auf einem
    der Bioschirme ganz in der Nähe auf. »Wollen Sie es tun, oder sol ich?«
    erkundigte sich Jason.
    »Besser, wenn Sie es tun«,

Weitere Kostenlose Bücher