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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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dem rohen Fleisch zu schaf-
    fen machten. Sie befanden sich in der Krankenabteilung des Senders. Sie
    war mit nichts zu vergleichen, was es auf der Erde gab.
    »Er hält Lavinius Wisten als Geisel«, sagte Mungo.
    Fergus nickte einmal mehr.
    »Und mein Ohr«, fügte Mungo hinzu.
    »Wisten ist möglicherweise entbehrlich«, wagte sich Fergus vor.
    »Aber nicht mein Ohr!«
    »Nein, ganz sicher nicht, Sir.«
    »Fergus, bitte kriegen Sie das jetzt nicht in den falschen Hals. Aber ich
    habe das Gefühl, als sol te ich Sie zumindest teilweise für diesen unaus-
    sprechlichen Schlamassel verantwortlich machen.«
    »Keine Sorge, Sir«, entgegnete Fergus eifrig. »Der Tag ist noch längst
    nicht zu Ende. Und ich habe auch schon einen Plan.«

    Ein Plan, dachte Rex. Wenn ich doch nur einen Plan hätte. Er durchsuchte die kleine schmutzige Zel e auf der Suche nach Inspiration. Im schwachen
    Lichtschein der Neonröhre über dem Spiegel sah er al es, was es so zu
    sehen gab: Das Zimmer war vom Boden bis zur Decke gekachelt. Die
    Keramik war verkratzt und von generationenalten Schichten aus immer
    neuem Schmutz bedeckt. In den Mörtelfugen gediehen Pilze und Moos.
    Über der gesplitterten Emailleschale der Dusche ragte ein einzelnes Was-
    serrohr obszön aus der Wand, darunter ein rostiger Wasserhahn. Der
    stumpfe Spiegel über dem undichten grauen Waschbecken reflektierte
    Rex’ Gedanken. Der Raum sah nach Untergang und Verderbnis aus, und
    er erinnerte Rex an ein kaltes ungemütliches Grab.
    Rex ließ den Blick über seine Sammlung von Läusemitteln und Haut-
    tönern schweifen, die sich auf dem Regal unter dem Spiegel drängten.
    Kaum die richtigen Ingredienzen, um Bomben daraus zu basteln.
    Eine Faust klopfte gegen die Tür. »Hier ist noch ein weiterer Raum«,
    drang die Stimme von Eric dem Halbhirn an Rex’ Ohren.
    »Dann rein mit dir, Eric. Hol ihn raus.«
    Rex hörte, wie Eric mehrere – seiner Meinung nach äußerst stichhaltige
    – Argumente vorbrachte, die gegen ein plötzliches Eindringen in das
    Zimmer sprachen. Und dann hörte Rex noch einen dumpfen Schlag, von
    dem er folgerichtig annahm, daß er vom Lauf der Pistole stammte, der
    auf die intakte Hirnhälfte von Eric Todesklinge niedergesaust war.
    »Aua!« machte Eric als Reaktion.
    Rex schnappte sich eine Dose pfirsichfarbenen Gesichtsnarbenfül -
    spachtel und schwang sie bedrohlich. Die Unsinnigkeit seines Tuns blieb
    ihm nicht eine Sekunde lang verborgen, und so schleuderte er die Dose
    gegen die schwächliche Neonröhre und tauchte den Raum damit in
    Dunkelheit. Er stieg in die Duschwanne und nahm unter dem schlaffen
    Wasserschlauch eine fötale Haltung ein.
    Eric trat die Tür auf. Rex’ Fernsehterminal stand inzwischen in hellen
    Flammen, und durch das Feuer und den Rauch sah Eric alles andere als
    gut aus, wie seine unvorteilhafte Seite so vom Feuer beleuchtet wurde.
    Rex machte sich ganz klein, als Rambo zu seinem Kameraden in der
    Türöffnung trat. Flackernde Lichter tanzten auf dem Lauf der .44er
    Magnum, die in das Zimmer gehalten wurde, um Rex auszuknipsen.
    Rex Kehle war trocken, doch seine Eingeweide leerten sich warm und
    feucht. Das war es also, das Ende. Der Tod war stets eine erbärmliche
    Angelegenheit, doch Rex hatte sich wie alle Männer in dem Irrglauben
    gewiegt, er könnte ihn mit einer gewissen Würde hinter sich bringen.
    Eigenartig, wie gründlich man sich hin und wieder täuschen kann.
    »Zeit zum Sterben«, sagte Rambo Blutaxt. »Und anschließend gibt es
    etwas zu essen.«

    »Ihr Plan, Fergus. Wenn Sie so freundlich wären, mich in die Einzelhei-
    ten einzuweihen?«
    »Nun ja…« Fergus Hirnzellen liefen auf Hochtouren. Er war voll-
    kommen sicher, daß es irgendwo in seinem Kopf einen brauchbaren
    Plan geben mußte. Es mußte einfach. »Also wie ich die Sache sehe…«
    Doch seine Worte wurden von der rechtzeitigen Ankunft eines gewis-
    sen Jason Morgawr unterbrochen, dem es irgendwie gelungen war, das
    Kommando über die Security der Firma zu übernehmen.
    »Wir haben da ein Problem«, sagte er in Richtung von Mungo Madocs
    einzigem Ohr. »Garstang hat Forderungen gestel t.«
    »Aha?« sagte Mungo, der noch immer einen gewissen Groll wegen sei-
    nes verlorenen Ohres hegte.
    »Und?«
    »Er sagt, daß er eine sichere Passage nach unten in die Forschungsab-
    teilung verlangt, und er will den Gefangenen…« Jason beugte sich vor,
    um Mungo die schmutzigen Einzelheiten dessen ins Ohr zu flüstern, was
    das Schicksal für

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