Armageddon 3 - Das Remake
schon wieder, und mit einem
Mal sieht Rex in den freien Himmel.
»Wir haben soeben unser Dach verloren«, sagt er. »Drück
aufs Gas, oder wir können die Hände heben.«
»Hab ein wenig Vertrauen in den Helden.« Ich steuere nach
links und denke über die Fahrertür nach, die uns in dem Au-
genblick verlässt, als ich die Backbordwand der Gasse streife.
»Allmählich wird es hier drin ein wenig zugig«, sage ich.
»Also schön, Eddie.« Der andere Rex rieb sich die Hände. »Ich
denke, jetzt können wir die Granaten abwerfen. Wirf eine ge-
nau durch das Loch im Dach des Taxis, ja?«
»Kein Problem, Euer Exzellenz.« Ed Kelley öffnete eine Kiste
mit gemein aussehenden Granaten. Er nahm die größte hervor
und zog den Sicherungsstift. »Bring uns bitte hübsch tief her-
ein, John.«
»Mit dem größten Vergnügen.« Die große schwarze Stretch-
limousine ging tiefer.
Rex konnte sämtliche Einzelheiten des Unterbodens erkennen.
Er sah all die Nieten und die öligen Stellen, die Schweißnähte
und die Auspuffaufhängungen. Als die Dinge, für die man ein
eigenartiges Interesse entwickelt, wenn man nach einem Au-
tounfall auf der Straße unter einem Wagen zu liegen kommt
und darauf wartet, dass endlich ein Krankenwagen eintrifft
und denkt, dass man viel lieber anderswo wäre als da, wo
man ist.
Ed Kelley war ein guter Schütze. Die Granate fiel direkt vor
Rex auf den Wagenboden.
»O mein Gott!« Rex hob die Granate auf und wollte sie weg-
schleudern. Sein Blick fiel auf die kleine Digitalanzeige, auf
der die Ziffern rückwärts liefen: 00:04, 00:03, 00:02, 00:01…
Zwischen der 00:01 und der 00:00 musste Rex an eine ganze
Menge Dinge gleichzeitig denken. Er hätte statt dessen auch
sein ganzes Leben an sich vorüber ziehen lassen können. Er
ließ es nicht. Man macht es einfach nicht. Ich hab mich mal an
einer Schneidemaschine verletzt, bei einem Bilderrahmenma-
cher, bei dem ich gearbeitet habe. Das Blut spritzte aus meiner
Armschlagader, und ich war sicher, dass ich sterben würde.
Alles, was ich sehen konnte, soweit ich mich heute daran erin-
nere, war dieser Typ in einem blauen Overall, der draußen die
Straße hinunter spazierte und aus einer Dose Coca Cola trank.
Und ich weiß noch bis heute, was ich dachte, dass ich nämlich
keine Cola mochte und jetzt wahrscheinlich niemals mögen
lernen würde.
Rex dachte nicht an Coca Cola. Rex dachte, was, wenn dieser
Wally Woodbirn wirklich der Held dieses Romans sein soll-
te…?
00:00
O guter Gooooottttt!
Die Explosion zerfetzte das Taxi vollends. Die schwarze Li-
mousine schoss davon, während gezackte Metallsplitter durch
die Luft segelten. Die Reifen platzten, und der Treibstofftank
geriet in Brand. Die Wände der Seitengasse absorbierten den
größten Teil der Druckwelle, und eine blutige, pilzförmige
Wolke erhob sich über dem Ort der Vernichtung, der sich nun
hinter der Tomorrowman Taverne erstreckte.
»Erwischt!« Der andere Rex klatschte freudig in die Hände.
»Mission erfüllt. Los, fliegen wir nach Hause und trinken et-
was darauf!«
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53. Und so groß war die Liebe der Menschen zu Elvis, dass sie zahl-
reiche Gesetze machten. Alle sollten ihn ehren, indem sie waren
wie er.
54. Und alle sollten sich anziehen wie er und in allen Gedanken
denken wie er.
55. Und sie riefen laut in die Welt hinaus: »Es gibt keinen Gott au-
ßer Elvis, und es hat nie einen anderen gegeben!«
Das Sub-Urbane Buch der Toten
»So so so.« Der Barmann der Tomorrowman Taverne wischt
die behandschuhten Hände an seiner Lederschürze ab. »Wenn
das nicht schon wieder der Typ aus dem Fernsehen ist… Ich hab
Sie überhaupt nicht reinkommen sehen?«
Rex blinzelt ihn an. »Was zur Hölle… ich meine… wie…
ich…«
Der Barmann mustert Rexens Bündel. »Was haben Sie da
drin? Hoffentlich Geld, oder? Ich hab die Uhr von Ihrem Fah-
rer einkassiert. Es war eine verdammte Piaget-Kopie. Sie
schulden mir immer noch Geld für die Bigfootnasen.«
»Was mache ich hier?! Das kann doch nur… ich bin sicher…«
»… tot?« Ich tippe an meinen Hut, denn ich bin auch hier.
»Ja. Tot. In die Luft geflogen.«
»In die Luft geflogen?« Der Barmann fixiert Rex mit einem
seiner irren einäugigen Blicke. »Dann waren Sie das in meiner
Seitengasse, gerade eben? Wenn Sie auch nur eine von meinen
Mülltonnen zerdeppert haben, sind Sie reif!«
Rex mustert mich ratlos. »Was ist passiert?«
»Frag mich.« Ich bin
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