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Armeen Der Nacht

Armeen Der Nacht

Titel: Armeen Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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landete im Labyrinth mit einem bestimmten Amulett.
    Ein anderer landete auf der Palastmauer und trieb den Empfänger seiner Botschaft fast in die Hysterie, als dieser versuchte, nach ihm zu greifen und den kleinen Zylinder von seinem Bein zu lösen. Der Vogel flatterte immer wieder hoch, bis er sich schließlich scheinbar fügte und den Priester in die Hand biß.
    Ein weiterer landete auf einem Strauch und hüpfte auf einen Sims in der Straße der Roten Laternen.
    Und Haught, der eine Botschaft persönlich ausgerichtet hatte, kehrte nach Hause zurück und fand eine Rose, die in das Türschloß gesteckt war. Er erbleichte.
    Er griff danach und schob sie so unwillig unter sein Hemd, als wäre sie eine Schlange.
    »Ich nehme doch an«, sagte Ischade, nachdem er eingetreten war, »daß du in Zukunft rücksichtsvoller bist. Stilcho gehört nicht dir!«
    »Ja«, versprach Haught inbrünstig.
    »Du hältst mich für träge, für gleichgültig.«
    »Nein, Herrin.«
    »Wie Nisi, so in Eile zu sein! Wie Nisi, so pedantisch, so herablassend sorgfältig in meinen Angelegenheiten zu sein! Manchmal vergesse ich das. Aber du tadelst mich zu Recht für meine Art.«
    »Ich versuchte nur, mich um die Dinge zu kümmern ...«
    »Haught! Verschone mich. Du hältst dich für unentbehrlich. Oder vielmehr — du hoffst es zu werden.« Ischade schob mit dem Fuß einen Umhang aus feiner rosa Seide aus dem Weg. »Ganz wenige Dinge sind es.«
    »Herrin ...«
    »Du befürchtest, daß ich den Einzelheiten nicht genügend Aufmerksamkeit widme. Nun, da hast du möglicherweise recht, Haught. Da nehme ich dein Urteil an. Und deine Warnung. Und ich möchte, daß du dich einer Sache für mich annimmst. Du persönlich. Nachdem du ja so geschickt geworden bist.«
    »Was für eine Sache?«
    Sie lächelte, trat vor ihn und berührte die Rose, die er trug. »Kümmere dich um Roxane. Halt sie mir vom Hals.«
    Haughts Augen weiteten sich.
    »Oh, Stilcho wird dir helfen«, beruhigte ihn Ischade. »Und Roxane ist auch nicht mehr, was sie war. Dafür hat Niko gesorgt. Könnte leicht sein, daß sie sich seiner bedient. Aber du hast ja Janni. Und Stilcho. Nicht wahr? Ich kann mich doch auf dich verlassen.«
    Ein Vogel flatterte durch das offene Fenster und ließ sich auf einer Stuhllehne nieder. Dieser kam von der oberen Stadt. Er hatte einen magischen Ring um das schwarze Bein und machte sich daran, seinen scharfen Schnabel am Stahl um seine Krallen zu wetzen. Er blickte beide mit einem irren goldenen Auge an.
    »Oh, sieh an«, sagte Ischade. Und zu Haught: »Mach dich nützlich. Füttere ihn. Aber paß auf deine Finger auf.«
    »Das ist der Hohepriester«, sagte Haught und meinte damit, daß der Vogel von ihm kam. Er konnte seine Botschaft nicht verstehen, die er mit hoher dünner Stimme schrillte.
    Fragen, Fragen, Fragen. »Molin will Antworten«, sagte Ischade und lächelte, denn diese Antworten würden sich bald ergeben, doch es waren keine, über die sich der Hohepriester freuen würde. »Sag Janni, ich habe nichts dagegen, daß er sich Niko holt, wenn er es kann. Sobald du ihn wiedersiehst.«
    »Wo warst du?« fragte der schwarze Lysias vom 3. Kommando, als Strat zu den Ställen innerhalb der schwarzen Linie kam. »Wir haben überall ...«
    »Sagen wir, ich hatte eine interessante Begegnung.« Strat faßte den Mann am Ärmel. Lysias, der normalerweise peinlich auf sein Äußeres achtete, sah aus, als habe er unter den Ratten gehaust. Aber mit den anderen des 3. war es zur Zeit ebenso. Strat schob ihn in die windschiefe Sattelkammer, wo durch die undichten Stellen im Dach ein bißchen Tageslicht fiel. Der Braune schnaubte und stampfte und trat nach der Wand. Er hatte genug von dieser Enge. Beim zweiten Tritt stürzte fast die halbe Hütte ein. »Verdammt! Hör auf, Pferd.«
    Gekränktes Schweigen, dann ein neuerliches Schnauben und ein Hin und Her mit dem Schweif.
    »Es ist was im Gang«, sagte Straton. »Habt ihr was gehört?« Und als er keine Antwort bekam: »Was habt ihr gehört?«
    »Einen Hinweis auf Niko. Wo er angeblich ist. In der Oberstadt. Bei den Priestern. Wir kommen nicht überall rein. Randal sagt, daß Roxane sich gestern Nacht umgesehen hat; sie sucht ebenfalls. Muß schnell gehen. Wir wissen immer noch nicht genau wo. Kamas VFLF-Verbindungsmann schnüffelt herum; haben sie noch nicht gefunden. Melant ist unten am Hafen. Kali versucht es mit der Setmur-Verbindung; wir haben ...«
    Ein Schauder rann Strat über den Rücken. Er packte Lysias

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