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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Sie saßen in einer Sushi-Bar in Santa Monica, auf hohen Stühlen thronend, und spülten Oktopus und rohen Fisch mit reichlichen Mengen von grünem Tee hinunter.
    »Parker ist richtig aus dem Häuschen. Er versucht, den Sheriff dazu zu bringen, den Fall wiederaufzunehmen. Bis jetzt hat er noch nicht viel Glück gehabt. Inzwischen hat er mich gewarnt, daß ich mich raushalten sollte, jetzt, wo es ernst werden könnte. Insbesondere soll ich mich von Edan Morse fernhalten, hat er gesagt.«
    »Und wirst du?«
    Sandy schluckte etwas von dem Oktopus hinunter und lächelte. »Teufel, nein. Morse hat jetzt ein Strandhaus in Malibu. Nicht eingetragene Nummer. Hat mich drei Tage gekostet, ihn aufzuspüren, aber gestern hab ich versucht, ihm einen Besuch abzustatten. Eine Frau war an der Tür und hat gesagt, er wäre nicht zu Hause. Ich hab meine Karte und die Nummer meines Hotels dagelassen. Ich kann warten. Ich bin verdammt zu viele Meilen gefahren, um jetzt meine Sachen zu packen und nach Hause zu gehen. Ich will wissen, wie das zusammenpaßt.«
    Froggy grinste. Er hatte ein breites, flaches Gesicht und dicke Wangen, aber wenn er grinste, schienen seine Mundwinkel fast seine Ohrläppchen zu berühren, und alles unter seiner Nase wurde zu Zähnen. »Hört sich nach einer guten Story an«, sagte er. »Jared wird sich in die Hosen machen, wenn sie woanders läuft.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagte Sandy. Er war zur Abwechslung guter Laune. Sein Gespräch mit Ray war der Durchbruch gewesen, den er gebraucht hatte; jetzt war er sicher, daß er auf etwas gestoßen war. Außerdem freute er sich, Froggy wiederzusehen.
    Harold »Froggy« Cohen war zwei Jahre Sandys Zimmergenosse an der Northwestern und noch Jahre danach sein Freund gewesen. Sie hatten sich fast von Anfang an zueinander hingezogen gefühlt. Froggy war ein kleiner, linkischer Junge gewesen, um die Mitte herum dick, mit Colaflaschen-Brillengläsern und Schuppen in seinem strubbeligen braunen Haar und den dicksten Augenbrauen, die Sandy je gesehen hatte. Aber sie hatten eine Menge gemeinsam. Harold Cohen kam aus der Bronx und Sandy aus New Jersey, so daß sie beide am College Auswärtige aus dem Osten waren. Beiden schmeckte Pizza nach New Yorker Art und Schaefer Bier. Beide verabscheuten sie die Yankees, eine Einstellung, die, wie Froggy zugab, ihm mehr als einmal während seiner Kindheit in der Bronx Prügel eingetragen hatte. Sie mochten meistens dieselbe Musik, lasen meistens dieselben Bücher, radikalisierten sich weitgehend in demselben Tempo und hörten mehr oder weniger am gleichen Punkt damit auf. Aber das wirkliche Band war Andys Gang, eine Fernseh-Show, die sie beide als Kinder andächtig angeschaut hatten.
    Geleitet von Andy Devine und gesponsert von Buster Brown Shoes, hatte die Show die Abenteuer von Ghanga, dem Elefantenjungen geschildert und jede Woche Konzerte von der Katze Midnight und Squeaky der Maus gebracht. Midnight sägte auf der Violine, während Squeaky Tricks machte; Sandy hatte lange gebraucht um spitzzukriegen, daß sie keine echten, lebendigen Tiere waren. Aber das war bloß das Rahmenprogramm. Der wirkliche Star der Show war Froggy der Gremlin.
    Alle Wochen wieder sagte Andy Devine: »Zupf deinen magischen Twänger, Froggy«, und dann kam dieses Rauchwölkchen, und mittendrin erschien diese unerhört aussehende Froschpuppe aus Gummi, die ein Dinner-Jacket, eine gestreifte Weste und eine Fliege trug. »Heya, Kids, heya, heya, heya«, krächzte sie mit der tiefsten, gemeinsten, froschigsten Stimme, die man sich nur vorstellen konnte, während sie von einer Seite auf die andere wackelte und wie der Teufel grinste. Und Andy erzählte Froggy vom Gast dieser Woche, sei es Jim Nasium, der Leibesübungen vormachte, Chef Pasta Fazool mit einer Kochlektion oder wer auch immer, und er bat Froggy zu versprechen, brav zu sein, und Froggy versprach es feierlich, während die Kinder vor Freude glucksten. Und dann kam Papa Fazool heraus und fing an, den Kindern zu zeigen, wie man Spaghetti machte.
    Hinter ihm krächzte Froggy: »Und dann schmierst du sie dir ins Haar, jawoll, jawoll«, in dieser tiefen, gemeinen Stimme, und tatsächlich, der Chef tat genau das. Alle Gäste waren gleichermaßen beeinflußbar, wenn es nicht Gremlin-Zauber war. Alle Gäste waren auch derselbe Schauspieler, aber als Kind bekam Sandy auch das nicht mit. Jede Woche endete es in einem Desaster, und Andy Devine kam wieder herausgerannt, um Froggy zu

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