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Arminius

Arminius

Titel: Arminius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fleming
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in Rom zugebracht, in der sein Bruder Flavus Dienst tat? Wie oft hatte er an ihrer Ausbildung teilgenommen? Am Schwertkampf. Arminius wusste es nicht mehr, er erinnerte sich nur noch dran, dass es sehr oft gewesen war. Er kannte ihre Kampftechnik zumindest sehr gut.
    Gelassen und mit ruhiger Konzentration nahm er nun die sechs restlichen Gegner in den Blick, die vor ihm standen. Der Kampf kam ihm vor wie ein Tanz, und richtig, es war auch ein Tanz. Nur dass der Tod führte. Die Römer umringten ihn. Er lächelte, eine größeren Gefallen konnten sie ihm nicht tun. Prätorianer waren eben keine Kampftruppen, sondern nur Personenschutz.
    Dann schloss Arminius die Augen, um sich auf sein Gehör zu konzentrieren. Er atmete leise und tief aus, wollte den Angriff im Strom des Ausatmens führen. Ein Prätorianer sprang vor, um ihm sein Schwert in den Rücken zu stoßen. In einer schnellen Drehung, bei der er gleichzeitig das Schwert von der rechten in die linke Hand wechselte, wich Arminius knapp nach links aus, quetschte dem Angreifer mit seinem Ellbogen den Nasenknochen ins Gehirn, hörte noch das trockene Knirschen, während er blitzschnell unter den Schwertarm des Mannes griff, mit seiner Hand dessen Handgelenk umschloss und den Prätorianer, der ihn von links angriff, erstach, dann den toten Mann in das Schwert des rechten Feindes warf, und mit einem Streich, den wiederum seine linke Hand ausführte, den nächsten Angreifer enthauptete. Dessen Kopf sauste durch die Luft.
    Arminius’ Körper war nun voller Blut und Erde. Drei Männer standen ihm noch gegenüber, drei, von denen sich einer zur Flucht wandte. Jedoch sein Messer war schneller. Er zog einen zweiten Dolch aus seinem Gürtel, nahm ihn in die linke, das Schwert in die rechte Hand.
    »Wer bist du?«, fragte einer der beiden Römer.
    »Dein Tod«, antwortete Arminius, sprang hoch, vollführte einen Überschlag in der Luft und stach, noch während seine Füße wieder den Waldboden berührten, rechts das Schwert und links das Messer in die Brust der beiden Prätorianer, zog die Waffen heraus und rannte, so schnell er konnte, den Abhang hinunter, über den Weg, den die Kühe, Schweine und Schafe verstellten, die zwischen den Leichen herumtrappelten, den gegenüberliegenden Hügel hinauf in panischer Angst um Elda, während die Römer ihren letzten Lebensodem aushauchten.
    Sie hatte sich gut gewehrt, überall lagen Leichen. Als Arminius auf die Kuppe kam, stockte ihm das Herz. Elda lag am Boden, und zwei Männer standen über ihr. Rasch ergriff er die Doppelaxt und warf sie. Sie drang durch den Helm in den Hinterkopf des einen der beiden Männer, der Blut spuckte, bevor er auf Elda stürzte, die sich mühsam von dem schweren Kadaver des Prätorianers befreite. Der andere wandte sich Arminius zu und stieß einen Laut des Entsetzens aus, als er die halb nackte, über und über von Blut und Erde bedeckte Gestalt erblickte, in deren Augen nichts Menschliches mehr glomm.
    »Wer hat euch geschickt?«, fragte Arminius tonlos.
    »Bitte, verschon mich!«
    »Du kannst wählen zwischen einem schnellen, einem ehrenvollen Tod oder einem langsamen, schmachvollen.«
    Der Römer erkannte, dass sein Ende gekommen war. Er straffte sich und sagte: »Lucius Marcus Lupus.«
    »Und Varus?«
    »Hatte nichts dagegen, dass wir uns etwas dazuverdienen, wollte aber nicht wissen, worum es ging.«
    »Knie nieder, Soldat.«
    Es herrschte vollkommene Ruhe. Der Mann tat, wie ihm geheißen. Er wusste, was jetzt kam. Er kannte den Stoß, er hatte ihn selbst mehr als einmal ausgeführt. Arminius trat hinter ihn, umfasste mit beiden Händen den Griff des Schwertes und hieb es in den Nacken des Mannes. Das Schwert durchstieß den Halswirbel und drang tief in den Brustkorb ein. Er litt nicht, der Tod kam rasch.
    Dann wandte sich Arminius zu Elda um. Sie schien unverletzt, auch wenn sie voller Blut war. Er reichte ihr die Hand und half ihr aufzustehen.
    Sie schaute sich um. »Wir müssen das hier irgendwie aufräumen.« Er nickte.
    Eine gute Stunde verging, ehe sie die Leichen und die Waffen der Prätorianer in einem nahegelegenen Moor versenkt hatten. Die Tiere hegten sie ein, denn die wollten sie später zu Nehalenia schaffen lassen. Elda zog die Doppelaxt aus dem Kopf des Mannes, bevor sie ihn als Letzten versenkten, und reichte sie Arminius.
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass du sie handhaben können wirst, wenn es an der Zeit ist? Und es war höchste Zeit!«
    Müde und erschöpft blickten sich die

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