Aromatherapie fuer Sie

Linolsäure und Alpha-Linolensäure. Wer kauft schließlich noch kostbare native Pflanzenöle und tut sie auf seine gekochten Speisen und in den Salat? Wer kaut noch jeden Tag ein paar naturbelassene Samen und Nüsse? Doch ohne diese Fettsäuren können die Geschlechts- und andere Hormone nur unzureichend aufgebaut werden, diese Fettsäuren sind das Grundbaumaterial. Verwenden Sie mehrmals wöchentlich hochwertiges Leinöl oder die ähnlichen Chia- oder Perillasamenöle, tropfenweise ist ausreichend. Übrigens: Gutes und frisches Leinöl erkennen Sie daran, dass es nicht bitter schmeckt. Borretschsamen- oder Nachtkerzenöl-Kapseln können für ein halbes Jahr eine gute Ergänzung sein.
Schwangerschaft: In guter Hoffnung
    Zu kaum einer Zeit nimmt eine Frau die Regungen ihrer Nase besser wahr als in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Ihr Körper ist darauf eingestellt, das werdende Leben fast um jeden Preis zu schützen, und so werden mithilfe des Geruchssinns alle potenziellen Gefahren identifiziert – diese Antenne befindet sich wochenlang in Alarmbereitschaft. Das führt oft zu heftigen Abwehrreaktionen, beispielsweise zu Übelkeit (s.  → Seite 77 ). Statistisch gesehen sind Schwangere damit übrigens auf der sichereren Seite, als wenn die ersten Wochen der werdenden Mutterschaft völlig ohne solches Unwohlsein verlaufen.
    Manchmal wird vor einigen ätherischen Ölen gewarnt – obwohl das eigentlich nicht nötig wäre. Grund für eine negative Reaktion auf bestimmte Öle mag sein, dass manche Menschen ihrem Hang zum Übertreiben einfach nicht widerstehen können. »Was, nur 2 Tropfen, das ist doch alles Natur, ich nehme mal 10 Tropfen«, sagen sie sich vielleicht und wundern sich anschließend, wenn das ätherische Öl ihnen nicht guttut. Ich setze in meinen Büchern die Rezepturen daher bewusst niedrig an und warne vor bestimmten Ölen, die ich, würde ich der betreffenden Frau gegenübersitzen, vielleicht dennoch einsetzen oder eben höher dosieren würde.
    Ich vertraue darauf, dass Sie als schwangere Frau sehr gut »der Nase nach« gehen können und ein sehr genaues Gespür dafür haben, welche Öle Sie wann und in welchen Mengen einsetzen können.
    Die Anlagen des werdenden Menschen entstehen vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon). Anschließend wachsen und verfeinern sich die angelegten Organe und Körperteile. In diesen nun folgenden beiden Dritteln geht es im Wesentlichen um das Wachstum. Somit sind besonders in den ersten 12–15 Wochen der Schwangerschaft toxische Substanzen sowie alle Öle zu meiden, die stark durchblutungsfördernd und somit blutungsauslösend oder gar krampfartige Erscheinungen auslösend wirken könnten. Die 16 in diesem Buch besprochenen Öle sind in den angegebenen Dosierungen alle für gesunde schwangere Frauen geeignet. Mit Pfefferminze sollten Sie jedoch besonders achtsam sein, auch bei Muskatellersalbei und Fenchel sollten Sie genau in sich hineinspüren, ob diese hormonell regulierenden Düfte wirklich nötig sind. Diese Warnung sollten insbesondere sehr empfindliche Frauen und solche mit bereits unglücklich verlaufenen Schwangerschaften beherzigen. Also immer daran denken: Die Nase hat die oberste Entscheidung über die Verwendung von ätherischen Ölen!
    Bei manchen Frauen spielen in den ersten Wochen der Schwangerschaft die Gefühle verrückt, sie freuen sich und haben gleichzeitig Bedenken, ob sie in der neuen Rolle bestehen können, ob ihr Partner sie auch »dick« liebt, ob das Geld reichen wird und viele Sorgen mehr gehören dazu. In diesen Fällen sind Grapefruit und Vanille sehr wertvolle Tröster. Auch alle anderen erhältlichen Zitruschalenöle wie Mandarine, Blutorange oder Bergamotte sind prima Begleiter in Schwangerschaften, in denen die Gefühle öfters Achterbahn spielen (jedoch nicht auf der Haut in der Sonne oder im Solarium anwenden!). Geben Sie jeweils einen Tropfen auf ein Papiertaschentuch und inhalieren Sie bei Bedarf einige Sekunden lang tief. Wenn solche Zustände öfter zur Last werden, lohnt sich die Herstellung meiner 5-ml-Grund mischung »Glücksfee«:
     
    Anwendung
Grapefruit: 70 Tropfen
Vanilleextrakt: 20 Tropfen
Zitronenmyrte: 5 Tropfen
Rosengeranie: 3 Tropfen
Atlaszeder: 3 Tropfen
    Sie können 8 Tropfen davon in ein Bad geben (in 2 Esslöffeln Sahne und/oder Honig gut aufgelöst) oder 5 Tropfen in die Duftlampe. Einige Tropfen auf einem feuchten Handtuch auf der Heizung erheitern auch die Raumatmosphäre. Sie können