Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
zu.
Niemand wusste genau, ob jetzt alle Arrivals unsterblich waren; aber soweit sie aus dem, was sie von Ajani erfahren hatten, schließen konnten, waren sie bisher nur dauerhaft gestorben, weil er ihren Tod gebraucht hatte, um die Wurmlöcher zu öffnen. Natürlich hatte Kitty darauf hingewiesen, »dass sie denselben verdammten Zauber hinbekam wie Ajani, deswegen sei es besser, wenn sie es nicht vermasselten«.
Garudas häufige Besuche halfen ihr, ruhig zu bleiben; doch selbst sein Einfluss konnte ihre Panik nicht lindern, und Jack und Chloe sprachen täglich darüber, was sie tun würden, falls Edgar tot blieb. Merkwürdigerweise hielten Daniel und Francis abwechselnd Wache bei Melody. Doch die Einzigen, die Kitty in Edgars Nähe ließ, waren Jack, Chloe und Garuda.
Als sowohl Edgar als auch Melody erwachten, weinte Chloe vor Freude.
»Verdammter Hector«, waren Melodys erste Worte, als sie die Augen aufschlug. »Wo steckt der Kerl?«
Edgar und Kitty schlossen die Tür des anderen Zimmers hinter sich ab und kamen stundenlang nicht wieder heraus.
Die Situation im Haus war weit von allem entfernt, was Chloe einmal für normal gehalten hatte, aber sie war sich nicht sicher, dass sie sich die Normalität wünschte, nach der sie früher gesucht hatte. Sie warf Jack einen Blick zu, und zusammen gingen sie in den Salon, wo sie schon Stunden damit verbracht hatten, über alles Mögliche zu reden: über die Frage, was sie mit Ajanis Besitz anfangen sollten, ebenso wie über Filme, die sie gesehen hatte.
Sie schlossen die Tür hinter sich, standen einen Moment lang da und sahen einander an. Chloe war sich nicht sicher, ob es genug Worte gab, um auszudrücken, was sie sich in den letzten paar Tagen überlegt hatte. Aber sie war Jack und sich selbst einen Versuch schuldig.
»Ich bin noch nicht bereit hierfür«, begann sie.
Jack nickte, runzelte aber dennoch die Stirn.
Chloe interpretierte das Nicken als Aufforderung zum Weitersprechen. »Vor ein paar Tagen habe ich noch in einer Welt voller Fernseher, Smartphones und ungefähr einer Million anderer Dinge, die im Wasteland nicht existieren, gelebt. Dort fehlen zwar auch die Monster, die hier leben, aber« – sie fing seinen Blick auf und hielt ihn fest – »auch Männer wie hier.«
Sie wollte das Gefühl, das sie in seinen Armen hatte, nicht ignorieren – aber auch nicht, dass er ein guter Mensch war. Er hatte zu seiner Schwester gehalten, ihre Entscheidungen über seine eigenen gestellt, und diese Art von Zuneigung war selten. Er hatte sein Team beschützt, versucht, das Wasteland zu einem besseren Ort zu machen, und stellte seine eigenen Bedürfnisse nicht über die aller anderen. Sogar jetzt sah er sie voller Sorge an.
»Es tut mir leid, Chloe. Katherine erträgt es nicht, jemanden zu töten, um dich zurückzuschicken. Sie hatte an Hector gedacht, nach dem, was er getan hat, aber … sie ist des Tötens überdrüssig«, erklärte er.
»Ich habe mich zum Bleiben entschieden«, erinnerte sie ihn.
Sein Stirnrunzeln verschwand und wich einem hoffnungsvollen Blick. »Es tut mir leid, dass ich dich Mary genannt habe. Vorher, meine ich.« Er schluckte nervös. »Sie war eine gute Freundin, aber was ich sagte, war mir ernst. Sie und ich waren nicht, was wir … ich meine … ich hoffe, dass du und ich …« Er verstummte, zog sie an sich und küsste sie.
Chloe wehrte sich nicht. Vieles in dieser Welt ergab keinen Sinn, aber sie war sich sicher, dass dies hier es tat. Sie öffnete die Lippen an den seinen und schlang die Arme um ihn.
Als er sich aus dem Kuss löste, hielt sie ihn weiter umarmt. »Ich auch«, flüsterte sie. »Ich möchte dich kennenlernen, Jack.«
Er lächelte. »Ich bin schrecklich froh, dass dir nichts passiert ist. Ajani und ich hatten so eine Art Abkommen, dass wir niemanden zwingen würden, sich für eine Seite zu entscheiden, aber ich wollte, dass du bei uns bleibst.« Jack lehnte seine Stirn an ihre. »Ich weiß nicht mehr, wann ich zum letzten Mal zugelassen habe, dass meine Wünsche dem Wohl der Gruppe im Weg gestanden haben. Bei dir ist das etwas anderes. Es ist … nicht nur Begierde.«
»Gut.« Doch Chloe musste ein wenig über sie beide lachen. Er presste sich immer noch so fest an sie, dass es ihr schwerfiel, ihn nicht dazu aufzufordern, den Mund zu halten, damit sie sich weiter küssen konnten. In einer wenig dezenten Bewegung schob sie die Hüften nach vorn. Jack sog scharf die Luft ein, und seine Hand glitt an ihrem
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